Nach über einem Jahrzehnt Planung, Genehmigung und Bau ist sie nun offiziell in Betrieb: die neue Salzburgleitung – ein zukunftsweisendes Projekt für eine sichere, nachhaltige Stromversorgung in Österreich. Auf 128…

Nach über einem Jahrzehnt Planung, Genehmigung und Bau ist sie nun offiziell in Betrieb: die neue Salzburgleitung – ein zukunftsweisendes Projekt für eine sichere, nachhaltige Stromversorgung in Österreich. Auf 128 Kilometern verbindet die Hochspannungsleitung die Umspannwerke in Tauern (Kaprun) und Salzburg (Elixhausen) und hebt das Stromnetz auf ein neues Niveau.

Was auf den ersten Blick wie ein technisches Großprojekt klingt, ist in Wahrheit ein elementarer Hebel für die Energiewende. Die Salzburgleitung erhöht nicht nur die Übertragungskapazität von bestehenden Leitungen auf 380 KV. Sie ermöglicht auch eine effizientere Verteilung erneuerbarer Energien innerhalb Österreichs. Vor allem überschüssiger Wind- und Sonnenstrom aus dem Osten kann nun besser in die Pumpspeicherkraftwerke im Westen transportiert werden. Ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Reduktion der Importabhängigkeit.

229 Strommasten weniger

Während neue Masten entstanden, verschwanden anderswo alte. Insgesamt werden in den kommenden Monaten 678 Masten sowie 193 Kilometer veraltete 110- und 220-kV-Leitungen zurück gebaut. Ein erheblicher Eingriff ins Landschaftsbild, der diesmal jedoch für mehr Freiraum sorgt statt für neue Belastung.

Salzburg wird damit um 229 Strommasten und 65 Leitungskilometer „leichter“ – und gewinnt an Landschaftsqualität. Besonders in sensiblen Gebieten bringt das sichtbare Erleichterung für die Bevölkerung und den Naturraum.

Salzburgleitung und Naturschutz

Gleichzeitig hat die Austrian Power Grid (APG) die Chance genutzt, das Projekt durch umfassende Naturschutzmaßnahmen zu begleiten. Über 47 Millionen Euro flossen allein in den Schutz von Flora und Fauna. Das Spektrum reicht von Schutzwaldprojekten über Moor-Renaturierungen bis hin zur gezielten Förderung einzelner Arten – etwa des geschützten Auerhuhns, für dessen Lebensraum im Pongau und Pinzgau rund 600 Hektar naturnah umgestaltet wurden.

Auch Amphibien und Reptilien profitieren: Entlang der Trasse wurden neue Lebensräume geschaffen, bestehende wurden aufgewertet. Fast 200 Ausgleichsmaßnahmen wurden allein im Bundesland Salzburg umgesetzt – auf einer Fläche, die doppelt so groß wie der Attersee ist.

Regionale Wertschöpfung

Neben dem offensichtlichen Nutzen für das Energiesystem hat das Projekt auch beträchtliche wirtschaftliche Impulse ausgelöst: Über 7.000 Arbeitsplätze wurden geschaffen, 500 Millionen Euro an Wertschöpfung generiert – allein 100 Millionen davon in Salzburg. Und das war nur der Anfang: Bis 2034 plant die Austrian Power Grid (APG), rund neun Milliarden Euro in den Netzausbau zu investieren.

Was bleibt, ist das Bild eines Infrastrukturprojekts, das nicht nur Strom transportiert, sondern auch Verantwortung zeigt – gegenüber der Umwelt, der Landschaft und den kommenden Generationen. Die Salzburgleitung ist damit weit mehr als nur eine (weitere) Stromautobahn.


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Bild: Austrian Power Grid