Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion in the city traffic of the future © Daimler AG
Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion in the city traffic of the future © Daimler AG
Google, Mercedes, Tesla: alle entwickeln gerade das selbstfahrende Auto.
Dieser Artikel wurde am 18. Mai 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Elon Musk, Chef von Tesla, geht davon aus, dass 2020 das selbstfahrende Auto am Markt ist, für alle erhältlich. Musk beschreibt das so: “Like maybe five or six years form now I think we’ll be able to achieve true autonomous driving where you could literally get in the car, go to sleep and wake up at your destination.”

Wäre das nicht genial? Sowieso! Aber die Auswirkungen, die das selbstfahrende Auto auf Alltag und Wirtschaft haben wird, sind schwer vorherzusehen. Heute kauft sich jedeR ein Auto, wenn man eins braucht. Die Notwendigkeit zum Autobesitz nimmt in der Stadt rasant ab: Ständig ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel, das Rad, Carsharing. Mobilitätsangebote werden mehr und vielfältiger. Für Kurzstrecke oder Überland: man muss nur noch das richtige Angebot finden.

Dazu kommt, dass Autos die überwiegende Zeit am Parkplatz stehen. Wenn das durchschnittliche Auto nur 4% seiner Existenz in Betrieb ist, kauft man um viel Geld etwas, das man nur selten benötigt. Und wenn man es doch braucht, ist aber unterwegs, dann ist es gerade nicht da, wo man es benötigen würde.

All diese Alltagsprobleme ließen sich lösen mit selbstfahrenden Autos. Man sagt dem Auto, wo und wann es einen abholen soll – man muss nur noch einsteigen, es kann ja selbst kommen. Die Parkplatzssuche wird Vergangenheitsbewältigung. Das heißt auch, dass man jedes Taxi vollkommen automatisieren kann, mit Verzicht auf den Taxifahrer. Aber auch, dass jedeR AutobesitzerIn sein Auto in den Standzeiten an Mobilitätsplattformen oder -unternehmen vermieten kann. Man gibt nur noch bekannt, sei dann wieder zurück und lass genug Energie im Tank, damit ich wieder nach Hause kommen kann. Das Auto wird vom Kostenfaktor zur automatisierten Verdienstmöglichkeit. Machen das genug Menschen, könnte man über die so entstehende Mobilitäts-Cloud sogar den öffentlichen Verkehr abschaffen. Es wären immer genug freie Autos da. (Das sind sie jetzt schon, sie sind aber nicht zugänglich.)

Eine weitere Konsequenz wäre, dass die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge aufgrund der ständigen Verfügbarkeit von individuellen Verkehrsmitteln sinken würde. Das würde die großen Autobauer in die Bredouille bringen – nicht aber kleine wie Tesla, deren Firmenstruktur ohne historischen Ballast auskommt. Schrumpft der Automobilsektor in größerem Ausmaß, wären die Auswirkungen in der gesamten Wirtschaft zu spüren. Da geht es sofort um Milliardenbeträge und um tausende Arbeitsplätze.

Was kommen wird? Haben Sie eine Antwort?

Inspiriert von Zack Kanter.