U-Bahn statt Dauerstau: Neue Studie zeigt klare Vorteile.

In zahlreichen europäischen Städten verursachen Autos permanent nervige Staus und bedenklich hohe Feinstaubbelastung. Eine neue Studie des Forscherteams um Rafael Prieto-Curiel vom Complexity Science Hub Wien (CSH) zeigt, dass Städte mit U-Bahn-Systemen signifikant weniger Autoverkehr haben, als solche mit Straßenbahnen oder Autobussen.

Mobilitätsdaten belegen die Bedeutung der U-Bahn

Die Auswertung von Mobilitätsdaten aus rund 400 europäischen Städten ergab, dass in Städten ohne Schienenverkehr 54 Prozent der Wege mit dem Auto absolviert werden, in Städten mit Straßenbahn, aber ohne U-Bahn ebenfalls 50 Prozent. In Städten mit U-Bahnnetz waren es hingegen nur 37 Prozent. Einwohner von U-Bahn-Städten nutzen den öffentlichen Verkehr wesentlich häufiger (35 %), als in solchen mit nur Straßenbahn (21 %) oder ohne Schienenverkehr (16 %). Besonders in Metropolen mit über 750.000 Einwohnern bleibt der Autoverkehr nur dann niedriger, wenn U-Bahnen als Option vorhanden sind.

  • Ohne Schienenverkehr: 54 % aller Wege mit dem Auto
  • Mit Straßenbahn, ohne U-Bahn: 50 %
  • Mit U-Bahnnetz: nur 37 %

U-Bahn: Schlüssel zur Verkehrswende?

In einer Stadt mit in etwa einer Million Einwohnern mit U-Bahnnetz wurden im Schnitt pro Jahr 370 Millionen Autofahrten durchgeführt. Wenn lediglich ein Straßenbahnnetz zur Verfügung stand hingegen 700 Millionen. Laut Prieto-Curiel belegt das unzweifelhaft, dass U-Bahnen entscheidend zur Verkehrswende beitragen. Schon kleine Reduktionen beim Autoverkehr von ca. 27 auf 26 Prozent können Millionen von Autofahrten einsparen und so die Luftqualität entscheidend verbessern.

Wien hat den höchsten Öffi-Anteil

Auch in Österreich zeigt sich der Unterschied deutlich: Wien ist die einzige Stadt mit einem U-Bahn-System und zugleich jene mit dem niedrigsten Anteil an Pendlern im Auto (25 %) sowie dem höchsten Anteil an öffentlicher Verkehrsnutzung (34 %). Linz folgt mit 21 % Öffi-Anteil, Graz mit 20 %.

Bei der aktiven Mobilität liegt Innsbruck vorne: Mehr als die Hälfte aller Wege (52 %) werden dort zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt, dicht gefolgt von Bregenz mit 45 %. Am stärksten vom Auto abhängig sind hingegen Feldkirch (57 %), St. Pölten (56 %) und Linz (50 %).


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Bild: Samuel-Elias Nadler auf Unsplash