Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Was sollen die Bürger noch alles bezahlen? Die Rettung der Finanzmärkte, die Energiewende (der Stromkonzerne), die Lebensmittelindustrie…
Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Was sollen die Bürger noch alles bezahlen? Die Rettung der Finanzmärkte, die Energiewende (der Stromkonzerne), die Lebensmittelindustrie und die Kriege der Rohstoffkannibalen. Alle Kosten, die die Oligarchen verursachen, tragen die braven Steuerzahler und die absolutistischen Fürsten mehren ihren Reichtum.

Strom ist billiger denn je

An den Strombörsen fällt der Strompreis, auf den Abrechnungen der Stromkunden hingegen gibt es nur eine Richtung, und die geht nach oben. Erneuerbare Energien könnten den Steuerzahlern hingegen sparen helfen, sie sogar  wohlhabend machen. Trotzdem schocken die Politiker die Bürger mit der Warnung, dass die Energiewende für die Kunden teuer werden wird.

Vielleicht sollten wir doch lieber bei dem billigen Atomstrom bleiben? Dessen Kosten zahlen die Bürger ja nicht direkt, sondern indirekt über die höchsten Subventionen, die ihnen je aus den Taschen gezogen wurden.

Immer wieder wird den Kunden die Lüge aufgetischt, dass die Energiekosten so hoch seien, besonders an Pfingsten – an den Tankstellen – und eben nun, da die verrückten Bürger ihre Energie aus regenerativen Quellen haben wollen.

Sollen die Energiefürsten ihre Trassen doch selbst bezahlen, aus ihren schwindelnd hohen Gewinnen. Außerdem braucht diese neuen Leitungen kein Mensch.

Autarke Regionen verdienen an ihrem Energieverbrauch

Es gibt inzwischen hunderte Beispiele, dass die Teuerung im Energiesektor nur eine infame Abzocke der Konzerne ist und Gemeinden, Regionen, die sich selbst mit heimischer Energie versorgen, nicht mehr dafür zahlen müssen, sondern hohe Gewinne erzielen. Das erste Bioenergiedorf in Niedersachsen beweist seit nunmehr 7 Jahren, wie die Einwohner davon profitieren können, dass sie keinen Cent mehr an einen externen Konzern zahlen. Die Wärme in Jühnde kostet inzwischen weniger als die Hälfte, als noch vor der Jühnder Energiewende und ihren Strom haben die Bürger quasi gratis. Da sie alle Mitglieder der Genossenschaft sind, die das Biomassekraftwerk betreibt, erhalten sie alle jährlich eine Dividende, die höher ist, als das, was sie für ihren Strom bezahlen müssen.

Es muss doch jedem Menschen einleuchten, dass er viel weniger Geld für seine Energie, und zwar Wärme und Strom, ja sogar Treibstoff, aufwenden muss, wenn die gesamte Wertschöpfungskette der Energieerzeugung im Ort bleibt. An jedem Ort der Erde sind alle Ressourcen vorhanden, um die an diesem Ort benötigte Energie herzustellen. Es gibt keinen Grund dafür, dass auch nur ein Cent die Region verlässt.

Bisher allerdings bleibt kein Cent im Ort. Fast alle Rohstoffe werden im Ausland eingekauft, die Kraftwerke und Raffinerien sind zentral und außerhalb der Ortschaften angeordnet, aufwändige Transportsysteme verschlingen Unsummen und die Gewinne werden nach Möglichkeit außer Landes geschafft. Das Gleiche gilt für Lebensmittel und für das Geld, dass die braven Bürger auf ihre Sparbücher tragen oder in Rentenfonds anlegen.

Schulden, die keiner der Steuerzahler gemacht hat

Seit 5000 Jahren knechten die „Herrschenden“ ihr Volk, indem sie ihm ihre Schulden aufbürden (siehe: David Graeber – „Schulden“, ISBN 978-3-608-94767-0). Mit der moralischen Keule, dass diese Schulden getilgt werden müssen, machen sie ihre Untertanen zu Sklaven. Dass dies im 21. Jahrhundert immer noch perfekt funktioniert, beweist die „Eurokrise“ und natürlich die „Strompreislüge“, die „Benzinpreislüge“, die „Bankenkrise“.

