Vor dreißig Jahren war der Kopenhagener Hafen mit Industrieabfällen und Abwässern verschmutzt. Heute kann man wieder darin schwimmen.

Die Olympischen Spiele in Paris im Sommer 2024 haben vor Augen geführt, wie verschmutzt innerstädtische Gewässer sind. Zahlreiche Triathleten, deren Route durch den Seine-Kanal führte, infizierten sich mit E-Coli-Bakterien nachdem die Grenzwerte im Wasser überschritten waren. In Kopenhagen hat man sich dem Thema anscheinend genauer angenommen. Nachdem das Hafenwasser in der Vergangenheit schmutzig und wenig einladend war, kann heutzutage in der Stadt wieder im Meer geschwommen werden.

1990 war der Kopenhagener Hafen ein verschmutzter Industriehafen, in dem sich Umweltgifte mit menschlichen Abfällen im tiefen Schlamm vermischten. Man konnte nicht bis auf den Grund sehen, der unter anderem mit Quecksilber verseucht war. Jedes Mal, wenn es regnete, was in Kopenhagen häufig der Fall ist, flossen die Abwasserkanäle direkt hinein. Niemand wollte in den schmutzigen Gewässern schwimmen.

Hafen als Naherholungsgebiet

Heutzutage sonnenbaden die Bewohner Kopenhagens an den Ufern und Kais und sie schwimmen auch wieder in diesem Hafen. Neben den Heerscharen von Menschen, die fröhlich im kristallklaren Wasser schwimmen, können auch Otter und Robben, Makrelen und Aale, sowie treibende Algenbüschel gesehen werden. Der Hafen hat sich in nur 30 Jahren stark verändert.

1992 wurde das Abwassersystem in Kopenhagen modernisiert. Das nächste Projekt bestand darin, mit Regenwasserabflusssystemen zu arbeiten, damit das neue Abwassersystem nicht überlastet wird, und dann das Hafensediment zu reinigen. Die Umgestaltung war nicht billig – allein die Modernisierung des Abwassersystems hat schätzungsweise 125 Millionen Euro gekostet, aber die Vorteile für Hygiene, Gesundheit und das tägliche Leben liegen auf der Hand. Das blaue Band des Wassers, das sich durch die Stadt schlängelt, vorbei an den historischen Vierteln und entlang der von Lagerhäusern gesäumten Straßen, die zu Zentren für Künstler, Start-ups und lokale Unternehmen geworden sind, ist ein Spielplatz für alle. Viele fahren mit dem Hafenbus zur Arbeit – einer elektrischen Fähre, die sich zweimal pro Stunde über das Wasser durch das Herz der Stadt schlängelt.


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