Über 70 Millionen Bäume sollen im Amazonasgebiet gepflanzt werden und damit sowohl den Klimawandel mildern als auch den Wohlstand der Menschen erhöhen
Dieser Artikel wurde am 5. Februar 2018 veröffentlicht
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Mittels einer neuen Technik soll es gelingen, im brasilianischen Amazonasgebiet bald 17.500 ha mit etwa 70 Millionen neuen Bäumen zu bepflanzen. Bis 2020 soll dadurch im betreffenden Gebiet keine Netto-Entwaldung mehr stattfinden, was essenzielle Ressourcen schützen, den Klimawandel mildern und den Wohlstand der Menschen steigern soll.

Der Amazonas-Regenwald beherbergt die größte Artenvielfalt dieser Erde und seine Flüsse liefern 20 Prozent der weltweiten Süßwasserversorgung. Die Region des Amazonasbeckens ist darüber hinaus auch Heimat von 30 Millionen Menschen – das ist mehr als die Einwohnerzahl von Tokio, Mexiko City und New York City zusammen. 

Klima: Bestehende Wälder können 37 Prozent der CO2-Emissionen absorbieren

Gleichzeitig spielen die Bäume des Amazoas-Regenwaldes eine tragende Rolle, wenn es darum geht, unser Klima zu schützen. Trotzdem wurden in den vergangenen 40 Jahren etwa 20 Prozent des Amazonasgebiets abgeholzt. Wissenschaftler schätzen, dass in den nächsten Jahrzehnten weitere 20 Prozent des Regenwaldes zerstört werden. Diese Zahlen lesen sich umso drastischer, wenn man bedenkt, dass die noch bestehenden Wälder bis zu 37 Prozent unserer jährlichen CO2-Emissionen absorbieren! 

Doch es reicht nicht, schlicht die Entwaldung zu stoppen, sondern es braucht neue Baumbestände. Und zwar nicht irgendwelche, sondern ganz bestimmte. Das dachten sich die Köpfe hinter dem Projekt „Conservation International“, welche sich die größte tropische Aufforstung der Welt zur Aufgabe gemacht haben. 73 Millionen Bäume sollen in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas, Akkon, Pará, Rondônia und in der gesamten Xingu-Wasserscheide gepflanzt werden. Und zwar mit einer neuen Technik, die vor wenigen Jahren in Brasilien entwickelt wurde.

Widerstandsfähige Bäume, die Trockenperioden überstehen

Dabei werden Samen von mehr als 200 einheimischen Baumarten verteilt, von denen sich laut Studien 90 Prozent zu besonders widerstandsfähigen Pflanzen entwickeln, die in der Lage sind, der Trockenheit zu trotzen und bis zu sechs Monate ohne Bewässerung zu überleben. Bis 2020 soll dadurch in Amazonien keine Netto-Entwaldung mehr stattfinden. Dies schützt nicht nur essenzielle Ressourcen unseres Planeten und mildert den Klimawandel, sondern soll dazu noch den Wohlstand der Menschen steigern.

Win-Win-Situation

Denn für die Aufforstung werden Einheimische beschäftig, die pro aufgeforstetem Hektar etwa 700 Dollar erhalten. Damit bietet das Projekt einerseits fair bezahlte Arbeit für die Einwohner und ermöglicht indigenen Gemeinschaften andererseits, ihre Wohngebiete zu erhalten. Darüber hinaus werden so Teile des Regenwalds als rechtmäßiger Besitz der Einheimischen anerkannt. Mittlerweile sind bereits einige Millionen Bäume gepflanzt – das ist nicht nur eine gute Nachricht für die Menschen, die im Amazonasgebiet leben, sonder für alle Menschen, denen der Schutz unseres Klimas am Herzen liegt.

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Quellen: www.fastcompany.com und www.conservation.org
Bild: pixabay.com