Was sind die schlimmsten Folgen, die der Klimawandel mit sich bringen wird?
Dieser Artikel wurde am 23. Januar 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Im Juli 2017 publizierte das New York Magazine einen langen Artikel von David Wallace-Wells mit dem Titel The Uninhabitable Earth – Famine, economic collapse, a sun that cooks us: What climate change could wreak — sooner than you think. Für diesen Artikel hatte Wallace-Wells sich in aktuelle wissenschaftliche Forschung zum Thema Klimaerwärmung vertieft, Artikel, Bücher und Studien gelesen und mit Klimaforschern gesprochen. Auf Basis seiner Rechercheergebnisse, zeichnet er schließlich in seinem Artikel ein Bild dessen, was im schlimmsten Falle passieren könnte, wenn wir es nicht schaffen den Klimawandel einzudämmen. Der Artikel öffnet mit dem Satz:

Ich verspreche ihnen, es ist schlimmer als sie denken. Wenn ihre Angst vor der Klimaerwärmung vor allem darauf beruht, dass der Meeresspiegel steigen wird, dann kratzen sie kaum an der Oberfläche der fürchterlichen Schrecken, die möglich sind, möglich innerhalb der Lebensspanne von jemandem der heute ein Teenager ist.

Was in diesen ersten Zeilen angekündigt wird, ist dann auch das was man im Rest des ausführlichen Artikels zu lesen bekommt. Schonungslos beschreibt Wallace-Wells wie ein Temperaturanstieg manche Regionen der Erde unbewohnbar machen wird, wie sich höhere Temperaturen und Trockenheit auf das Pflanzenwachstum und somit auf die Lebensmittelproduktion auswirken. Es wird beschreiben, dass im Eis der Arktis verschiedenste Krankheitserreger gefangen sind, die es heute nicht mehr gibt und gegen die unser Immunsystem nicht gewappnet ist. Schmilz das arktische Eis, werden diese Krankheitserreger, darunter zum Beispiel Pocken und Beulenpest freigesetzt. Weiters ist über die Auswirkungen, welche die Verschlechterung der Luftqualität mit sich bringt zu lesen. Wallace-Wells beschreibt auch wie Klimaveränderung und gewalttätige Konflikte zusammenhängen, wie mit den Temperaturen auch das Risiko für Konflikte steigt. Es werden auch die ökonomischen Auswirkungen beschrieben, das Worst-Case-Szenario ist ein kompletter wirtschaftlicher Zusammenbruch. In seinen Ausführungen lässts Wallace-Wells nicht aus, wie alles in einem System miteinander verbunden ist und eines das andere mit sich zieht, begünstigt oder verstärkt.

Bereits in den ersten Tagen und sogar innerhalb der ersten Stunden, schlug der Artikel große Wellen in der Presse und in sozialen Medien. Wallace-Wells erntete viel Kritik von anderen Journalisten und Wissenschaftlern, die meinten sein Text wäre Panikmache. Von wissenschaftlicher Seite wurde teilweise auch angeführt, dass manches was im Artikel als fundierte wissenschaftliche Fakten präsentiert wurde, schlicht und einfach fehlerhaft oder falsch sei. Andere wiederum verteidigten Wallace-Wells. Als Reaktion auf all die Stimmen, die nach der ersten Veröffentlichung laut wurden, publizierte das New York Magazin eine überarbeitete, erweiterte Version des Artikels. Wallace-Wells fügte Kommentare, Zitate, Quellenangaben und Lesehinweise hinzu und erklärte Hintergründe ausführlicher. In einem späteren Interview antwortete der Autor auf die Kritik, dass er mit seinem Artikel versucht hätte den Leuten Angst zu machen damit, dass er der Meinung sei, dass wenn auch nur die kleinste Möglichkeit bestehe , dass die Menschheit durch die Klimaveränderung ausgelöscht werden könnte, das Risiko die Menschen zu wenig zu schockieren und verängstigen weitaus größer sei, als das Risiko sie zu sehr zu verängstigen.


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