Im Rahmen unserer monatlich erscheinenden Green-Gadget-Serie testet Reisebloggerin Gudrun die SunRocket – einen solarbetriebenen Wasserkocher!
Dieser Artikel wurde am 14. August 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mit solarbetriebenen Küchengeräten habe ich gar keine Erfahrungen. Die ersten solarbetriebenen (und funktionierenden!) Kühlschränke habe ich in der Mongolei gesehen. Und trotzdem war ich skeptisch, als ich die SunRocket, einen solarbetriebenen Wasserkocher in Form einer Thermoskanne, in den Händen hielt.

Sie sieht wirklich wie eine kleine Rakete aus, wiegt aber nur 1,2 kg. Sie ist 45 cm lang und hat einen Durchmesser von 12 cm. Ich konnte sie gut in der Hand halten. Die australische Firma Sun Cooking hat den Wasserkocher designt. Hergestellt wird er unter ethisch korrekten Arbeitsbedingungen in China.


Der Verschluss ist wie bei einer Thermosflasche gestaltet, man dreht den Deckel gegen den Uhrzeigersinn, um die Flasche zu öffnen, was sich bei der ersten Verwendung als schwierig herausstellte. Die SunRocket ließ sich nur schwer öffnen. Der Deckel verfügt über mehrere Ventile, die auf gar keinen Fall blockiert werden dürfen, ansonsten kann die SunRocket explodieren. Dieser Hinweis ist mit Großbuchstaben auf der englischen Gebrauchsanweisung vermerkt, was mich um einiges respektvoller mit dem Gerät umgehen lies.


Zuerst wusch ich die Thermosflasche mit warmem Wasser aus. Dann befüllte ich sie mit einem halben Liter Wasser. Das entspricht in etwa zwei Teetassen. Anschließend verschloss ich die Flasche wieder und öffnete die zwei Blenden, die wie Flügel aussehen. Diese sind innen aluminiumbeschichtet und reflektieren die Sonnenstrahlen. Jetzt muss man noch den Henkel in die Einkerbungen der Blenden kriegen. Das klingt jetzt alles ein bisschen kompliziert, aber wenn man das Ding in der Hand hält, ist es eigentlich selbsterklärend!

Anschließend stellte ich die SunRocket direkt in die Sonne und zwar so, dass die Sonne direkt auf die Blenden schien. Dann wartete ich. Nach 60 Minuten wurde ich ungeduldig. Ich öffnete ganz vorsichtig den Deckel, da ich nicht abschätzen konnte, wie heiß das Wasser in der Flasche war. Weder Kanne noch Deckel fühlten sich warm an. Im Gegensatz dazu war das Wasser in der Flasche warm, aber noch nicht heiß. Ich wartete weitere 30 Minuten. Jetzt war das Wasser zwar heiß, aber es kochte noch nicht. Ich wartete wieder 30 Minuten. Jetzt kochte das Wasser.


Ich schloss sowohl die Flasche als auch die Blenden. Ich wollte testen, ob das Wasser in der SunRocket auch heiß blieb. Und das tat es. Ich habe die SunRocket auch im Innenhof meines Büros ausprobiert, was den Nachteil hatte, dass ich die Flasche alle 15 Minuten neu nach dem Sonnenstand adjustieren musste, was sich auf die Erhitzungszeit (und auf meine Geduld) ausgewirkt hat.

Abschließend ist zu sagen, dass ich zwar die Idee, einen solarbetriebenen Wasserkocher zu verwenden, genial finde, aber über nicht genügend Geduld verfüge, um 1,5 Stunden auf heißes Wasser zu warten. Es hat mir aber auch die Zeit gefehlt, den Wasserkocher in der freien Wildbahn zu testen. Ich kann mir vorstellen, dass die Zeit schneller vergeht, wenn man sich in der Zwischenzeit um einen geeigneten Schlafplatz umsieht und dort schon einmal das Zelt für die bevorstehende Nacht aufstellt.

Über die Autorin:

Als gebürtige Oberösterreicherin lebt und arbeitet Gudrun seit 20 Jahren in Wien. Auf ihrem Reiseblog macht die ehemalige Buchhändlerin seit 2010 Lust auf Urlaub.