Bereits 2011 wurden Luchse aus der Schweiz im österreichischen Nationalpark Kalkalpen ausgewildert, welche sich auch erfolgreich fortgepflanzt haben. Bereits im darauflegenden Jahr brachte Luchsin Freia zwei gesunde Junge zur Welt, was die Hoffnung auf Erfolg des Projektes wachsen ließ.
Auch die im Jahr 2013 umgesiedelte Luchsen Kora brachte bald nach ihrer Eingewöhnung Junge zur Welt. Um jedoch eine überlebensfähige Luchspopulation in den Kalkalpen zu sichern, bedarf es noch weiterer Luchsfreilassungen.
Bestmöglicher Schutz für die Luchse
Um die Luchse effektiv schützen zu können, muss man das Verhalten der Tiere bestmöglich kennen. Mittels Peilsender kann überwacht werden, wie weit bzw. wo die Luchse streifen oder ihre Jungen gebären. Die Jungluchse tappten immer wieder mal in Fotofallen und auch Spuren im Schnee zeugen vom Gedeihen des Nachwuchses. Alle Informationen werden vom Arbeitskreis LUKA (Luchs Kalkalpen) penibelst dokumentiert, und die Schutzmaßnahmen ständig angepasst. Um den scheuen Tieren eine Zukunft in den oberösterreichischen Kalkalpen zu ermöglichen, bedarf es auch weiterer Ansiedelungen in umgrenzenden Bundesländern. Auch mit Partnern im Dreiländereck wird intensiv zusammen gearbeitet.
Gefahr Mensch
Die größte Gefahr für geschützte Tiere wie Luchs, Wolf oder Seeadler stellt der Mensch dar und nicht etwa der fehlende Lebensraum. Dass im Sommer 2013 zwei getötete Luchse in einem Plastiksack in einem Bootshafen im Bezirk Melk gefunden wurden, schockierte nicht nur die Projektmitarbeiter, sondern die ganze Nation. Umweltverbrechen sind kein Kavaliersdelikt und müssen verfolgt und geahndet werden. Aber trotz Aussetzung einer hohen Belohnung konnten die Täter leider nicht ausgeforscht werden.
Jetzt erschüttert ein neuer Fall von Wilderei die ambitionierten Naturschützer. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist einer der erst im April 2014 im Kärntner Lesachtal ausgewilderten Luchse einem Wilderer zum Opfer gefallen. Das Funkhalsband wurde gefunden, vom Luchs jedoch fehlt jede Spur…
Leider sieht es auch in anderen Ländern nicht besser aus. Im mazedonischen Nationalpark Mavrovo zum Beispiel sollen zwei große Wasserkraftwerke gebaut werden, was für den dort ansässigen Balkanluchs das endgültige Aus bedeuten würde. Etwa 50 Exemplare dieser stark bedrohten Rasse soll es dort noch geben. Fragt sich nur wie lange noch…
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