Dieser Artikel wurde am 24. Mai 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Neuste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass arktische Füchse, die in küstennahen Gebieten leben und sich von Meerestieren ernähren,…
Dieser Artikel wurde am 24. Mai 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Neuste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass arktische Füchse, die in küstennahen Gebieten leben und sich von Meerestieren ernähren, gefährliche Mengen an Quecksilber im Körper aufweisen. (1) So fand man auch bedenklich hohe Werte in Seevögeln und Robben. Die quecksilberbelasteten Füchse erlitten einen enormen Populationsrückgang. Sie erreichen nur ein geringes Körpergewicht und ihr Fell ist in einem schlechten Zustand.

Mehr Quecksilber, weniger Intelligenz?

Quecksilber verbreitet sich über Luft und Wasser und verteilt sich dabei über den ganzen Globus. Am meisten wird es zur Chlorgewinnung in europäischen Chlor-Alkali-Werken und zur Herstellung von Natronlauge verwendet. (2) Es stammt aus Kohlekraftwerken, Zementöfen oder kommt als Amalgam-Zahnfüllung zum Einsatz. Einmal in die Umwelt gelangt, wird es nicht mehr abgebaut, sondern reichert sich in der Nahrungskette an. Seefisch gilt mittlerweile als so hoch belastet, dass Schwangeren vom Verzehr abgeraten wird, da das Gift auf den Fötus übertragen wird.

Quecksilber ist für Mensch und Umwelt hoch giftig. Schon kleine Mengen können das Nervensystem schädigen. (2) Vor allem kann es die Gehirnentwicklung von Kindern beeinträchtigen. Es gibt Wissenschaftler, die soweit gehen, vor einem schleichenden Intelligenzverlust der Gesellschaft durch Umweltchemikalien zu warnen. (3) Denn bereits geringe Mengen an Quecksilber und anderen Schadstoffen können irreversible Schäden am Nervensystem in den frühen Stadien der Kindesentwicklung hervorrufen. Auch Störungen des Herz-Kreislaufsystems, des Immunsystems oder der Fortpflanzungsorgane können durch Quecksilber verursacht werden. (2)

Grenzwert für Quecksilberemission gibt es noch nicht

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat für eine Studie die Haare von 250 Frauen aus 21 Ländern untersuchen lassen. In 95 Prozent der Proben wurde Quecksilber nachgewiesen, in 15 Prozent sogar über den Grenzwert hinaus, den der Forschungsrat der Vereinigten Staaten für Frauen im gebärfähigem Alter festgelegt hat, wobei umstritten ist, ob es überhaupt eine unschädliche Höchstmenge des Giftes gibt. (3)

Es gibt noch keinen EU-weiten Grenzwert für die Quecksilberemission. Immerhin hat die Europäische Kommission angesichts der Risiken 2005 eine Quecksilberstrategie ausgearbeitet. Seit 2011 ist in der EU die Ausfuhr von metallischem Quecksilber und Quecksilbergemischen verboten. Internationale Gespräche über ein weltweites Quecksilberverbot wurden aufgenommen. (3) Wie lange es dauern wird, bis dies in der Realität umgesetzt wird, ist offen. Selbst wenn das Verbot mit sofortiger Wirkung eintreten würde, das bereits freigesetzte Quecksilber wird uns und den Polarfüchsen noch lange zu schaffen machen.

Quellen:

(1) http://www.fv-berlin.de/news/du-bist-was-und-wo-du-isst-quecksilberkontamination-bedroht-arktische-fuechse

(2)http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/chemie_und_gesundheit/bundschwerpunkte/quecksilber/

(3)http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/chemie/20070300_chemie_quecksilberstudie.pdf

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