Wien Energie und Manner starten Vollbetrieb der Schnitten-Heizung.
Dieser Artikel wurde am 1. März 2018 veröffentlicht
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Die Produktion von Manner-Schnitten in Wien-Hernals hinterlässt nicht nur 450 süße Köstlichkeiten pro Minute, sondern auch einen grünen Fußabdruck. Die Abwärme des Produktionsstandorts wird seit Herbst 2016 von Wien Energie ins Fernwärmenetz eingespeist. Im einjährigen Probebetrieb lieferte Manner ganze 1.400 Megawattstunden an beachtliche 150 Haushalte in der Umgebung. Jetzt beginnt die nächste Phase für das Projekt.

Vom Probe- in den Vollbetrieb

 
Nach einer umfassenden Modernisierung der Manner-Fertigungsstraße startet jetzt der Vollbetrieb der „Schnitten-Heizung“. Der Energie-Ertrag vervierfacht sich damit auf 5.600 MWh. 600 Haushalte können dann vom Manner-Waffelofen mit Fernwärme versorgt werden. Durch die Schnitten-Heizung werden pro Jahr 1.000 Tonnen CO2 eingespart – das entspricht dem jährlichen Ausstoß von rund 430 PKWs.

Schicht für Schicht: So funktioniert die Schnitten-Heizung

 
Die beim Backprozess entstehende, heiße Abluft wird über Rohre gesammelt und über einen Ventilator aufs Dach geführt. Dort erzeugt ein Wärmetauscher, der Wien Energie, Heißwasser. Dieses wird direkt in das lokale Fernwärmenetz eingespeist. Wien Energie errichtete dafür am Fabriksgelände von Manner Fernwärmeleitungen und Verbindungen zu den Versorgungsanlagen. Insgesamt erzielt das System eine Leistung von 1 Megawatt. Für die Kühlsysteme am Produktionsstandort wird ebenfalls überschüssige Abwärme verwendet und umgewandelt.

Insgesamt investierte Manner rund 40 Millionen Euro in diese Erweiterung und Modernisierung des Standorts Hernals.

Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie, und Thomas Gratzer, Vorstand für Technik und Produktion Männer, in der Manner-Produktion in Wien-Hernals. © Wien Energie

Weitere Abwärme-Projekte von Wien Energie

 
Die Zukunft liegt in der noch stärkeren Nutzung der erneuerbaren Wärme-Erzeugung. Wien Energie errichtet bis Ende 2018 die leistungsstärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas am Standort Simmering. Diese nutzt Abwärme des Kraftwerks Simmering und Umgebungswärme aus dem Donaukanal zur Wärmeerzeugung. 25.000 Haushalte werden mit Fernwärme versorgt. Im Dezember 2017 wurde zudem eine Power-2-Heat-Anlage in der Leopoldau in Betrieb genommen. Sie bezieht Überschussstrom aus dem Netz und wandlelt ihn nahezu verlustfrei in Wärme um.

 

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