Die Nanotechnologie hat im Stillen längst begonnen, zu einem Milliardenmarkt zu werden. Scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten im molekularen Bereich lassen Wissenschaftler irrwitzige Projekte entwickeln, um den Klimawandel auf technischem Wege zu stoppen.
„Wissenschaftler dürfen niemals Fehler der Wissenschaft korrigieren, sie schaffen nur Neue.“
Dieser Ausspruch von Professor von Weizsäckers sollte allen Politikern stets vor Augen sein und sie dazu veranlassen, nicht der Wissenschaft einzelner Fachrichtungen Lösungen für die Probleme dieser Welt zu suchen, sondern das Ganze zu sehen. Ob zu der globalen Erwärmung, der Hungerproblematik oder der sich abzeichnende Wasserknappheit, zu allen globalen Problemen arbeiten Ingenieure und Wissenschaftler – in der Regel in Instituten der großen Konzerne – an skurrilen und hoch gefährlichen Einzel – Lösungskonzepten. Die Nano- und die Gentechnik scheint der Stein der Weisen zu sein, doch ist der Eingriff in die Natur in jedem Fall so riskant, dass der Mensch sich nicht erneut zum Beherrscher der Schöpfung aufspielen sollte.
Die Schöpfung ist zu komplex, als dass ein Fachidiot in sie eingreifen darf
Pat Mooney beschreibt in seinem Buch: „Next BANG!“ ( BANG steht für Bits, Atome, Neuronen, Gene) wie die globalen Konzerne die absolute Herrschaft über die Welt erobern und ohne jeden Skrupel massiv in die Natur eingreifen, um ihre exorbitanten Gewinne zu erhalten und zu steigern. Mit Einsatz der Nanotechnologie greifen sie in das hochkomplizierte System der Atmosphäre, der Lufthülle der Erde ein, impfen die Ozeane, um Algen zur CO2-Vernichtung zu züchten und verändern die Struktur billiger Rohstoffe, um damit wertvolles Material zu erhalten, dessen natürliche Vorkommen längst erschöpft sind.
Ein Faustisches Spiel mit dem Feuer, wie in der Ballade vom Zauberlehrling, ein Eingriff in die Natur, der ungeahnte und nicht reparable Schäden nach sich zieht. Jeder Fachbereich für sich sieht Möglichkeiten der Veränderung, Erfolge für den ihn finanzierenden Konzern, aber hat keinen Blick für die Auswirkungen in anderen Bereichen.
Die letzten zweihundert Jahre haben bereits bewiesen, dass der Weg der Hochtechnologie zu riskant ist
Jeder Weg, von einer einfachen technischen Entwicklung zu deren hoch technisiertem Stadium heute, hat nur einen scheinbaren Fortschritt – eine scheinbare Verbesserung gebracht. Am Ende zeigte sich immer, dass der Mensch in seiner „Hybris“ die Natur beherrschen zu dürfen nur Schäden angerichtet, die am Ende seine eigene Existenz gefährden.
Die industrialisierte Landwirtschaft hat fruchtbare Böden zerstört, die Menschen in den Industrienationen krank und in dem Rest der Welt hungernd gemacht. Die Energiepolitik auf Basis von fossilen Rohstoffen hat das Klima bleibend geschädigt, zu einer Zerstörung der Umwelt und zahllosen Kriegen um die Lagerorte der Ressourcen geführt. Die chemische Industrie hat ebenfalls die Natur und auch die Gesundheit der Menschen geschädigt und die Erde mit Bergen an nicht abbaubarem Müll überzogen. Zuletzt hat die weltumspannende Informationstechnologie, in Form des Internets sowohl jede Privatsphäre der Bürger aufgehoben und gleichzeitig die global vernetzte Infrastruktur so verletzbar gestaltet, dass ein einziger erfolgreicher Angriff auf dieses Netzwerk das gesamte Leben auf dem Planeten lahmlegen kann.
Also: zurück zu den Wurzeln, zurück in die Zukunft
„Freiheit ist ein anderes Wort dafür, nichts mehr zu verlieren zu haben“ lautete eine Zeile des Songs „Me and my Bobby McGee“ Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Im 21. Jahrhundert bleibt fast nichts mehr zu verlieren.
Das Universum hat Milliarden von Jahren gebraucht, um auf der Erde den Zustand herzustellen, den der Mensch vor ein paar Millionen Jahren vorgefunden hat. Jedes Bakterium ist dabei zu einem komplizierten System geworden, dass ganz speziell auf jede Veränderung reagiert. Atome haben sich gebildet, zu Molekülen vereint und wiederum komplexe Systeme geschaffen. All diese Prozesse haben in langen Zeiträumen Gelegenheit gehabt, ein Gleichgewicht herzustellen, in dem auch der Mensch existieren kann. Selbst das außerordentlich lernfähige Gehirn des Menschen kann nicht mehr dem Entwicklungstempo der letzten Jahrzehnte folgen, solange der Träger nicht innehält und den Wust an Informationen und Daten ignorierend, die Wurzel des Problems betrachtet.
„Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit“ ist die andere Seite der Medaille, so lautet ein wichtiger Satz des so weitsichtigen Denkers Karl Marx vor über einhundert Jahren.
Nicht einen Fehler reparieren, sondern die Fehlentwicklung beseitigen, ist die Lösung
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