Energie-Erlebniswelt Artikelserie: Lehrer aufgepasst! Hier können Schulklassen alles über das Thema der Klimaerwärmung erfahren.
Dieser Artikel wurde am 25. Juli 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Energie-Erlebniswelt in der Spittelau eröffnete im März 2017. Dort befindet sich das Servicecenter und die Energieberatung von Wien Energie und nun auch die Erlebniswelt. Besucherinnen und Besucher erleben bei 19 interaktiven Stationen Energie hautnah. 

Ein tolles Angebot für Lehrer und Schüler

So bietet sich für Wissbegierige und besonders Schulklassen die Möglichkeit Energie zu beobachten, zu sehen wie sie entsteht, zu fühlen welchen Aufwand es benötigt sie zu erzeugen und zu staunen wie sie funktioniert. Für kostenlose Führungen mit einer Energieberaterin oder einem Energieberater kann man sich auf der Webseite anmelden. Wenn keine Führung gewünscht ist, kann man auch während den regulären Öffnungszeiten vorbei kommen.

Kostenlose Energieberatung in der Energie-Erlebniswelt
Energieberatung in der Energie-Erlebniswelt

In 19 Stationen zeigt sich die Vielfalt die Energie zu unserer Welt beisteuert. Dieser erste Teil der Artikelserie über die Erlebniswelt widmet sich der Klimaerwärmung. Mit dabei Energieberater Andreas Hudecek. Er begleitet uns durch dieses Erlebnis und steht professionell Frage und Antwort.

Die Klimaerwärmung

Gleich beim Eintreten erstrahlt der erste Hingucker. Es handelt sich um eine Abbildung des Erdballs. Zur Darstellung der Klimaerwärmung auf der Erde meint Energieberater Andreas Hudecek hierzu passend: „Jeder redet davon, kaum jemand weiß was dahinter steckt.“ 

Die Klimaerwärmung der Welt.

Wissen wie die Welt früher aussah und wie sie sich durch die Klimaerwärmung verändert.

Ein wichtiges Augenmerk liegt bei dieser Station darauf, die Folgen des Treibhauseffekts aufzuzeigen. Der Erdball hilft sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Zukunft zu blicken. Durch ein paar einfache Klicks auf dem Navigationsbildschirm kann so beispielsweise die Klimaentwicklung seit der letzten Eiszeit beobachtet werden. Die Aufgabe dieser Station ist es die Entwicklungsperioden optisch darzustellen und hilft das eigene Verständnis für Klimaveränderungen zu schärfen.

Die Erwärmung des Klimas

Die Station zeigt rückblickend wie sich das Klima in ca. 500 Jahresschritten veränderte und dass es heute viel schneller geht. Sie ermöglicht auch einen Blick in die Zukunft werfen, um zu sehen wie unsere Erde künftig aussehen könnte.

Warmes Klima trägt zum Gletscherschmelzen bei.
Warmes Klima trägt zur rasanten Eisschmelze bei.

2000 vor Christus lag der Meeresspiegel bereits auf dem heutigen Niveau. Seit der Industriellen Revolution hat sich hier einiges verändert. So steigt der Meeresspiegel mittlerweile alle 50 Jahre etwa um 20 cm an. Das ist so schnell wie früher in 500 Jahren. Dies könnte zu schwerwiegenden Folgen führen und dafür sorgen, dass  ganze Landstriche von der Karte verschwinden.

Die polare Eisschmelze.
Die polare Eisschmelze trägt zum Meeresanstieg bei.

Wie es soweit kommen kann?

Durch die Erderwärmung schmelzen polares Eis und die Gletscher zunehmend. Das hat zur Folge, dass der Wasserspielgel steigt, Landstriche überschwemmt werden und viele Menschen ihre Heimat verlieren. Wieso hat hier aber nicht jeder die Folgen vor Augen? Eine mögliche Theorie ist, dass durch den Meeresanstieg neue Meeresstraßen entstehtn. Diese ermöglichen bisher nicht mögliche Transportwege und sind daher ein wirtschaftlicher Gewinn. Solange ein finanzieller Vorteil ersichtlich ist, macht sich ein Teil der Menschheit mehr über den Gewinn, als über die weitreichenden Auswirkungen dieser Veränderungen, Gedanken.

Fundierte Daten 

Die geographischen Daten des Erdballs der Erlebniswelt werden auch am Institut für Geographie und Regionalkunde der Universität von Wien verwendet. Dort wird viel rund um das Thema Veränderungen durch Klimaentwicklung geforscht. Das Wetter, das wir kennen,  ist immer eine Auswirkung des Klimas.

Der Anstieg des Meeresspiegel betrifft viele Regionen.
Der Anstieg des Meeresspiegel betrifft viele stark bevölkerte Regionen.

Die Relevanz des Golfstroms

Energieberater Andreas Hudecek merkt an: “Der Golfstrom ist als weltumspannende Meeresströmung für das Weltklima, wie wir es heute kennen extrem wichtig.” – Aber warum ist das so? Es ist als globales Förderband einer der Hauptverantwortlichen  für unser Klima. Abweichungen der Stömung bringen weitreichende Klimaveränderungen mit sich. So könnte es auch passieren, dass eine neue Eiszeit einsetzt, wenn sich die Gegebenheiten des Golfstroms ändern. Derzeit ist dieser noch einer der schnellsten und größten Meeresströmungen, die wir auf unserer Erde haben. So gesehen fungiert er als Wärmepumpe und sorgt dafür, dass große Teile Europas mit warmem Wasser versorgt werden, welches zu angenehmen Klimaverhältnissen führt.

