Eine Studie des Instituts für Energie-und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt, dass biologisch abbaubare Kunststoffe insgesamt noch keine Vorteile für die Umwelt haben. Zwar entstünden durch sie weniger Treibhausgase, jedoch bewirke der Düngemitteleinsatz beim Anbau der Pflanzen für diese Kunststoffe eine Versauerung der Böden und die Eutrophierung von Gewässern. Außerdem entstehe eine höhere Feinstaubbelastung bei der Produktion.
Biokunststoffe
Biologisch Abbaubare Kunststoffe werden aus der Stärke von Kartoffeln oder Mais oder auf Milchsäurebasis und abbaubaren Polyestern hergestellt. Sie werden vor allem im Verpackungsbereich eingesetzt, wie beispielsweise für Abfallsäcke, Taschen, Verpackungsfolien oder auch als Einweggeschirr.
Derzeit können sie noch nicht recycelt werden. Die Entsorgung verläuft auch noch nicht wie geplant. Gedacht sind die abbaubaren Materialien für die Biotonne oder den Kompost. Die meisten Verbraucher können sie jedoch nicht vom herkömmlichen Verpackungsmüll unterscheiden. So landen sie dann doch im restlichen Hausmüll und werden dort von den Maschinen als nicht recycelbar aussortiert und verbrannt. Durch seine größere Materialstärke braucht der Biokunststoff länger, bis er verrottet ist, so dass er sich nicht für industrielle Kompostieranlagen eignet.
Jute statt Bioplastik
Die Herstellung von Biokunststoffen müsse in Zukunft weiter optimiert und für die Produktion mehr pflanzliche Reststoffe verwendet werden, so das Fazit der Studie. Ob man zur Bioplastiktüte oder zur herkömmlichen Plastiktüte greife, mache derzeit für die Umwelt keinen Unterschied. So seien nur Mehrwegtaschen wirklich umweltfreundlich.
Link zur Studie: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/3986.html
Quelle: Umweltbundesamt: Biokunststoffe nicht besser. 08.10.2012
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