Bereits bei seinem Amtsantritt 2014 versprach der indische Premierminister Narendra Modi 18.000 Dörfer, die bis dahin keinen Zugang zu Strom hatten, ans Stromnetz anschließen zu wollen. Heute sind nur noch 3.000 dieser Orte nicht angeschlossen. Nun hat Modi seine Pläne erweitert, auch jeder einzelne Haushalt, soll Strom bekommen. 40 Millionen Haushalte in Städten und auf dem Land sollen bis Ende nächsten Jahres elektrifiziert werden.
Das sogenannte Saubhagya Programm sieht vor, dass der Anschluss ans Netz für alle Haushalte unter der Armutsgrenze gratis sein soll. Für alle Familien über der Armutsgrenze kostet der Anschluss 500 Indische Rupien, was rund 6,60 Euro entspricht. Die Zahlung kann auf zehn Monate aufgeteilt werden. In der Installationsgebühr von 500 Rupien enthalten sind 5 LED Leuchten, ein Ventilator, eine Steckdose sowie Service- und Wartungsgebühren für die ersten fünf Jahre. Das Saubhagya Programm kostet der Regierung 16.000 Crore Rupien. Ein Crore entspricht 10 Millionen, in Euro umgerechnet kostet das Programm also rund 2,1 Milliarden. Modis Regierung verspricht, dass diese Kosten nicht der Armen Bevölkerung aufgebürdet werden.
Die Umsetzung dieses Planes soll dazu beitragen, Indiens Abhängigkeit von Kerosin zu reduzieren. Momentan verwenden viele Haushalte, die keinen Netzanschluss haben Kerosin für Beleuchtung, Wärme oder um ihren Herd zu befeuern. Kerosin ist nicht nur schädlich für die Umwelt, es ist auch gefährlich in der Handhabung und führt immer wieder zu Unfällen. Auch in schwer zugänglichen Gebieten, wo es weit und breit kein Stromnetz gibt, will man den Gebrauch von Kerosin zurückdrängen. Haushalte in diesen Gebieten, sollen statt des Netzanschlusses ein Solar Power Pack inklusive Batteriespeicher bekommen. Dies zu den selben Konditionen, wie die Haushalte, die an ein bestehendes Stromnetz angeschlossen werden. Das umfassende Saubhagya Programm trägt einen großen Teil dazu bei, dass Indien, der drittgrößte Energieverbraucher der Welt, seinen Klimazielen näher kommt.
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