Gastbloggerin Daniela Schär von Lighting Deluxe gibt Tipps zur Lichtplanung und modernem Lichtmanagement.
Dieser Artikel wurde am 28. August 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Stromverbrauch in österreichischen Haushalten

Angesichts der wiederkehrenden Meldungen über Klimawandel und steigender Strompreise tritt eine sorgfältige Nutzung von Energie immer stärker ins Bewusstsein der Verbraucher. So steigt zwar der Energieverbrauch Österreichs von Jahr zu Jahr, doch geht der Stromverbrauch in den privaten Haushalten stetig zurück – ihr Anteil am österreichischen Gesamtenergieverbrauch belief sich dabei im Jahr 2011 auf 27,7 Prozent. Laut dem Standard ließ sich der Rückgang beim Strombedarf der Haushalte in den Jahren zwischen 2008 und 2012 auf 5,2 Prozent beziffern. Statt 4.417 kWh wie im Jahr 2008 verbrauchte ein österreichischer Haushalt im Jahr 2012 nur noch durchschnittlich 4.187 kWh.

Laut dem Standard wurde vor allem in den Bereichen Warmwasseraufbereitung und Heizung weniger Strom verbraucht; mit 12,6 Prozent bzw. 11,9 Prozent im Jahr 2012 belegten sie den zweiten und dritten Platz der größten Stromschlucker im Haushalt. Dem gegenüber beanspruchten die elektronischen Haushaltsgeräte – ausgenommen die Kühl- und Gefriergeräte – mit 22,4 Prozent den größten Anteil am Gesamtstromverbrauch. Dabei verfügen die österreichischen Haushalte zunehmend über Geräte mit der Energieeffizienzklasse A, allerdings nimmt insbesondere die Anzahl der PCs, Laptops und anderer Mediengeräte in den Haushalten zu.

Stromverbrauch von Beleuchtung in Privathaushalten

In Hinblick auf die Beleuchtung in Österreichs Privathaushalten konnten auch einige interessante Beobachtung aus der oben zitierten Studie gemacht werden. So belief sich 2012 der Anteil der Beleuchtung am Jahresstromverbrauch auf 10,7 Prozent und war damit etwas höher als im Jahr 2008. Dabei erhellten Glühbirnen noch zu gut 43 Prozent die Wohnräume, während Niedervolt-Halogenlampen zu 26 Prozent, Energiesparlampen zu 16 Prozent und LED-Lampen lediglich zu 10 Prozent für die künstliche Beleuchtung in den Privathaushalten sorgten.

Der Einsatz energieeffizienter Leuchtmittel ist ein wichtiger Schritt, aber längst nicht die einzige Möglichkeit im Beleuchtungsbereich Strom einzusparen. So haben auf dem Markt beispielsweise moderne Lichtmanagementsysteme Einzug gehalten, die dabei helfen, auch Wohnräume mit optimalen Licht zu versorgen. Aber auch im kleineren Maßstab lassen sich mit Hilfe einer vorausschauenden Lichtplanung Beleuchtungslösungen finden, die keine unnötigen Stromkosten verursachen. Einige nützliche Hinweise hierzu gibt Ihnen der folgende Artikel.

Leuchtmittel

Die geeigneten Lampen für die Beleuchtung zu finden, ist heute nicht mehr so einfach wie vor einigen Jahren. Während man früher stets zur altbewährten 60-Watt-Glühbirne griff, muss man heute die verschiedenen Leuchtmittel hinsichtlich ihrer Lichteigenschaften wie Helligkeit und Farbtemperatur, ihrer Energieeffizienz sowie hinsichtlich ihrer technischen Besonderheiten vergleichen.

Relativ einhellig wird Niedervolt-Halogenlampen die beste Lichtqualität zugeschrieben: Sie spenden ein brillantes Licht, das sich stufenlos dimmen lässt und Farben, ohne sie zu verfremden, in ihrer Natürlichkeit wiedergibt. Leider belegen sie jedoch in puncto Lebensdauer und Energieeffizienz den letzten Platz. Daher eignen sie sich am ehesten für die ästhetische Lichtgestaltung und Akzentbeleuchtung, weniger für die Allgemeinbeleuchtung.

Leuchtstofflampen spenden ebenfalls sehr gutes Licht in den Lichtfarben Warmweiß, Neutralweiß, Tageslichtweiß sowie De Lux, wobei letztere über eine ausgezeichnete Farbwiedergabeeigenschaft verfügen. Sie erreichen eine Lebensdauer von bis zu 25.000 Betriebsstunden und belegen in puncto Lichtausbeute nach den LED-Lampen den zweiten Platz. Am effizientesten arbeiten 16-Millimeter-Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät. Leuchtstofflampen werden in Röhren- und Ringform vor allem für die Allgemeinbeleuchtung in Räumen eingesetzt, in denen das Licht für mehrere Stunden brennt oder in denen das Erkennen von Details und Farbnuancen ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsaufgaben ist.

