Die Silbertanne ist mehr als ein schöner Baum – sie ist ein Hoffnungsträger für die Wälder im Klimawandel.

Mir ist noch gut in Erinnerung, wie einst die Tannen durch den sauren Regen langsam, aber unaufhaltsam aus den Wäldern verschwanden. Und nun, dem Klimawandel geschuldet, ist die flachwurzelnde Fichte, der Brot und Butter Baum heimischer Forstwirte, bedroht. Doch es gibt, teils exotische, Alternativen, die in folgenden Artikeln kurz portraitiert werden sollen.

Neue Klimahoffnung im Wald

Begonnen habe ich mit der Edelkastanie, die bei uns noch nicht so verbreitet und im Bewusstsein angelangt ist. Nun die nächste Klimahoffnung: die Silbertanne, auch bekannt als Edeltanne (Abies procera). Sie ist eine Nadelbaumart, die im Kontext Klimawandel zunehmend als resiliente Alternative zu gängigen Arten wie der Fichte in Betracht gezogen wird. Sie zeigt eine deutlich höhere Toleranz gegenüber Trockenheit und Erwärmung, wodurch sie sich als forstwirtschaftliche Alternative in Mitteleuropa etablieren könnte.

Ein majestätischer Baum

Die Silbertanne ist eine immergrüne Konifere, die bis zu 60 Meter hoch werden kann und gut durch ihre silberweißen Nadeln erkennbar ist. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden in gemäßigten bis kontinentalen Klimazonen mit Niederschlägen von 2000 bis 2500 mm pro Jahr. Sie meidet kalkhaltige Untergründe. Als Lichtbaumart ist sie anfällig für Schatten, aber robust gegen Winterkälte, Spätfröste, Schneedruck und Wind. Unter den Auswirkungen des Klimawandels, also steigende Temperaturen und längere Trockenperioden, überlebt die Silbertanne besser als viele einheimische Nadelbäume. Ihr Wachstumsverlust bei Wassermangel ist weniger ausgeprägt wie bei Kiefer oder Fichte. Darüber hinaus beträgt ihr Sturmschadensrisiko nur ein Fünftel dessen der Fichte. Am wichtigsten allerdings ist, dass ihre genetische Vielfalt, die aus eiszeitlichen Phasen stammt, eine breite Anpassungsfähigkeit an variierende Bedingungen unterstützt.

Mischbaumart mit Zukunft

In der Terminologie der Forstwirtschaft ist die Silbertanne eine typische Mischbaumart mit der es gelingt Monokulturen im alpinen und voralpinen Raum resilienter zu machen. Varianten aus südlichen Gebieten, wie dem Apennin, bestechen durch überdurchschnittliches Wachstum und bieten sich für Aufforstungen unter 600 m Seehöhe an. Darüber hinaus ist die Anfälligkeit der Edeltannen gegenüber Schädlingen wie den Borkenkäfer geringer. Und weil es grad gut in den Dezember passt, mit ihr ist „Oh Tannenbaum“ auch wieder stimmig.


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Bild: Park der Gärten