Kleider tauschen statt neu kaufen ist nachhaltig und macht Spaß.
Dieser Artikel wurde am 28. März 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Immer öfter werden inzwischen Kleidertauschparties veranstaltet. Sowohl im privaten Umfeld unter FreundInnen als auch im offizielleren Rahmen, zum Beispiel von Organisationen oder auch Umsonstläden. Aber warum sollte man zu so einer Kleidertauschparty gehen? Oder vielleicht sogar selbst eine organisieren? Im folgenden beleuchte ich 5 Gründe, die dafür sprechen, eine Kleidertauschparty zu besuchen. Sie sollen einen kleinen Einblick in die Welt des Tauschens und die damit verbundenen Vorteile bieten.

Was ist eigentlich eine Kleidertauschparty?

Im Grunde ist es genau das, was der Name schon sagt. Eine Person oder Organisation kümmert sich darum, dass an einem bestimmten Tag und Zeitpunkt ein Ort zur Verfügung steht, wo Menschen vorbeikommen können, ihre aussortierte Kleidung hinbringen, und dafür meist durch die gleiche Anzahl an anderen Kleidungsstücken tauschen, die sie dann nach Hause mitnehmen. Dafür gibt es meist eine Vorgabe, dass zum Beispiel keine zerrissenen oder sonst wie kaputten Kleidungsstücke gebracht werden dürfen. Oft ist es auch so, dass die Veranstalter für das Bereitstellen der Räumlichkeiten und die Organisation einen monetären Beitrag als Eintritt verlangen, oder auch auf freier Spendenbasis etwas Geld sammeln.

Was sind also die häufigsten Gründe für Kleidertauschparties?

Günstig eine neue Garderobe

Für viele ist es eine günstige Möglichkeit, sich eine völlig neue Garderobe zuzulegen. Man muss sich nicht alles neu kaufen, und hat aber gleichzeitig durch das aussortieren auch genügend Platz im Kasten um all die neuen Kleidungsstücke unterzubringen. Solange es sich um ein für einen selbst neues Stück handelt, fühlt es sich meist auch an wie neu. Auch wenn es davor bereits von einem oder mehreren anderen Menschen getragen wurde. Der Effekt ist meist der selbe.

Sich mit anderen austauschen

Kleidertauschparties sind meist auch ein guter Ort, sich gemütlich einen Nachmittag Zeit zu nehmen, und nicht nur mit der eigenen Freundin sondern generell mit den Menschen die sich dort treffen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Man hat zumindest mal die Gemeinsamkeit, dass man sich für Kleidung interessiert, und sich bewusst Gedanken über unnötige Verschwendung macht.

Meist gibt es auch Snacks oder sonstige Verpflegung (gegen kleinen Aufpreis), was es zu einem sehr gemütlichen „Einkaufs“-Erlebnis machen. Viel persönlicher als wenn man in ein Geschäft geht.

Mehr Achtsamkeit

Umso stärker man den Gedanken im Kopf trägt, dass es diese Art der Wiederverwendung von Kleidung gibt, umso mehr achtet man wahrscheinlich auch darauf, dass die Kleidung die man trägt auch nach der eigenen Nutzung noch schön und gut erhalten ist. Denn nur dann kann man sie reinen Gewissens und mit Freude auch dem nächsten auf der Kleidertauschparty weitergeben. Gleichzeitig kann schon beim initialen Kauf die Entscheidung zu mehr Qualität leichter sein, wenn man weiß, dass das Stück danach weiter genutzt wird. – Ähnlich wie bei Kinderkleidung, die oft an mehrere Generationen weitergegeben wird.

Auch Schenken ist möglich

Bei manchen Parties ist es genau vorgegeben, dass man genauso viele Stücke bringen kann wie man auch wieder mitnimmt. Bei anderen wiederum kann man auch mehr bringen, und alles was übrig bleibt, wird an eine bestimmte Stelle verschenkt.

Selbst wenn man aber zu Kleidertauschparties geht, die rein auf den Tausch ausgelegt sind, kann man Teile die man nicht speziell ausgewählt hat auch bewusst selbst verschenken. Dann muss man sie nicht später mit extra Zeitaufwand wieder aussortieren.

Experimentieren leicht gemacht

Durch immer häufiger stattfindende Kleidertauschparties fällt es wesentlich leichter, modetechnisch Experimente zu machen. Sei es nun, dass man einen Schnitt ausprobiert, den man bisher gemieden oder noch nie getragen hat, oder eine Farbe, oder einen Stil. Man kann die Stücke auch 1-2 Mal nur tragen, austesten wie man sich dabei fühlt, oder auch wie andere darauf reagieren, und bei der nächsten Party landen sie einfach wieder im Tausch-Pot. Die Schwelle, sich über etwas neues drüber zu trauen wird dadurch auf jeden Fall gesenkt.

Fazit

Diese 5 Gründe sind nur ein kleiner Ausschnitt an möglichen Vorteilen, die eine Kleidertauschparty bieten kann. Die persönlichen Gründe können hier sehr vielfältig ausfallen.

Für mich spielt vor allem der Aspekt, neue Stile ausprobieren zu können eine große Rolle, und die Tatsache, dass es mir auch leichter fällt, etwas herzugeben, wenn ich dafür die Möglichkeit für neue Teile habe. Wobei es durchaus auch passiert, dass ich mir weniger finde als ich gebracht habe, und dann den Rest einfach verschenke. Das ist für mich auf eine ganz andere Art bereichernd.

 

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Bildquellen

Frau in Kleid: pixabay.com / AdinaVoicu
Beitragsbild & sonstige Bilder: Elisabeth Demeter

 

Elisabeth Demeter, MSc.

Nach langjähriger Arbeit im Bereich IT-Sicherheit beschäftigt sie sich aktuell mit der Begleitung von Menschen wieder mit der Natur, mit anderen und mit sich selbst Verbindung aufzubauen. Die Erfahrungen aus ihrem Leben und diversen Ausbildungen (Coach, Trainerin, Wildnislehrerin) fließen hierbei sowohl in ihre Arbeit z.B. im Verein Wilde Wurzeln als auch in ihren Blog “follow the wild roots” ein. Generell beschäftigt sie sich mit dem Erforschen und Ausprobieren neuer, alter und alternativer Lebensweisen und -philosophien mit speziellem Schwerpunkt, sich selbst besser kennen zu lernen und den eigenen Weg authentisch zu gehen.