Energiesparlampen sind mittlerweile in den Lichtfarben Exta-Warmweiß, Warmweiß, Neutralweiß und Tageslichtweiß erhältlich. Ihre maximale Lebensdauer kann bei bis zu 15.000 Betriebsstunden liegen, zudem arbeiten sie im Vergleich zur Altgebrauchsglühbirne um bis zu 80 Prozent effizienter. Da Energiesparlampen hinsichtlich Schaltfestigkeit, Startzeit und Farbwiedergabe einige Abstriche hinnehmen müssen, eignen sie sich besonders für die Indirektbeleuchtung sowie für die Allgemeinbeleuchtung, wenn diese für mehrere Stunden am Stück eingeschaltet bleibt.

LED-Lampen vereinen viele gute Eigenschaften: Sie spenden helles Licht in allen Lichtfarben bei guter Farbwiedergabe, sie sind problemlos dimmbar und erzeugen kaum Wärme. Hinsichtlich Lebensdauer und Energieeffizienz belegen sie den ersten Platz und als Retrofit-LED-Lampen sind sie für alle gängigen Lampenfassungen erhältlich und für alle Beleuchtungsarten geeignet. Ihr einziges Manko stellen die derzeit noch recht hohen Anschaffungskosten dar, die sie nur bei überdurchschnittlicher Nutzung rentabel machen.

Tipps für die Lichtplanung

Die Beleuchtung hat die Aufgabe, uns für die unterschiedlichsten Tätigkeiten, denen wir Zuhause nachgehen, stets die jeweils besten Lichtverhältnisse bereitzustellen. Entsprechend sollte die Lichtplanung stets bei der individuellen Nutzung der Räume ansetzen: In welchen Räumen und Raumzonen werden welche Aktivitäten ausgeübt und welches Licht wird an dieser Stelle benötigt? Da die Beleuchtung darüber hinaus einen großen Einfluss auf die Raumatmosphäre hat, ist zudem die Beantwortung der Frage, welche Lichtstimmungen man sich in diesem oder jenen Raum wünscht, von großem Interesse. Denn auch wenn diese rein ästhetische Beleuchtung aus funktionaler Sicht nur „unnütz“ Strom verbrauchen mag, hat sie ihre Berechtigung, schließlich will sich jeder in seinen eigenen vier Wänden wohl fühlen.

Allgemein- und Platzbeleuchtung

In Hinblick auf die funktionale Beleuchtung unterscheidet man in der Lichtplanung in Grund- und Platzbeleuchtung. Erstere erhellt den gesamten Raum, zweitere eine einzelne Zone eines Raums. Während für die allgemeine Raumbeleuchtung eine Mischung aus direkten und indirekten Lichtanteilen ideal ist, empfiehlt sich für die Platzbeleuchtung Leuchten mit überwiegend gerichtetem Licht einzusetzen. Ein Stromsparpotential ergibt sich bei der Beleuchtung also gerade dann, wenn der Raum über mehrere Lichtquellen verfügt. So kann das Licht immer genau da ein- bzw. zugeschaltet werden, wo es im Moment tatsächlich auch benötigt wird. Um zusätzlich auch die Lichtqualität jederzeit an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, lohnt es sich, möglichst viele dimmbare Leuchten mit schwenkbaren Kopf und beweglicher Struktur einzusetzen.

Auch für die Grundbeleuchtung stehen flexible Leuchtenmodelle zur Auswahl. So gibt es im Handel beispielsweise höhenverstellbare Pendelleuchten, die sowohl für die Allgemein-, als auch für die Platzbeleuchtung am Esstisch eingesetzt werden können. Schienen- und Seilsysteme erlauben es derweil, die Leuchtenköpfe an jede beliebige Stelle zu montieren und auf bestimmte Raumzonen auszurichten. In die Decke montierte dimmbare Einbauleuchten mit schwenkbaren Reflektoren bieten ebenfalls die Möglichkeit, flexible Beleuchtungssituationen zu schaffen, vor allem wenn sie an mehrere, unabhängig voneinander bedienbare Stromkreise angeschlossen werden, so dass das Licht je nach Bedarf nur in einzelnen Raumbereichen eingeschaltet und obendrein die Helligkeit reguliert werden kann.

Modernes Lichtmanagement

Moderne Lichtsteuerungssysteme stellen automatisch oder per Knopfdruck individuell einprogrammierte Beleuchtungsszenerien zur Verfügung. Dabei erfassen Tageslichtsensoren die Menge des einfallenden Sonnenlichts und passen daran automatisch die Helligkeit und die Lichtfarbe der künstlichen Beleuchtung an. Je mehr natürliches Licht also den Raum erhellt, desto weniger Kunstlicht muss für das Erreichen der gewünschten Beleuchtungszenerie hinzugeschaltet werden. Des Weiteren registrieren Bewegungssensoren die An- bzw. Abwesenheit von Personen und schalten das Licht entsprechend ein oder aus. Bisher haben solche Lichtmanagement-Anlagen in Bürohäusern für eine Reduktion der Stromkosten gesorgt, doch auch in Wohnungsneubauten halten sie zunehmend Einzug.

Weitere Hinweise und Tipps für die Lichtgestaltung finden Interessierte im Beleuchtungsratgeber von Lighting Deluxe.