Dieser Artikel wurde am 30. Januar 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell! Die weltweit massive Rückkehr zu Kohle und Atomkraft, statt global erneuerbare Energien zu fördern ist nur…
Dieser Artikel wurde am 30. Januar 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die weltweit massive Rückkehr zu Kohle und Atomkraft, statt global erneuerbare Energien zu fördern ist nur eines der vielen Zeichen, dass alle hochgesteckten Ziele globaler Initiativen scheitern, solange sie das bestehende System nicht grundsätzlich verändern. Die Welt wird nicht von ihrer Krankheit geheilt, sondern die Symptome nur gelindert. Die „Global Marshall Plan Initiative“, die eine ökosoziale Marktwirtschaft, also eine nachhaltige Entwicklung bringen soll, ist schon im Ansatz gescheitert, hat seit ihrer Gründung in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts keine Erfolge zeigen können. Eine globale Befriedung ist nicht zu erkennen, die Überlebenszeit des Patienten wird derzeit auf 50 Jahre geschätzt. Die Welt steht vor dem Kollaps.

 

Mit dem alten imperialen Bewusstsein kann der Norden nicht Nachhaltigkeit denken

 

Der Inder Pankaj Mishra beschreibt in seinem gerade preisgekrönten Buch: „Aus den Ruinen des Empires“ wie sehr das Denken der alten Kolonialmächte die Wurzel des globalen Übels ist. Selbst gutgemeinte Initiativen, wie der globale Marshall Plan konservieren den alten Gedanken des „besseren Westens“, heute eher „Nordens“, der den Rest der Welt reformieren, bekehren, aber letztlich nur beherrschen muss. Europäische – und damit auch amerikanische – Denkmuster ignorieren jede andere Kultur. Eine Befriedung der Welt, wie es die „ökosoziale Marktwirtschaft“ bringen soll ist damit schon im Ansatz gescheitert. Jede weitere Therapiebemühung, die eben den Krankheitsherd nicht berücksichtigt, wird weiterhin Terrorismus und all die völlig sinnlosen Verteilungskriege in den ehemaligen Kolonien erhalten und fördern. Das europäische Modell ist inzwischen in Europa und den USA gescheitert und wird erst recht scheitern, wenn es dem Rest der Welt aufgezwungen werden soll. Der Norden muss umdenken oder das Denken halt den Menschen selbst überlassen.

Eines der zahllosen Beispiele für das vorprogrammierte Scheitern sind die Versuche, Konzerne zu nötigen in ihren Sklavenfabriken in Asien und Afrika faire Löhne zu zahlen und menschliche und sichere Arbeitsbedingungen zu garantieren. Sie erklären prompt, dass sie ihre lokalen Zulieferer dann eben wechseln werden, ausweichen in neue Sklavenfabriken. Schon in den Stammländern des Nordens bekommen die Politiker dieses Problem nicht in den Griff.

 

Lokale Autarkie ist die Lösung für globale Nachhaltigkeit

 

Die Menschen müssen – und können – in ihrer Region so gut wie alle „Bedürfnisse“ befriedigen. Sie finden Möglichkeiten vor, sämtliche Energie zu erzeugen, mit nachhaltigen Methoden. Wenn sie wirklich frei und unabhängig ihren Ort, ihr Leben und ihre Bedürfnisse betrachten, können sie all dies am Ort gemeinsam organisieren. Ländliche Regionen haben hier den Vorteil einen Überfluss vorzufinden, mit dem sie die in der Region befindlichen Städte „versorgen“ können. Wenn sie grundsätzlich zu einer Kreislaufwirtschaft zurückkehren, vermeiden sie unsinnige Vertriebswege, Produktion unnötiger Dinge und Berge von Abfall. Durch die gemeinsame Beschäftigung miteinander machen sie „professionelle Betreuungskonzepte“ überflüssig und ermöglichen allen Menschen ein erfülltes Leben, ohne Stress und seine zerstörerischen Folgen. Ein neues, selbstbewusstes Umgehen mit dem Ort schafft ein nachhaltiges Heimatgefühl, das frei von Angst – zum Beispiel vor Zuwanderern – macht, weil in der Regel nun auch kaum jemand ein Interesse hat auszuwandern.

Es gibt keinen Grund irgendeine Leistung „auszulagern“, zu privatisieren, weil dieses dem Ort „Energie“, meist in der Form von Geld abzieht. Man muss dann an anderer Stelle irgendetwas „erwirtschaften“ um Dinge, die man eigentlich am Ort hat oder leisten könnte andernorts einkaufen muss. Die Menschen müssen sich nur global, allerorts neu organisieren, sich wieder um sich und ihre Umgebung kümmern und werden erstaunliche Lösungen entdecken. Irgendwelche externen Politiker, Unternehmer und andere Mafiosi haben daran im Augenblick überhaupt kein Interesse.

Der tägliche Blick in die Medien zeigt, dass es überall in der Welt gärt. Menschen merken, wie sie „verkauft“ werden und beginnen, sich dagegen zu wehren.

 

Kein „Modell“ für die Welt entwerfen, sondern den Menschen wieder Kompetenz zubilligen

 

Menschen entwickeln überall auf der Welt immer wieder völlig ohne Rezepte „von oben“ ganz eigenständig sinnvolle Konzepte und setzen diese dann einfach selbst um. Von vorerst kleinen Projekten, wie der „Bioenklave“ in Songhai (https://www.energieleben.at/ein-uraltes-konigreich-in-afrika-zeigt-den-weg-zur-nachhaltigen-wirtschaft/) oder stetig sich entwickelnden Projekten, wie in der Millionenstadt Curitiba (http://www.curitiba.pr.gov.br/idioma/ingles) in Brasilien zeigen Menschen, wie sie an ihrem Ort eine nachhaltige Entwicklung umsetzen können. Millionen Menschen haben sich in den letzten 20 Jahren in der „Via Campesina“ (http://viacampesina.org/en/) organisiert, weltweit sind inzwischen über 800 Millionen Menschen in Genossenschaften aktiv, also schon mehr als 10% der Menschheit (http://ica.coop/).

Alle Versuche, eine globale Einigung allein für die unbedingt und akut notwendigsten Probleme herbeizuführen scheitern an den „nationalen Interessen“, welche nichts weiter sind, als die Interessen der letztlich globalen Konzerne um deren Wohlwollen die Nationen buhlen. Dies beweisen die Klimagipfel, die nicht einmal den unaufhaltsamen Untergang der Südseeinseln ernsthaft zur Kenntnis nehmen. Im Würgegriff der Konzerne werden Politiker keinen Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung wagen.