Mit diesem Zug kann man ähnlich wie in Pumpspeicherkraftwerken potentielle Energie speichern.
Dieser Artikel wurde am 7. November 2017 veröffentlicht
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Bei der Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen, wie etwa Sonnen- oder Windenergie, kommt es regelmäßig zu Schwankungen in der Produktionsleistung. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist es nötig Erzeugungs- und Lastschwankungen, das heißt die Unterschiede zwischen Produktion und Nachfrage, auszugleichen. Eine häufig genutzte Methode, um dies zu tun, sind Pumpspeicherkraftwerke, diese funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Man benötigt zwei Seen oder Wasserreservoire und ein Gefälle dazwischen. Bei hoher Energienachfrage wird Wasser aus dem höhergelegenen Becken durch Turbinen in das tiefergelegene Becken gelassen und so Energie produziert. Wenn die Produktion dann die Nachfrage übersteigt, pumpt man das Wasser zurück in das höhergelegene Becken. Doch auch wenn das Konzept relativ einfach ist, so sind für solche Anlagen bestimmte geografische Voraussetzungen nötig und sie sind meist ein starker Eingriff in die Natur.

Das US-amerikanische Unternehmen ARES hat ein System entwickelt, das auf einem ähnlichen Konzept beruht, aber ohne Wasser und steile Gefälle auskommt, außerdem ist der Eingriff in die Natur bei weitem geringer. ARES steht für Advanced Rail Energy Storage System, hier werden Züge, die mit schweren Betonblöcken beladen sind, eingesetzt um Energie zu generieren. Ähnlich wie in Pumpspeicherkraftwerken fahren diese 300 Tonnen schweren Züge dann eine Steigung hinauf, wenn mehr Energie produziert als verbraucht wird. Übersteigt die Nachfrage die Produktion, lässt man die Züge hinunterfahren, mit Hilfe von Rekuperationsbremsen, wie sie auch in Hybridautos zum Einsatz kommen, wird dabei Energie produziert.

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Die Züge sind so konstruiert, dass sie bei einer Steigung von 7,2 Prozent den höchsten Wirkungsgrad und gleichbleibende Stabilität erreichen. In Kalifornien hat ARES eine 268 Meter lange Teststrecke errichtet und die Züge erreichen hier bereits eine Effektivität von 80 Prozent. Schon in ein paar Jahren werden ARES Züge für stabile Stromversorgung in Nevada sorgen. Die Nevada Public Utilities Commission hat dem Unternehmen einen großen Auftrag erteilt. In den nächsten Jahren wird eine Anlage mit einer Streckenlänge von 9,2 Kilometern und einem Höhenunterschied von 640 Metern gebaut. Auf dieser Strecke werden dann 6 Züge zum Einsatz kommen, jeder von ihnen kann beim hinunterfahren rund 50 MW Energie produzieren.

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Bild: ARES

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