Vor dem Dämmen steht die Energiekennzahl, also der Energieverbrauch: Ihn heißt es zu berechnen.
Dringende Sanierung bei Energiekennzahl über 200
Will man die Energiekennzahl möglichst realistisch errechnen, ist es sinnvoll, den Mittelwert über mehrere Jahre zu verwenden. Der Grund: Die Werte sind von Faktoren wie den Heizgewohnheiten, der Menge des benötigten Warmwassers und von den Außentemperaturen in den Wintermonaten abhängig. Liegt die Energiekennzahl zwischen 120 und 160, ist die Dämmung des Hauses verbesserungswürdig. Zwischen 160 und 200 ist sie mangelhaft, über 200 ist der Sanierungsbedarf sogar dringend. Passiv- und Niedrigenergiehäuser haben übrigens eine Energiekennzahl von unter 15 bis 40.
Jedes Haus kann zum 10-Liter-Haus werden
Die Vorteile einer Dämmung: Aufgrund der damit gesparten Heizkosten ist sie langfristig gesehen wirtschaftlich, sie lässt mehr Behaglichkeit im Haus aufkommen, feuchte Wände und Schimmel können bei fachgerechter Anbringung nicht mehr entstehen. Und: Im Sommer ersetzt eine gute Dämmung die Klimaanlage. Übrigens: Mit vergleichsweise geringem Aufwand kann jedes Haus schrittweise zum 10-Liter-Haus – das bedeutet eine Energiekennzahl von rund 100 und sollte das Mindestziel sein – umgebaut werden. In der Regel werden so rund fünfzig Prozent Heizkosten pro Jahr gespart.
Stellt sich nur noch die Frage: Wo mit dem Dämmen beginnen? Hier liegt die Antwort auf der Hand: Das Dach steht im Vordergrund, denn Wärme entweicht nach oben. Aber auch gut isolierte Fenster und Türen gehören dazu, ansonsten war das Dämmen umsonst. Tipp: Aufgrund der ständig steigenden Energiepreise ist eine Dämmung heute wirtschaftlich sinnvoller denn je – die Kosten rechnen sich schneller als noch vor ein paar Jahren.
Quelle: Ulrich E. Stempel, „Häuser richtig dämmen“, Franzis Verlag GmbH, 2008,
Seite 10-14