Der Meeresspiegel steigt immer schneller an, die Folgen davon sind vielseitig und gravierend.
Dieser Artikel wurde am 28. Mai 2019 veröffentlicht
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Die Klimaerwärmung hat sichtbare und spürbare Folgen, auch auf Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Folge, die zwar mit freiem Auge nicht überall deutlich zu erkennen ist, ist der steigende Meeresspiegel. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) beobachtet diese Veränderung aber sehr genau. Nun hat die WMO einen aktuellen Bericht zum globalen Klima veröffentlicht, in dem sie auch Zahlen zum Anstieg des Meeresspiegels publiziert.

Im Vorjahr ist der Meeresspiegel besonders stark gestiegen. Während er zwischen 1993 und 2017 im Durchschnitt 3,15 Millimeter gestiegen ist, waren es im Jahr 2018 3,7 Millimeter. Eine der Hauptursachen, dass der Meeresspiegel schneller ansteigt als bisher, ist das Schmelzen der Gletscher. Außerdem steigen auch die Wassertemperaturen in den Meeren an und wärmeres Wasser dehnt sich mehr aus. Zur Erwärmung der Erde trägt unter anderem auch das Klimaphänomen El Niño bei, vor allem in den Jahren 2015 und 2016 hatte dieses Phänomen starken Einfluss auf die Temperaturen. Doch auch in den beiden Jahren danach, waren die Durchschnittstemperaturen an der Erdoberfläche rund ein Grad Celsius höher als in der vorindustriellen Zeit. Die letzten vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Am Beispiel von US-amerikanischen Küstenstädten wird deutlich, dass der Klimawandel eine ganz konkrete Bedrohung ist. Gemeinden, die sehr nahe am Atlantik liegen, kennen schon seit langem ein Phänomen, das man Sonnenscheinflut nennt. Dabei steigt der Meeresspiegel bei Flut höher an als gewöhnlich und direkt am Wasser liegende Parkplätze, Straßen und Gehwege werden überflutet. Mit der Ebbe verschwindet das Wasser aber schon nach ein paar Stunden wieder. Die Bewohner und Wirtschaftstreibenden in diesen Gemeinden, die direkt am Atlantik liegen, sind diese Situation schon lange gewohnt. Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts trat sie rund zwei Mal im Jahr auf, bereits in den 1960ern gab es durchschnittlich bereits vier solcher Sonnenscheinfluten pro Jahr und während der ersten zehn Jahre dieses Jahrhunderts ist die Zahl sogar auf elf gestiegen.

Besonders hart von Sonnenscheinfluten ist die Kleinstadt Annapolis betroffen, hier gab es 2017 sogar 63 Sonnenscheinfluten. Forscher der Standford Universität haben sich angesehen, welche ökonomischen Folgen dieses Fluten für den Ort haben. Sie haben Daten von Parkautomaten, Überwachungskameras, Flutwehren und auch Umsätze von Geschäften an der Küste analysiert und die Daten von verschieden Tagen miteinander verglichen. So haben sie etwa einen sonnigen Tag im Oktober mit und einen ohne Überflutung verglichen und kamen zu dem Ergebnis, dass sich an Fluttagen die Anzahl an Besuchern in der Stadt um rund zwei Prozent reduziert, was etwa 3000 Personen entspricht und Einnahmeneinbußen von circa 100.000 US-Dollar nach sich zieht.

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