Fotocredit: Sabine Treffner
Fotocredit: Sabine Treffner
Dieser Artikel wurde am 17. August 2021 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Radfahren ist nach den öffentlichen Verkehrsmitteln mit Sicherheit das umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel um von A nach B zu…
Dieser Artikel wurde am 17. August 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Radfahren ist nach den öffentlichen Verkehrsmitteln mit Sicherheit das umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel um von A nach B zu kommen. Zusätzlich spart man vor allem im städtischen Bereich auf 2 Rädern sehr viel Zeit und Nerven gegenüber dem Autofahren. Aber ist Radfahren wirklich so nachhaltig, wie man eigentlich glaubt? Ich gebe dir ein paar Tipps, um so nachhaltig wie möglich auf dem Drahtesel unterwegs zu sein.

 

Manchmal doch nicht so umweltfreundlich wie gedacht

Auch wenn das Radfahren an sich umweltfreundlicher als Autofahren, Motorradfahren, etc. ist, sind Fahrräder gar nicht so nachhaltig wie man eigentlich glaubt. Vor allem E-Bikes, die gerade hoch im Trend sind, verbrauchen in der Herstellung und beim Gebrauch viel mehr Ressourcen als ein normales Fahrrad. Es ist aktuell einfach noch nicht komplett möglich Akkus umweltfreundlich herzustellen und zur Gänze zu recyceln. 

Aber auch normale Fahrräder sind auf Grund ihres Rahmens nicht unbedingt nachhaltig. Rahmen aus Carbon (die meisten mittel- bis hochpreisigen Renn- und Zeitfahrräder werden aus Carbon gefertigt) und Alu (das weit verbreitetste Rahmenmaterial) können nicht wiederverwendet werden und sind sehr ressourcenfressend. Die am wenigsten umweltschädlichen Alternativen wären beispielsweise Rahmen aus Bambus, Holz oder Stahl.

 

Natürlich muss jetzt keiner ein schlechtes Gewissen haben, wenn er mit dem Fahrrad durch die Gegend fährt, solange die Nutzungsdauer so weit wie möglich in die Länge zu ziehen.

 

Hier meine nachhaltigsten Tipps bei einer Neuanschaffung:

  • Kaufe ein Fahrrad, wenn möglich, immer gebraucht. So wird ein Fahrrad nicht weggeworfen und landet vielleicht am Mistplatz, sondern die Nutzungsdauer wird verlängert. Auf Verkaufsplattformen, wie Willhaben oder Shpock, findest du eine große Auswahl. Ich habe mir auch vor einigen Jahren mein Zeitfahrrad auf Willhaben gekauft und bin bis heute extrem zufrieden.
  • Wenn es keine Möglichkeit gibt, ein gebrauchtes Fahrrad zu kaufen, nimm dir lieber einen Rahmen aus Bambus oder Stahl. Die Materialien verbrauchen bei der Herstellung weniger Ressourcen. 
  • Kommen diese Materialien nicht in Frage, versuche zumindest Hersteller zu finden, die sich aktiv für die Umwelt einsetzen (z.B. my Boo, Patria, Utopia Velo, Trek, Specialized).
Mein gebrauchtes Rad. Fotocredit: Sabine Treffner
Mein gebrauchtes Rad. Fotocredit: Sabine Treffner

Hast du beispielsweise ein Fahrrad aus Carbon oder Alu macht es natürlich wenig Sinn, dieses gegen ein nachhaltigeres auszutauschen – den Fußabdruck hat es leider schon gemacht. Besser ist es das Rad so lange wie möglich zu nutzen.

 

Hier meine nachhaltigsten Tipps, wenn du schon ein Rad hast:

 

  • Versuche dein Fahrrad immer gut zu pflegen, damit es auch lange hält. Ich verwende dafür biologisch abbaubaren Fahrradreiniger (z.B. Muc-Off) und versuche so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen.
  • Um die Kette gut in Schuss zu halten, solltest du sie regelmäßig schmieren. Hierfür verwende ich auf Wasser und Wachs basierende Schmiermittel, die biologisch abbaubar sind (z.B. Squirt, Muc-Off).
  • Lass dein Rad regelmäßig warten – so können Defekte schnell erkannt und repariert werden. Natürlich gilt immer: Reparieren statt Neuanschaffung. Schläuche können beispielsweise oft auch noch geflickt werden.
  • Versuche bei Verschleißteilen auf umweltschonende Produkte zurückzugreifen. Die Marke Schwalbe produziert beispielsweise recycelte Schläuche, die wiederum auch zu 100% recycelbar sind. Auch die österreichische Marke Tubolito setzt bei ihren Schläuchen umweltfreundlichere Materialien ein. Seit kurzem führt Continental einen Fahrradmantel aus nachhaltigem Löwenzahnkautschuk im Sortiment.
  • Auch bei Zubehörteilen findet man genügend nachhaltige Produkte. Beispielsweise Fahrradbeleuchtung, bei denen der Strom durch Induktion und mit Magneten oder Wirbelströmen durch die eigene „Strampelenergie“ erzeugt werden (z.B. Reelight) oder Trinkflaschen aus bio-basiertem Kunststoff (z.B. Vaude, TacX)
  • Nicht nur beim Fahrrad selbst, sondern auch bei der Bekleidung gibt es inzwischen schon viele nachhaltige Produkte. Marken, wie Vaude, Isadore, Schöffel, AGU, Löffler, etc. setzen auf faire und nachhaltige Produktion.
  • Möchtest du verreisen und bist abenteuerlich? Dann versuche es mal mit Bikepacking. Dabei bist du umweltfreundlich unterwegs, erkundest neue Wege und Gebiete und machst auch noch gleichzeitig etwas für deine Gesundheit.

 

Wie du siehst, kann man auch beim Radfahren noch sehr viel für die Umwelt tun bzw. sie nicht noch mehr belasten. Die meisten meiner Tipps sind auch leicht umsetzbar und kosten nicht unbedingt mehr – teilweise sparst du dir sogar Geld. Somit repair, reuse, recycle und ride on!