Moore sind selten, seit Jahrhunderten, in unseren Breiten beginnend im Mittelalter, gilt in der Landwirtschaft die Entwässerung und Trockenlegung als oberstes Gebot. Moore sind uns unheimlich und fremd, doch in Wahrheit bieten sie eine enorme Chance in Zeiten der Klimaerwärmung.
Trocken gelegte Moore befeuern den Klimawandel, denn sie stoßen beispielsweise in Deutschland ca. 50 Millionen Tonnen Treibhausgas aus, enorme sieben Prozent der deutschen Gesamtemission. Wird die Entwässerung angehalten und steigt der Wasserspiegel stoppt die Emission sofort und die Torfschicht beginnt wieder zu wachsen und bindet das Kohlendioxid. Das bleibt auch stabil, solange der Grund feucht bleibt. Die Moorwende ist somit ein entscheidender Faktor im Prozess des Klimawende. Arbeitet man hingegen nicht gegen die Austrocknung sinken die Böden ab. Erosion vernichtet die Fruchtbarkeit, denn die darunterliegenden Schichten sind für jeglichen Anbau ungeeignet.
Darüber hinaus bewahren Moore effizient vor Verdunstung, ebenfalls ein kritisches Problem des Klimawandels. Was also tun mit den Mooren? Es bestehen zwei Möglichkeiten: Renaturierung zum Schutz von Klima und von für Fauna und Flora der Moore typischen Arten. Andererseits bieten sie mittelfristig die Chance auf Anbauflächen in so genannten „Paludikulturen“. Besonders gut gedeihen Beerenfrüchte wie beispielsweise Cranberry. Zuletzt sind vitale Moore auch Energie- und Baumateriallieferanten in Form von traditionell gewonnenem Torf und Schilf und natürliche Weideflächen.
Vorerst gilt es gegenüber den Landbesitzern Überzeugungsarbeit zu leisten und über Jahrhunderte alte Nutzungsformen und Vorurteile zu überwinden, speziell weil der Umstieg leider viele Jahre dauert.
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Bild: Maksim Shutov auf Unsplash