Wir haben in letzter Zeit öfter und aus verschiedenen Blickwinkeln über die Blockchain berichtet. Blockchain ist eine Art dezentrales Register in einem Peer-to-Peer-Netzwerk. Mit Hilfe der Blockchain können Teilnehmer Transaktionen ohne eine zentrale Autorisierungsstelle durchführen und bestätigen. In der Energiewirtschaft findet diese Technologie bereits Einsatz, große Unternehmen setzen sie beim Handel mit Energie ein. Auch Privatpersonen, die zum Beispiel untereinander mit überschüssiger Solarenergie aus der PV-Dachanlage handeln wollen, können die Technologie anwenden. Mit Blockchain sind solche Geschäfte einfach und auch schnell möglich. Nun will auch die Transportbranche von diesen Vorteilen profitieren.
Der Logistikkonzern Moller Maersk und das IT-Unternehmen IBM wollen mit dem Einsatz der Blockchain Technologie gemeinsam neue Standards für die Transportbranche setzen. Seit zwei Jahren arbeitet man zusammen und hat nun ein Joint Venture gegründet, um die Entwicklungen der Zusammenarbeit auch anderen Unternehmen zugänglich machen zu können. Dies soll die Abläufe in der Transportbranche vereinfachen, beschleunigen und kostengünstiger machen. Viele Güter des täglichen Bedarfs kommen auf dem Seeweg zu den Verbrauchern. Rund ein Fünftel der dabei anfallenden Transportkosten entstehen durch Dokumentanforderungen und Mittelsmänner. Will man heute einen Container versenden, benötigt man bis zu 200 unterschiedliche Dokumente und muss mit mehr als 30 unterschiedlichen Personen kommunizieren. Mit dem Einsatz der Blockchain könnte hier einiges an Zeit und Aufwand und folglich auch Kosten gespart werden. Von diesen Einsparungen profitieren auch die Endverbraucher.
Alle in den Prozess des Containerversands involvierten Instanzen sollen nun an Bord geholt werden, um den Einsatz der Blockchain in der Transportbranche zu ermöglichen, dazu gehören Hersteller, Reedereien, Transportfirmen, Häfen, Terminals und Zollbehörden. Maersk und IBM fokussieren momentan darauf allen Beteiligten Informationen in Echtzeit zugänglich zu machen und die Zollabwicklung zu digitalisieren. Interesse gibt es bereits von sowohl Unternehmensseite als auch von Zollbehörden verschiedener Länder. Die Margen in der Containerschifffahrt sind momentan eher klein, womit die Kostenreduktion durch die Blockchain ein großer Anreiz für alle beteiligten Instanzen ist, um sich beim Einsatz der Technologie zu beteiligen. Allerdings müssen erst noch manche rechtlichen und technologischen Hindernisse überwunden werden und gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den flächendeckenden Einsatz der Technologie überhaupt möglich zu machen.
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