Die Festkörperbatterie bietet bei Sicherheit, Preis, Leistung und Gewicht viele Vorteile für E-Autos. Kein Wunder, dass alle namhaften Autohersteller an der Massenfertigung arbeiten. Der chinesische Automobilhersteller GAC will Festkörperakkus ab 2026 in Serienfahrzeugen einsetzen.

Der chinesische Automobilhersteller GAC hat eine Festkörperakku-Technologie vorgestellt, die in nur zwei Jahren einsatzbereit sein soll. Das Unternehmen will sie ab 2026 zunächst in Serienfahrzeugen der Marke Hyper von GAC Aion einsetzen.

Der chinesische Automobilhersteller GAC Group teilte am 12. April mit, dass er mehrere Hürden in Bezug auf die Haltbarkeit und Sicherheit von Festkörper-Akkus überwunden habe und davon ausgehe, dass eine Einführung der Technologie bis 2026 möglich sei. Die reinen Festkörperakkus von GAC bieten nach Angaben des Unternehmens eine Energiedichte von rund 400 Wh/kg. Damit sollen Elektroautos nach chinesischem Standard Reichweiten von über 1.000 Kilometern erreichen.

Die neuen Festkörperbatterien werden zunächst in Fahrzeugen der Premiummarke Hyper eingesetzt, die im September 2022 eingeführt wurde. Hyper soll innovative High-End-Fahrzeuge hervorbringen. Deshalb kooperiert GAC mit der China National Space Administration und betreibt eine eigene Forschungseinrichtung, das Hyper Scientific Research Laboratory. Ziel ist es, Fortschritte u.a. in den Bereichen Aerodynamik, innovative Werkstoffe und KI-Steuerung zu erzielen.

GAC gehört zu den wenigen chinesischen Automobilherstellern, die konkrete Pläne für die Markteinführung der nächsten Generation fortschrittlicher Festkörperakkus für Elektrofahrzeuge vorgelegt haben. Festkörperakkus unterscheiden sich insbesondere durch den festen Elektrolyten von den herkömmlichen Akkus. Die Aufgabe des Elektrolyten ist die Leitung von Ionen zwischen Anode und Kathode. Je nach Zellchemie ist das zu leitende Ion unterschiedlich, beispielsweise in Lithium-Ionen-Akkus das Lithium-Kation oder in Natrium-Ionen-Akkus das Natrium-Kation.

Zu den Nachteilen von gegenwärtigen Lithium-Ionen-Akkus gehören z.B. notwendige Kühl- und sonstige Vorrichtungen, die mehr als die Hälfte des Volumens eines Lithium-Ionen-Akkus ausmachen können. Zudem sind die meisten flüssigen Elektrolyte brennbar, was zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen erfordert. Um die Lebensdauer der Elektroden zu verlängern, muss der Akkumulator auch noch gekühlt werden.

Festkörperakkus

Festkörperakkus basieren prinzipiell zwar noch immer auf der Lithium-Ionen-Technologie, jedoch wird der flüssige Elektrolyt hierbei durch eine dünne Schicht eines Festkörperelektrolyten ersetzt, der unbrennbar ist. Einige Prototypen waren ziemlich robust und überstanden Tausende von Lade-Entlade-Zyklen.

GAC behauptet, dass seine Akkus nicht nur im Vergleich zu flüssigkeitsbasierten Akkus, sondern auch zu alternativen Festkörperakkus eine bessere Sicherheit bieten und gleichzeitig eine Energiedichte von 400 Wattstunden pro Kilogramm erreichen, was einer Steigerung von etwa 60 % gegenüber der hoch entwickelten Qilin-Batterie von CATL entspricht. Sie verfügt über einen hybriden Festkörperelektrolyten, der u. a. auf Oxiden und Sulfiden basiert.


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Bild: Aion Hyper GT