Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2010 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Das Wiener Wasser wird durch Hochquellenleitungen direkt aus den niederösterreisch-steirischen Bergen in die Bundeshauptstadt geleitet. Wien ist…
Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2010 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Wiener Wasser wird durch Hochquellenleitungen direkt aus den niederösterreisch-steirischen Bergen in die Bundeshauptstadt geleitet.
Wien ist eine Millionenstadt mit einem Wasserbedarf von 300.000 bis 500.000 Kubikmeter pro Tag. Wien ist aber auch jene Stadt, die zur Gänze mit frischem Hochquellwasser versorgt wird: Das kühle Nass kommt direkt aus den Bergen. Durch zwei Hochquellenleitungen fließt es direkt aus den niederösterreichisch-steirischen Alpen in die Bundeshauptstadt. Die erste, 150 Kilometer lange Leitung wurde 1873 durch Kaiser Franz Joseph in Betrieb genommen. Noch heute kommen 40 Prozent des Wiener Wasser aus dem Gebiet um Rax und Schneeberg. Die zweite Leitung wurde vor genau 100 Jahren eingerichtet: Sie transportiert das Wasser vom steirischen Hochschwab 180 Kilometer weit nach Wien – innerhalb von 16 Stunden und ohne eine einzige Pumpe.

Hohe Wasserqualität
Weil die Wasservorkommen in nahezu menschenleeren, gut geschützten Gebieten liegen, bleiben sie fast zur Gänze von Verschmutzungen aus Industrie und Gewerbe verschont. Typisch für das Wiener Wasser sind seine geringe bis mäßige Härte, der niedrige Nitratgehalt, sein hoher Sauerstoffgehalt und die kühle Temperatur.
Insgesamt 28 Wasserspeicher stehen den Wiener Wasserwerken im Stadtgebiet zur Verfügung. Auch wenn es draußen sommerlich heiß ist, hat es drinnen höchstens zehn Grad Celsius: Das Wasser aus den Alpen hat immerhin nur sieben oder acht Grad, wenn es in Wien ankommt. Die Wiener können auch dann mit Wasser versorgt werden, wenn einmal eine mehrwöchige Hitzeperiode anbricht. Der Grund dafür liegt darin, dass die Quellschutzgebiete der „wasserliefernden“ Gebirgsregionen ausreichend Wasser aufnehmen können.

130 Liter Wasser pro Kopf und Tag
Der/die durchschnittliche WienerIn verbraucht rund 130 Liter Wasser pro Tag. Am meisten Wasser geht beim Duschen beziehungsweise Baden drauf: ungefähr 44 Liter pro Tag und Einwohner. Gleich danach kommt die WC-Spülung: Dafür benötigt der/die WienerIn täglich rund 40 Liter. Wäsche waschen, putzen oder Geschirr spülen und vor allem Kochen machen den weitaus geringeren Teil aus.
Wien ist übrigens die erste und einzige Stadt, die ihr Trinkwasser sowie die Quellenschutzländer mit einer Verfassungsbestimmung schützt. Außerdem verpflichtet sich die Stadt mit der „Wiener Wassercharta“ unter anderem dazu, das Wasser für alle Generationen zu sichern.

Veranstaltungstipps:

  • Ausstellung „Ha zwei Ooo“: ZOOM Kindermuseum, Museumsplatz 1; Di bis So jeweils von 13 bis 17 Uhr; bis 22. August 2010
  • Installation „Der erste Regenwald Wiens“: Museumsplatz 1, bis 29. August 2010
  • Wasserleitungsmuseum Wildalpen: Säusenbach 14, Wildalpen/Steiermark; bis 26. Oktober 2010 geöffnet
  • Wasserleitungswanderweg: Zwei-Tages-Wanderung von Bad Vöslau bis Mödling und von Kaiserbrunn bis Gloggnitz
  • Wasserturm Favoriten: Windtenstraße 3; 1100 Wien; ehemals für die Trinkwasserversorgung, heute Aussichtsturm und Ausstellungsfläche

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