Die Menge an Waschmitteln, die jährlich in Deutschland verbraucht werden, entspricht dem Gewicht von 140.000 Elefanten. Da kommt es auf das Waschverhalten jedes einzelnen Haushalts an, die Umweltauswirkungen zu begrenzen. Der gut gemeinte Griff zur Waschnuss ist dabei keine Lösung.
Weiße Weste mit Bio-Waschmitteln
Bio-Waschmittel bestehen aus pflanzlichen und mineralischen Rohstoffe. Sie sind schnell und vollständig biologisch abbaubar. Nach getaner Arbeit zerfallen sie zu Wasser, Kohlenstoff und Mineralien und gliedern sich so wieder in den natürlichen Wasserkreislauf ein. Ökologische Waschmittel verzichten auf Phosphate und Phosphonate. Sie nutzen natürliche Zitronensäure als Enthärter. Sie kommen ohne Bleichmittel und optische Aufheller aus, beinhalten keine petrochemischen Lösungsmittel, keine Farbstoffe und synthetischen Duftstoffe. Toxische hautreizende Tenside werden hier von Kokos-, Zuckertensiden oder Tensiden aus Stroh und Weizenkleie ersetzt.
Die Waschnuss ist keine Alternative
Von ihr erhofften wir uns die ökologische Absolution: die Waschnuss. Doch für unsere modernen, synthetischen Fasern sind Waschnüsse nicht geeignet. Sowohl Öko Test als auch Stiftung Warentest bestätigten mangelhafte Waschergebnisse. Beim Test machte es keinen Unterschied, ob man nur heißes Wasser nahm oder die Waschnüsse hinzufügte.
Ökologisch sinnvoll ist die Waschnuss auch nicht gerade, bedenkt man, dass ihr hoher Transportaufwand sich negativ auf die CO2 Bilanz niederschlägt. Außerdem lässt die Nachfrage aus Europa die Preise auch vor Ort in Indien steigen, wo viele Menschen auf das dort traditionelle Mittel angewiesen sind und es sich im schlechtesten Falle nicht mehr leisten können.
Konventionelle Waschmittel richtig dosieren
Qualität hat ihren Preis. Und so sind biologische Waschmittel auch etwas teurer als konventionelle. Wer bei häufigen Waschgängen in einer Großfamilie die Haushaltskasse nicht zu sehr beanspruchen und trotzdem umweltbewusster waschen möchte, sollte zu einem Baukastenwaschmittel greifen; so empfiehlt es das Umweltbundesamt. Hier gibt es ein Basiswaschmittel, das je nach Bedarf mit einem Enthärter und einem Bleichmittel ergänzt werden kann.
Nicht in jedem Haushalt ist das Wasser so kalkhaltig, dass ein Enthärtungsmittel nötig wäre, In anderen Waschmitteln ist dieses aber schon enthalten, sodass man gar keine andere Wahl hat. Das zu ergänzende Bleichmittel kann man noch mit Gall- oder Kernseife ersetzen.
Colorwaschmittel sind besser als Vollwaschmittel
Kompaktvollwaschmittel, pulverförmig oder als Tab, verzichten auf überflüssige Füllstoffe. So sorgen sie immerhin für einen geringeren Schadstoffeintrag als herkömmliche Waschpulver. Leistungsfähige Enzyme erlauben bei den Kompaktmitteln eine geringe Dosierung und niedrige Temperaturen. Die Enzyme sind allerdings umstritten und stehen unter Verdacht, Hautreizungen hervorzurufen.
Color- und Buntwaschmittel enthalten farbschützende Substanzen, verzichten aber im Gegensatz zu den Vollwaschmitteln auf schädliche Bleichmittel, optische Aufheller oder andere Mittel gegen den sogenannten Grauschleier. Sie sind in jedem Fall zu bevorzugen und mittlerweile auch so leistungsfähig, dass sie auch für 60 Grad-Wäsche verwendet werden können.
Jumbo-Packungen sind Mogelpackungen
Herkömmliches Waschpulver, in 10-Kilopackungen “Jumbos” genannt, ist in der Anschaffung im Vergleich günstiger als Kompaktpulver. Jedoch muss man bedenken, dass man im Gegensatz zum Kompaktmittel nicht nur waschaktive Substanzen in die Maschine füllt, sondern auch eine Menge überflüssiger Füllstoffe. Um ein gutes Waschergebnis zu erzielen, muss man also wesentlich höher dosieren, so dass zum einen der günstigere Preis wieder hinfällig ist und zum anderen sogar noch mehr Tenside und Salze in die Umwelt gelangen. Zudem verursachen die Füllstoffe mehr Verpackungsmaterial und CO2 durch höheren Transportaufwand.
Auf Flüssigwaschmittel und Weichspüler besser verzichten
Auch auf konventionelle Flüssigwaschmittel sollte man besser verzichten. Sie haben einen besonders hohen Tensidgehalt und die Wirksamkeit unserer Kläranlagen ist nicht zuletzt von der Menge des Schadstoffeintrags abhängig, der auch bei Weichspülern sehr hoch ist. Diese haben mit dem eigentlichen Waschvorgang nichts zu tun. Sie hängen sich lediglich an die Faser, damit diese geschmeidiger wird und einen guten Duft verbreitet. Sie büßt dann allerdings ihre Saugfähigkeit ein. Der Eintrag an Chemikalien ist hoch, die Funktionalität der Faser wird herabgesetzt. Da verzichtet man doch am besten ganz.
Bildnachweis: Titelbild © Günter Havlena/ Pixelio.de
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