Bodenversiegelung ist besonders in Städten in den Sommermonaten ein großes Problem. Hitze wird effektiv und lange gespeichert und es bleibt auch in den Nächten viel zu warm.
Aktuell findet sich ein unkonventioneller Lösungsansatz der Firma Permavoid: Kunstrasen! Der hat allerdings bei den meisten kein besonders gutes Image, möglicherweise zu Unrecht. Künstlicher Rasen ahmt echten nach, klar, aber er hat auch durchaus ähnliche Eigenschaften. Die könnten durchaus hilfreich sein.
Als Untergrund für normalen Kunstrasen dienen Pflastersteine, Asphalt, Sand oder ähnliches. Darin besteht der Unterschied zum niederländischen Produkt von Permavoid. Deren innovative Unterlage ahmt das Be- und Entwässerungssystem eines echten Rasens nach. Dadurch kühlt die Kunstrasenfläche die Umgebungsluft beträchtlich. In einem Feldversuch in Amsterdam wurde ein Sportplatz mit selbstkühlendem Kunstrasen belegt. An einem heißen Sommertag hatte der Kunstrasen eine Oberflächentemperatur von 37C. Das überrascht, denn das sind gerade mal 1,7C mehr, als bei einem echten Rasen. Noch knapp einen Meter vom Boden entfernt war die Temperatur deutlich geringer. Im Vergleich maß man auf konventionellem Kunstrasen 62,5 Grad Celsius. Zudem kann der neuartige Rasen durch seine Speichereigenschaft vor Überflutungen schützen. Das Wasser wird einerseits aufgesogen und gelangt dann via Kapillaren an die Oberfläche und verdunstet. Schutz vor Überhitzung und intensiven Niederschlägen ist somit gesichert.
Der Nachteil des Systems ist, nicht überraschend, sein Preis. Verglichen mit herkömmlichen Kunstrasen ist er doppelt so teuer. Dennoch, mit Sicherheit eine sinnvolle Investition.
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Bild: Permavoid