Unsere Atmosphäre

Die Atmosphäre schützt unseren Planeten und bietet uns ein “Sauerstoffzelt”. Aber was tut sie genau? Sie schützt uns davor, dass die Temperaturen nicht zu stark schwanken und sorgt für gemäßigtes Klima auf der Erde. Auch die Tatsache, dass sich auf der Erde Leben entwickelt hat, ist auf diese wichtige Hülle zurückzuführen. Womit wir beim Treibhauseffekt angelangt sind.

Temperaturschwankungen beeinflussen die Vegetation.
Temperaturschwankungen beeinflussen die Vegetation.

Der Treibhauseffekt

Jeder spricht davon, aber wie funktioniert er tatsächlich? Die Erde ist von der Atmosphäre umgeben, die eine schützende Hülle bildet. In der Atmosphäre befinden sich unterschiedliche Gase. Einige Gase lassen Sonnenlicht auf die Erde, sorgen gleichzeitig aber dafür, dass die Wärme von der Erde nicht in die Atmosphäre entwischt.

Klimaerwärmung im täglichen Leben

Zum Vergleich kann hier sehr gut ein Glashaus, ein so genanntes Treibhaus, herangezogen werden. Dort dringen die Sonnenstrahlen durch die Glaswände des Treibhauses. Wenn sie dort auf einen festen Körper stoßen, werden sie absorbiert und in Wärme umgewandelt. Kurzwellige Lichtstrahlung wird gut vom Glas durchgelassen. Wärmestrahlung hingegen ist langwellig und kann so schwer wieder nach Außen dringen. Dies hat zur Folge, dass die Temperatur im Glashaus steigt. Das sorgt dafür, dass die Pflanzen schneller wachsen und erntereif sind.
Für uns auf der Erde bedeutete dies, dass so dafür Sorge getragen wird, dass immer eine Durchschnittstemperatur von ca. 15 Grad herrscht. Treibhausgase sorgen dafür, dass immer mehr Wärme absorbiert wird und nicht mehr ins Weltall abgestrahlt werden kann. Es wird wärmer.

Die liebe Sonne

Auch über den Stand der Sonne weiß Energieberater Andreas Hudecek einiges zu erzählen. So steht die Sonne über Wien zum Beispiel immer in einem Winkel von höchstens 65 Grad. Selbst während der Sommersonnenwende, wo die Sonne am höchsten Punkt steht, ist sie nie weiter oben. Während der Wintersonnenwende hingegen erreicht sie einen Winkel von 18 Grad. Hierzu gibt Andreas einen spannenden Tipp für alle, die gerade planen ein Haus zu bauen:

TIPP: Durch den Sonnen-Einfallwinkel, sollten Häuser so geplant werden, dass sie möglichst gut mit der flachen  Wintersonne versorgt werden. Balkone und vorspringende Dächer schützen hingegen im Sommer vor Sonne. So hat man also eine praktische Win-Win-Situation.

 

Land am Strome

Österreich besitzt einen der größten Bodenschätze die es gibt. Wasser! Viele Länder beneiden uns darum. Doch auch hier besteht ein Risiko. Wenn das Gletscherschmelzen weitergeht, wird Trinkwasser noch mehr an Bedeutung gewinnen. Wir müssen uns mehr Gedanken machen und behutsamer mit unseren Ressourcen umgehen. Noch dazu werden 60% des Stroms in Österreich aus Wasserkraft gewonnen. Das ist ein ziemlich hoher Prozentsatz, den es zu wahren gibt.

Fragen die wir uns alle stellen sollten.
Für manche Fragen kann man auch selbst eine Antwort finden. “Ich oder die anderen.” – Sei ein Vorbild für die anderen.

Ziele verwirklichen

Man sollte seine Ziele nie zu hoch stecken, aber auch nicht zu niedrig. Für die Zukunft wäre eine der größten Errungenschaften die Energieversorgung auf erneuerbare Energie umzustellen. Besonders wichtig ist es darauf zu achten, dass diese Umstellung ohne zusätzliche Kohlendioxid Belastung realisierbar ist. Dies spielt stark mit der Wasserkraft zusammen. Wenn diese abnimmt, wirkt dies natürlich diesem Ziel entgegen.

Positiver Nebeneffekt

Dabei würde es viele Vorteile mit sich bringen. Der Umstieg von Fahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, auf Elektro-Fahrzeuge verhindert bei richtigem und nachhaltigem Energiemanagement eine große Menge an Kohlendioxid-Ausstoß. Über Elektromobilität kann mittlerweile viel nachgelesen werden. Die Meinungen über Elektro-Fahrzeuge gehen auseinander. Dennoch ist der heutige Stand der Technik so weit, dass diese eine gute Alternative darstellen. Wenn es um kurze Strecken geht haben sie ihre Vorteile. Die Entwicklung schläft aber auch hier nicht, weshalb wir auf eine spannende technische Zukunft blicken können.

Energieberater Andreas in seinem Element.
Energieberater Andreas Hudecek in seinem Element.

Eines darf allerdings nie aus den Augen verloren werden: Wir sind mitverantwortlich für die Entwicklung unserer Erde. Merkt euch daher:

Unser Klima geht uns alle an!

 

Dies ist Teil 1 unserer 5-teiligen Serie über die Energie-Erlebniswelt. Der nächste Teil zum Thema “Elektrische Leistung” erscheint am 01.08.2017. Sei also gespannt auf weitere Infos zu spannenden Stationen von unseren Energieberaterinnen und Energieberatern.

Fotoquelle: Energieleben Redaktion