Fotocredit: Pixabay/Free-Photos
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Unsere Ansprüche an warme Jacken und Mäntel im Winter sind hoch. Sie sollen nicht nur warm sein, sondern auch atmungsaktiv, Wind und Wetter abweisend und dazu noch stylish aussehen im besten Fall. Doch wie sieht es hier mit Nachhaltigkeit und veganen Alternativen aus?
Dieser Artikel wurde am 5. November 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Eigentlich macht es in unserer Gesellschaft heutzutage den Eindruck, dass echter Pelz gar nicht mehr so in Mode ist und auch vielerorts nicht gern gesehen wird. Doch wie sieht es mit dem Besatz auf Winterjacken und Bommeln an deiner Mütze aus? Hast du dir hierzu je Gedanken gemacht? 

Viele Menschen wissen gar nicht, dass auch der Fellbesetz auf ihren Kapuzen von Tieren stammen kann oder wie das mit den Daunen im Mantel eigentlich aussieht. Doch das muss gar nicht sein, denn es gibt auch tierfreundliche und vegane Alternativen, die herrlich wärmen und super aussehen. 

WIE ERKENNE ICH ECHTEN PELZ? 

Kunst- und Echtpelz lassen sich häufig nur schwer unterscheiden. Deshalb wird, wenn du nach einer veganen Variante suchst, generell davon abgeraten etwas mit Fellbesetz zu kaufen. Es kann nämlich auch sein, dass Kunstfell einen Anteil an echtem Pelz eingewoben hat. 
Wenn du gerne einen Besetz auf deinem Mantel hast oder auf deiner Haube, kannst du einfach folgende Punkte selbst testen: 

  • drauf blasen: echter Pelz bewegt sich oft schon beim kleinsten Luftzug; künstliches Fell hingegen reagiert oft schwerfälliger und lässt sich nicht so leicht bewegen. 
  • angreifen: echtes Fell ist fluffiger und gleitet leichter durch die Finger 
  • genau anschauen: bei Kunstpelz sind die Enden der Haare in Stoff eingewebt 
Fotocredit: Pixabay/Foto-Rabe
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DIE DAUNE UND DAS CHEMIELABOR 

Wir alle wissen um die Umstände, unter denen Daunen billig gewonnen werden. Doch es muss nicht die billig-Variante sein, es gibt auch Federn aus tiergerechter Haltung. Diese werden durch Siegel gekennzeichnet, die Auskunft über Herkunft und Gewinnung der Daunen geben. 

Eine der besten Zertifizierungen hier ist der RDS (=Responsible Down Standard); für dieses Siegel werden unangekündigte Stichproben Tests in Betrieben durchgeführt und es ist somit wirklich aussagekräftig. Kontrolliert werden zudem Waschanlagen, Lager und Verarbeiter, um eine Rückverfolgbarkeit bis zum Endprodukt garantieren zu können. 

Doch nicht nur tierische Bestandteile sollten unsere Alarmglocken beim Jackenkauf schrillen lassen. Zum Einsatz kommen oft schädliche per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC), die dafür sorgen, dass unsere Jacken besonders Wasser- und Schmuztabweisend beschichtet werden. Die meisten PFC bauen sich freigesetzt nur sehr langsam oder gar nicht mehr ab. Sie haben ein sehr hohes treibhauspotential und gelten als klimarelevant. 

DIE GUTEN ALTERNATIVEN 

Die Kollektionen bekannter eco-fair Marken können mit herkömmlichen Jacken und Mänteln auf jeden Fall mithalten. Verarbeitet werden hier innovative, “grüne” Materialien, die die gleichen Vorzüge bieten, darüber hinaus aber auch noch ein gutes Gewissen beim Träger schaffen. 

SYNTHETISCHE FÜLLMATERIALIEN 

1-PRIMALOFT

Ist ein recyceltes Isoliermaterial (aus PET Flaschen), das ultraweich und leicht, wasserabweisend, atmungsaktiv, schnelltrocknend und strapazierfähig ist. Ursprünglich wurde das Material für die US-Armee als Alternative zur Daune entwickelt und fand dort schon in vielerlei Hinsicht seinen Einsatz. 

Fotocredit: Pixabay/Hans
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2-KAPOK

Die tropische Frucht des Kapokbaumes, eine seidig weiche und extrem leichte Hohlfaser, die hervorragend isoliert, antimikrobiell und hypoallergen wirkt und durch ihre natürliche Wachsschicht auch noch wasserabweisende Eigenschaften mitbringt. 

Dazu kommt, dass der Baum keine weitere Bewässerung benötigt und ohne den Einsatz jeglicher Pestizide wächst. Die Frucht des Kapokbaumes ist kein Nahrungsmittel und da die Bäume von Natur aus auf unwegsamem Gelände wachsen, benötigen sie kein zusätzliches Ackerland, das bewirtschaftet werden muss. Die Faser ist biologisch abbaubar und vegan. 

3-NIKWAX TX

Ist zwar kein Material in dem Sinne, aber auch eine gute Möglichkeit deine bereits bestehenden Mäntel und Jacken noch ein Stückchen weiter Winterfest zu machen. Es handelt sich dabei nämlich um ein Mittel, mithilfe dessen du deine Kleidung in der Waschmaschine nachimprägnieren kannst. Es ist wasserbasiert, nicht-entzündlich, frei von schädlichen Lösungsmitteln und auch von Treibhausgasen. 

Wie du siehst, gibt es wunderbare Alternativen und du kannst getrost zur fairen, veganen Winterjacke greifen. Warm eingekuschelt beim Winterspaziergang mit grünem Gewissen, so lässt es sich gleich noch besser in die kalte Jahreszeit gehen.