View of West of Delhi © Jean-Etienne Minh-Duy Poirrier / Flickr
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Arnold Schwarzenegger und der Kampf gegen den Klimawandel: welche seiner Argumente überzeugen?
Dieser Artikel wurde am 29. Dezember 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Arnold Schwarzenegger hat am 7. Dezember einen Kommentar zum Klimawandel gepostet, den ich gestern übersetzt auf energieleben gepostet habe. Eine erste Diskussion.

Der Kampf gegen den Klimawandel ist die Pflicht jedes Erdenbürgers, stellt Arnold Schwarzenegger klar. Selbstmord durch Abgase wählt niemand, der bei klarem Verstand ist. Der ehemalige Gouverneur vergleicht so die Situation, in die sich die Menschheit begeben hat. Jetzt können wir noch die Tür aufmachen, bevor es zu spät ist. Wir müssen entschlossen handeln, sagt er.

Er stellt drei Fragen: Erstens nach der Luftverschmutzung, die sieben Millionen Todesfälle jedes Jahr verursacht (ohne eine Quelle zu nennen), zweitens nach dem Problem der begrenzten Verfügbarkeit von Öl und drittens das Selbstmord-Dilemma.

Mich überzeugt das Problem der Luftverschmutzung schon: Ich kann mich noch gut erinnern an den Gestank von schlecht verbranntem Diesel, wenn in meiner Kindheit in den 80er Jahren ein Lastwagen vorbeigefahren ist und Rußwolken hinter sich hergezogen hat. Ich kann mich an den Gestank erinnern, der mich in La Habana in Kuba begrüßt hat, als ich aus dem Flugzeug gestiegen bin. Das möchte ich nicht mehr erleben.

Aber ist das ein ausreichendes Argument, um gegen den Klimawandel vorzugehen, oder um saubere Verbrennungsmotoren, Katalysatoren und ähnliches zu bauen? Löst man das Problem der Luftverschmutzung über das Elektroauto und betreibt dieses mit Strom aus erneuerbaren Quellen, geht man gleichzeitig gegen den Klimawandel vor. Jeder Hinweis auf die Situation der Stromproduktion fehlt auch.

Treibhausgas-Emissionen spricht Schwarzenegger nicht an: Weicht er dem Problem aus? Ja, weil seine Argumentation vorrangig auf die Luftverschmutzung generell abzielt und nicht auf das Problem steigender CO2-Konzentration. An dieser ist auch noch niemand gestorben, an den Auswirkungen des Klimawandels sehr wohl. 2009 hat der Guardian die Studie “Human Impact Report – Climate Change” zitiert, dass der Klimawandel für bis zu 300.000 Tode im Jahr verantwortlich ist, durch Hitzewellen, Überflutungen, Stürme und ähnliche Katastrophen.

All das ist Schwarzenegger egal, er möchte den Zweiflern am Klimawandel nicht in die Hände spielen. Luftverschmutzung ist sichtbar, unmittelbar und altbekannt. Auch wenn sie nicht immer klimawirksam ist: Es ist ein gutes Argument, um beides in Angriff zu nehmen; und es lässt genug Spielraum offen für eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten.