An die Stromnetze der Zukunft werden hohe Ansprüche gestellt. Die internationale Stromagentur IEA hat dazu eine weitgreifende Studie als Projektbasis verfasst. In zahlreichen Ländern müssen die Netze adaptiert und fit für erneuerbare Energie und erhöhten Bedarf durch Elektromobilität und Wärmepumpen gemacht werden. Beispielsweise haben die Netze Nordamerikas, die Verteilerleitungen, die Kraftwerke und die Transformatoren ihre Belastungsgrenze längst erreicht.
Künstliche Intelligenz soll nun dabei helfen, in Millisekunden den Stromfluss umzulenken und quasi wie in einem sich selbst heilenden Stromnetz Ausfälle und Beschädigungen der Leitungen verhindern und reparieren. Die KI kann vollautonom Störungen erkennen und das Stromverteilernetz analysieren. Menschen würden dafür Minuten, ja Stunden benötigen. Die Maschine lernt, wie die Komponenten im Netzwerk angeordnet sind und wie Strom durch das System optimal zu leiten ist.
Künstliche Intelligenz lernt im Testnetz
Damit Ausfälle vermieden werden, nutzt die künstliche Intelligenz Strategien aus einem Reinforcement Learning, durch das sie optimale Entscheidung treffen kann. Das System kann beispielsweise Strom aus nahegelegenen Quellen (z.B. große Solarpaneele oder Batterien) umleiten, wenn die Gefahr besteht, dass es durch Leitungsfehlern zu Stromausfällen kommen könnte. Um die Technologie darauf vorzubereiten, haben die Forschenden diverse Szenarien in einem Testnetz simuliert. Die KI war stets fähig rechtzeitig alternative Routen zur Stromübertragung zu identifizieren und zu nutzen. Es kam zu keinem Stromausfall oder gar Black Out. In Folgestudien soll eine Version entwickelt werden, die nicht nur Stromausfälle verhindert, sondern darüber hinaus automatisch hilft, Stromunterbrechungen zu reparieren und Leitungsnetze wieder herzustellen.
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