Es braucht jedoch keine revolutionäre Bewegung oder gewaltsame Revolten, um diesen Zustand zu beenden. Man könnte sich natürlich weigern, die Schulden, ja sogar Steuern zu zahlen. Man könnte den Konzernen auch vorrechnen, dass mit dem Geld, das die Verbraucher in den letzten 50 Jahren gezahlt haben, alle Investitionen längst abgeschrieben sind und die Kraftwerke und die ganze Infrastruktur längst den Verbrauchern gehören. Genauso könnte man den Politikern vorrechnen, dass das Geld, welches sie den Banken zur Rettung – aus Steuergeldern – überweisen, oder von ihren Notenbanken drucken lassen, eigentlich den Steuerzahlern gehört und alle Banken seit ihrem Bestehen tief in der Schuld der Steuerzahler stehen. Besonders empörend ist dieses Schuldverhältnis gegenüber den ehemaligen Kolonien, den heutigen Schwellenländern oder so genannten Drittweltstaaten. Hier wurde allein durch die Zinsen, die diese Staaten zahlen mussten, für Geld das ihnen ungewollt geliehen wurde, dieser Betrag oft vielfach erstattet. Und das, obwohl die ehemaligen Kolonialmächte über Jahrhunderte diese Länder ausgebeutet haben. Die Schuld, die diesen Menschen gegenüber besteht, könnte nie jemals beglichen werden. Also kehrt der IWF, die Staatengemeinschaft der Herrschaftsstaaten, das Ganze um und erklärt diese Länder zu Schuldnerstaaten.

Es ist Zeit, die Dinge klar zu stellen

Die globale Gesellschaft, die seit dem Fall des Eisernen Vorhangs besteht, befindet sich in einer Krise, die mit den derzeitigen Wirtschaftssystemen nicht zu bewältigen ist. Alle Macht – nämlich die Finanzielle – ist den Menschen genommen. Ihr hart erarbeitetes Geld wird an ihnen vorbei um die Welt verschoben, ohne dass sie darauf einen Einfluss haben. Trotzdem zahlen sie immer mehr Geld für die lebenswichtigen Dinge, auf die sie nicht verzichten können, für Energie, Lebensmittel und ihre Gesundheit.

Das ist nicht nur ungerecht, sondern völlig irrsinnig. Immer mehr Menschen verstehen diesen Zusammenhang und fangen an, sich zu weigern, weiter an diese Mafia ihr Geld abzuführen. Sie entziehen den Gaunern einfach die Ressourcen oder zahlen ihnen kein Geld mehr. Dörfer, Städte übernehmen die Infrastrukturnetze wieder und erzeugen ihre Energie selbst, aus vorhandenen, erneuerbaren Rohstoffen. Landwirte stellen sich wieder um, auf die Landwirtschaft, die noch vor 50 Jahren auch in Europa vorherrschte, die wir heute ökologische Landwirtschaft nennen. Sie ziehen ihr eigenes Saatgut und düngen mit dem Dung, den sie selbst erzeugen. Sie verzichten auf Schädlingsbekämpfungsmittel, indem sie wieder intelligent ihre Früchte anbauen, in bunter Mischung, so dass eine Schädlingsplage nicht gleich ganze Landstriche betrifft. Die arbeitenden Menschen übernehmen wieder direkte Verantwortung, stellen Kontakt zu den Produkten her, die sie erarbeiten und verlieren ihre Psychosomatischen Krankheiten, wie Burn Out und andere.

Utopia? Ein naiver Traum?

Die Hardware, der Homo Sapiens ist über 50000 Jahre alt. Er soll aktuell mit einer Software arbeiten, die einen überschnellen Automaten benötigt, der er aber nicht ist. Diese Maschine ist mit den Anforderungen, die das aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftssystem stellt überfordert.

Sehr vielen Menschen fehlt nur der Mut einzugestehen, dass sie in diesem System nicht zurechtkommen. Sie haben Angst, als Versager dargestellt zu werden. Alle Menschen fühlen aber, dass etwas nicht stimmt. Die Menschen, die den Schritt gewagt haben, in über 300000 Genossenschaften, in Hunderten von Dörfern, Städten und Regionen stellen aber fest, wie beglückend, befreiend dieser Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben ist. Beglückend und befreiend nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Mitwelt, unseren alten Planeten Erde.

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