Stell dir vor, dein Elektroauto fährt 500 km – und der Akku besteht nicht aus teurem Lithium oder Kobalt, sondern aus einem Stoff, den du täglich auf dem Frühstücksei findest: Salz.

Mit der Präsentation seiner neuen Naxtra-Akkuplattform hat der chinesische Technologiekonzern CATL einen Meilenstein in der Akkutechnologie gesetzt. Der Clou: Die Akkus kommen ohne Lithium, Kobalt oder Nickel aus – stattdessen setzt CATL auf Natrium-Ionen, ein leicht verfügbares und kostengünstiges Element, das sich millionenfach in Salzvorkommen rund um den Globus findet.

Trotz dieser günstigen Ausgangsstoffe überzeugt Naxtra auch technisch: Die Energiedichte von 175 Wh/kg liegt nur knapp unter jener moderner Lithium-Eisenphosphat-Zellen, dafür glänzt die Technologie mit anderen Stärken. So ist der Akku extrem temperaturresistent – selbst bei −40 °C verliert er kaum an Kapazität und kann auch bei tiefem Frost noch schnell geladen werden. Gleichzeitig verspricht CATL eine Zyklenfestigkeit von über 10.000 Ladezyklen, was nicht nur für Elektroautos, sondern auch für stationäre Speicherlösungen höchst attraktiv ist.

Für den Einsatz in Elektrofahrzeugen kalkuliert CATL mit Reichweiten von rund 500 Kilometern, bei einem deutlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Die ersten Fahrzeuge mit Naxtra-Akku sind bereits in China im Einsatz, etwa als kompakte City-EVs – ein deutlicher Hinweis auf die baldige Skalierung in den Massenmarkt.

Nicht nur Natrium-Ionen-Technologie

Neben der viel beachteten Natrium-Ionen-Technologie Naxtra arbeitet CATL auch an weiteren hochinnovativen Batteriesystemen, die gezielt auf Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Flexibilität optimiert sind. Eine dieser Entwicklungen ist der Shenxing-Schnelllade-Akku 2.0, der mit atemberaubenden Ladezeiten aufwartet: In nur fünf Minuten lässt sich Energie für bis zu 520 Kilometer Reichweite aufnehmen. Der Akku verträgt eine Ladeleistung von über 1,3 Megawatt und zeigt sich auch bei kalten Temperaturen ausgesprochen leistungsfähig: Selbst bei −10 °C kann sie innerhalb von 15 Minuten von 5 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Unter optimalen Bedingungen sind damit Reichweiten von bis zu 800 Kilometern möglich.

Ein weiteres vielversprechendes Konzept ist der sogenannte Freevoy Dual Power Hybrid-Akku. Hier kombiniert CATL zwei Zellchemien – LFP (Lithium-Eisenphosphat) und NMC (Nickel-Mangan-Kobalt) – in einem Akkuystem. Das erinnert funktional an einen Reichweitenverlängerer, bei dem unterschiedliche Zelltypen je nach Belastung oder Fahrprofil aktiviert werden. Das Ergebnis: Eine kombinierte Reichweite von bis zu 1.500 Kilometern nach chinesischem CLTC-Standard – ein Wert, der bislang vor allem Verbrennern vorbehalten war.


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