OAXIS_PROJECT_7 © Forward Thinking Architecture
OAXIS_PROJECT_7 © Forward Thinking Architecture
Extensive Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen mit Grundwasser auf der Arabischen Halbinsel haben die Pegelstände der unterirdischen Reservoirs rasch absinken lassen. Ein Architekten-Team hat mit OAXIS einen nachhaltigen Weg entworfen, um Gemüse und Obst in Wüstenregionen zu produzieren.
Dieser Artikel wurde am 29. August 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Forward Thinking Architecture, ein Architekten-Design-Team aus Barcelona, versucht mit ihrem Konzept OAXIS einen Weg zu finden, wie man in Wüstenregionen mit möglichst wenig Ressourcen eine möglichst großte Menge an Gemüse und Obst produzieren kann. Die nachhaltige Lösung kombiniert auf intelligentem Weg existierende Technologien: Photovoltaik zur Energieproduktion, LED-Lampen zur Beleuchtung, hydroponische Bewässerungssysteme und unterirdische Förderbänder zum Transport des geernteten Gemüses an einen zentralen Platz am Rand oder innerhalb einer nahegelegenen Stadt, direkt bei potentiellen VerbraucherInnen. Die notwendigen Transportwege werden reduziert, die Importabhängigkeit bei Obst und Gemüse ebenfalls.

Die heute in der Region verbreitete extensive Bewässerung mit Hilfe von Grundwasser ist nicht nachhaltig, da die Reserven rasch aufgebraucht werden, die sich über Jahrmillionen hinweg aufgebaut hatten. Das Grundwasser-Problem besteht nicht nur auf der Arabischen Halbinsel, sondern in vielen Regionen der Welt.

Für die Umsetzung von OAXIS hat man sich für eine reine Modulbauweise entschieden: Aus recyceltem Stahl vorgefertigte Module müssen vor Ort nur noch in Reihe montiert werden, um rasch die Produktion aufnehmen zu können. Exemplarisch wird für eine Reihe OAXIS-Module eine Länge von einem Kilometer angenommen. Ein solcher Kilometer würde pro Quadratmeter und Jahr auf der Arabischen Halbinsel ca. 131kWh Strom aus den Photovoltaik-Panelen generieren, in Summe wären das 2,44 Millionen kWh. Damit könnte man bis zu 2100 Tonnen CO2 pro km2 einsparen. Der nicht vom System verbrauchte Strom wird in das Netz zurückgespeist. Durch die hydroponische Bewässerung spart man bis zu 80% des Wassers.

Das aus der Produktion wieder aufbereitete Wasser soll dazu verwendet, um außerhalb der OAXIS-Module die Erde zu bewässern. Damit soll ein Effekt erziehlt werden wie bei einer Oase: die lokale Flora und Fauna soll entlang der Module neue Lebensräume finden.

Alle bisher existierenden Projekte auf der Arabischen Halbinsel nutzen entweder Photovoltaik oder hydroponische Bewässerung: OAXIS ist das erste Konzept, das versucht, die verschiedenen Technologien sinnvoll miteinander zu verbinden, um Multiplikatoren-Effekte zu heben, die aus der gezielten Kombination entstehen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=USbiOL2HeKM