Dieser Artikel wurde am 13. April 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Umweltprobleme, Verschuldung, Armut – eine Vergleichsstudie in den OECD-Staaten durch die Bertelsmann Stiftung zeigt, dass der Lebensstil…
Dieser Artikel wurde am 13. April 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Umweltprobleme, Verschuldung, Armut – eine Vergleichsstudie in den OECD-Staaten durch die Bertelsmann Stiftung zeigt, dass der Lebensstil der Industrienationen immer größere Defizite in der Generationengerechtigkeit erzeugt.

Verschwendung natürlicher Ressourcen

Mit Blick auf die nachkommenden Generationen dürfte der ökologische Fußabdruck im globalen Durchschnitt nicht größer als 1,8 Hektar sein. Tatsächlich liegt der Verbrauch in Deutschland und Österreich bei etwa 4,6-4,9 Hektar, in den USA sogar bei mehr als 7 Hektar. Insgesamt verbraucht die Menschheit 30 Prozent mehr an Ressourcen, als die Erde dauerhaft zur Verfügung stellen kann. In 20 Jahren bräuchten wir zwei Erden, um weiterzumachen wie bisher. Die Verschwendung unserer Ressourcen einhergehend mit Treibhausgasemissionen und Klimawandel stellt die nachfolgenden Generationen vor erhebliche Probleme.

Schulden für die Nachkommen

Erblickt man das Licht der Welt in Deutschland, schuldet man dem Staat auch schon gleich 192.000 Euro. Das ist nicht viel weniger als im hochverschuldeten Griechenland, wo ein Kind dem Staat bereits 215.000 Euro schuldet. Am schlechtesten kommt man als Kind in Japan weg. Da schultert man direkt 571.000 Euro Schulden. In Estland hingegen sind es gerade mal schlappe 4.600 Euro.

Kinderarmut in den Industrienationen

Die Studie nennt als weiteren Indikator für ein Gerechtigkeitsdefizit zwischen den Generationen die Kinderarmut. Das geringste Ausmaß sei in den nordeuropäischen Nationen anzutreffen. Hier lägen die Werte zwischen 3,7 und 7 Prozent. Anders sähe es in Südeuropa aus, wo Quoten über 20 Prozent zu finden seien; ebenso verhielte es sich in den USA. Die größte Differenz zwischen Kinder- und Altersarmut wiesen derzeit die Niederlande auf: Hier seien nur 1,7 Prozent der älteren Menschen von Armut betroffen, jedoch 9,6 Prozent der Kinder. Für Deutschland wird eine Quote von 8,3 Prozent angegeben.

Die Bertelsmann Stiftung sieht einen erhöhten Handlungsbedarf von Seiten der Politik, um der Ungerechtigkeit zwischen den Generationen entgegenzuwirken. Als sinnvoll erachtet werden beispielsweise umweltbezogene Steuern zur Finanzierung der frühkindlichen Förderung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Quellen:

http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-5F871455-1FFB3FE0/bst/hs.xsl/nachrichten_115857.htm

http://awsassets.panda.org/downloads/living_planet_report_2008.pdf

Bildnachweis: © Helene Souza / Pixelio.de