Die Lobau, oder auch bekannt als der „Dschungel Wiens”, macht fast ein Viertel der Gesamtfläche des Nationalparks Donau-Auen aus. Mit 2.300 Hektar ist sie Wiens größter Beitrag zu einem Nationalpark. Der Name „Lobau“ bedeutet Wasserwald. Sie ist in Obere und Untere Lobau unterteilt. Die Untere Lobau ist seit 1976 ein Biosphärenpark der UNESCO, wo in gewissen Kernzonen die Natur sich selbst überlassen wird.
Leben in der Lobau
Das Wahrzeichen des Nationalparks ist der “Fliegende Edelstein”, der sogenannte Eisvogel. Aber auch 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibien-, sowie 60 Fischarten sind hier beheimatet. Ebenso 800 Pflanzen, darunter gefährdete Wasserpflanzen, wie Wasserfeder und Laichkrautarten blühen in der Lobau. Seeadler, Gottesanbeterin, Graureiher, Kleines Nachtpfauenauge und Flussregenpfeifer sind nur einige der vielen Vogel- und Insektenarten, die diese geheimnisvolle Welt ebenfalls bevölkern.
Die Gewässer der Lobau haben sich durch die Donauregulierung in den 1870-er Jahren, die die Stadt vor Überschwemmungen schützt, sehr stark verändert. Durch den Abschnitt der Donau-Arme, die die Lobau mit dem Hauptstrom verbunden haben, fließt heute nur noch Donauwasser durch den sogenannten Schönauer Schlitz, der sich allerdings schon in Niederösterreich befindet. Die Donau ist ein Gebirgsfluss, der Schotter transportiert und sich an ruhigeren Stellen ablagert. So entstanden die ganzen kleinen Inseln, die sich mitten in der Lobau befinden.
Der Biber ist zurück
Nach über 100 Jahren kehrt in Wien das größte Nagetier Europas zurück. Zwischen 1976 und 1982 wurden 40 Tiere in den Donau-Auen ausgesetzt. Seitdem besiedelt der Biber, nach und nach, die größeren Gewässer Wiens. Wer Glück hat, entdeckt den Biber im Wienfluss, an der Alten Donau oder sogar am Donaukanal, wo er seine alten Reviere zurückerobert hat. Eine wahre Auszeichnung für die Stadt, denn nur durch großzügige Grün- und Wasserflächen mit genügend Raum, kann sich der Biber ausbreiten. Schätzungen zufolge leben heute 230 Biber innerhalb des Nationalparks Donau-Auen. Aufgrund innerartlicher Konkurrenz werden nur noch selten neue Territorien in und um Wien gebildet. Besonders wichtig ist der Biber noch für eine weitere Tierart: Die seltene Europäische Sumpfschildkröte, deren Lebensraum dem Tatendrang und der Baufreude des Bibers zu verdanken ist!
Aktiv in der Lobau
Die grüne Oase bietet für Wien nicht nur einen Platz zum Erholen, sondern auch ein umfassendes Angebot an Aktivitäten. Eine Exkursion mit dem Nationalparkboot, eine Erlebniswanderung, oder ein Sprung in eines der zum Baden freigegebenen Gewässer – da ist für jeden etwas dabei! Durch den Nationalpark ziehen sich der Weitwanderweg 07 und der Donauradweg. Das Schutzgebiet kann frei besucht werden, jedoch sind die Verhaltensregeln, wie zum Beispiel das Verbot die Wanderwege zu verlassen, einzuhalten.
Die grüne Oase bietet für alle einen Ort der Abwechslung und ist einfach zu schön, um ihr nicht immer wieder einen Besuch abzustatten. Und nicht nur wir können die Lobau genießen: Viele Hundebesitzer nutzen den Naturpark, um ihren Lieblingen Auslauf, Spiel und Spaß, inklusive einer kleinen Abkühlung, zu bieten. Natürlich ebenfalls nur, wo es offiziell erlaubt ist!
Die Liebe zur Lobau ist Tief im Herzen der Wiener verankert und ein tatsächliches Juwel am Rande der Stadt. Wenn man so am Wasser steht und die Sonne sich strahlend darauf spiegelt, ist es nicht schwer sich zu verlieben und diesen Moment nie wieder zu vergessen. Das ist die Macht der Schönheit der Natur!