Arnold Schwarzenegger hat am 7. Dezember einen Kommentar zum Klimawandel gepostet, den ich übersetzt auf energieleben gepostet habe. Eine Diskussion des Kommentars ist notwendig, da die Argumente oberflächlich und populistisch sind. Gestern erschien der erste Teil, der das Hauptargument der Luftverschmutzung aufgreift.
Arnold Schwarzeneggers Hauptargument sind die Todesfälle, die auf Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe zurückzuführen sind. Er gibt diese mit 19.000 pro Tag an, und nennt keine Quellen, um die Zahl zu unterstützen. In einem Kommentar aufFacebook sowie auf Forbes schreibt Bjørn Lomborg, dass diese Zahl nur bedingt korrekt ist: Die Summe stimmt, aber die Ursachen verteilen sich auf draussen und drinnen und eine Vielzahl an Brennstoff-Quellen: darunter Holz und andere Biomasse, Kohle, Öl, Sandstaub, Verkehr, Industrie und Stromerzeugung. Nur ein Teil wird durch fossile Brennstoffe befeuert, der große Rest stammt aus erneuerbaren Energien. In Summe, so Lomborg, lassen sich 11.000 der täglichen Todesfälle auf das Verbrennen erneuerbarer Rohstoffe zurückführen, vorwiegend davon in geschlossenen Räumen, durch Hausbrand.
Das ist der beste Hinweis, dass das von Schwarzenegger genannte Problem eines der Armut ist, und nicht des Klimawandels. Wer es sich leisten kann, verzichtet auf das Kochfeuer oder den Kamin zum Heizen und setzt auf technologisch hochwertigere, saubere Lösungen. Am billigsten kann man das Problem Luftverschmutzung angehen, indem man Kochfeuer ersetzt: alles andere ist teurer. CO2-Reduktion spielt in diesem Kontext nur eine geringe Rolle.
Damit erübrigt sich Schwarzeneggers Bild vom Auto in der geschlossenen Garage, meint Björn Lomborg, und sieht das als ein Problem der Reichen: Die Garage müsste durch eine Küche ersetzt werden, durch eine moderne Küche mit elektrifizierten Geräten, und eine, wie sie der Alltag ist in Entwicklungsländern. Würden wir uns stundenlang in eine Rauchkuchl setzen?
Schwarzenegger argumentiert nicht mit seinem Ziel: dem Klimawandel entgegenzutreten. Er geht nicht ein darauf und möchte keine Diskussion darüber, ob die Menschheit für den Klimawandel verantwortlich ist oder nicht: diese Debatte ist in den USA noch immer am laufen. In Österreich gibt es prominente Zweifler wie Werner Gruber: er hält die Menschheit in einem Interview im Kurier für schuldlos am Klimawandel und sieht diesen als überwiegend natürliches Phänomen.
Stimmt das? Der Mensch ist mitverantwortlich, davon ist Gruber überzeugt, aber der Anteil am Gesamten ist umstritten. “Unser CO2-Ausstoß liegt in der Größenordnung von zwei Prozent.”, sagt er. Aber 2% wovon? Das lässt er aus. Die CO2-Konzentration der Luft hat sich seit 1900 von ca. 300ppm auf 400ppm erhöht. Das sind keine 2%, das ist ein Drittel mehr. CO2 ist ein Spurengas in der Atmosphäre: die 400ppm machen 0,04% der Luft aus. Wieder keine 2%.
Laut NASA wurde zum Klimawandel schon länger wissenschaftlicher Konsens erreicht: 97% der Klimatologen sind der Meinung, dass die steigenden Temperaturen im 20. Jhdt. auf den Menschen und seinen Umgang mit der Natur zurückzuführen sind. Können 97% falsch liegen?