Uns bleiben nur noch zwölf Jahre, um die Klimaerwärmung bei 1,5 Grad aufzuhalten, danach wird jede noch so geringe Erhöhung gravierende Folgen haben.
Dieser Artikel wurde am 11. Dezember 2018 veröffentlicht
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Anfang Oktober hat das IPCC, das UN Intergovernemental Panel on Climate Change, einen Bericht veröffentlicht, in dem prognostiziert wird, dass uns nur noch 12 Jahre bleiben, in denen wir die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad beschränkt halten können. Wird diese einmal überschritten, bedeutet jedes halbe Grad eine signifikante Risikosteigerung für Trockenheit, Überschwemmungen und extreme Hitzewellen außerdem gesteigerte Armutsgefährdung mehrerer hundert Millionen Menschen. Die Erwärmung bei 1,5 Grad aufzuhalten und nicht zu riskieren, dass sie auf 2 Grad steigt, würde laut der Studie auch dazu führen, dass die Auswirkungen auf die Arktis verringert werden und außerdem die Korallen nicht vollständig ausgerottet werden.

Um die 1,5 Grad nicht zu überschreiten sind jedoch radikale Schritt dringend notwendig. Doch die Studienautoren versichern, dass diese notwendigen Schritte sowohl durchführbar als auch leistbar sind. Es muss aber auch dazu gesagt werden, dass es dabei um bei weitem ambitioniertere, radikalere Schritte geht, als sie im Abkommen von Paris beschrieben werden.

Bereits jetzt ist es rund 1 Grad wärmer als im Vorindustriellen Zeitalter. Und es wird immer deutlicher, dass der Klimawandel eine reale Bedrohung ist, man braucht nur an die verehrenden Hurrikans denken, die in den USA gewütet haben oder an die Rekordtrockenheit und alle Waldbrände, die den Norden Europas diesen Sommer in ihrem Griff hielten. Der IPCC Report macht nun deutlich, dass jegliche weitere Temperaturerhöhung gravierende Auswirkungen haben wird.

Für den Report wurden sechstausend wissenschaftliche Arbeiten herangezogen, die zusammen ein Bild zeichnen, das sogar die Wissenschaftler, die den Bericht überprüft haben, überrascht hat. Der Unterschiede zwischen einem Temperaturanstieg um 1,5 Grad und 2 Gard hat viel stärkere Auswirkungen als bisher angenommen. Steigt die Temperatur um 2 Grad an, wären rund 50 Prozent mehr Menschen von Wasserknappheit bedroht als in einem 1,5 Grad Szenario. Lebensmittelknappheit wäre auch für mehrere hundert Millionen Menschen weniger ein Problem als bei einem 2-Grad-Anstieg. Die Auswirkungen der Erderwärmung werden vor allem in armen Ländern spürbar sein und in ihrer Intensität, abhängig von der Höhe des Temperaturanstiegs, stark variieren.

Den gesamten Bericht gibt es hier nachzulesen.


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