Victoria und Stephanie, zwei junge Frauen aus Salzburg und Wien, machen das in ihrer Freizeit, was die meisten in ihrem Alter auch tun. Denn sie gehen feiern, tanzen, genießen das Leben und sind meistens die letzten im Club oder auf Festivals. Im Gegensatz zu vielen anderen sehen die zwei dann jedoch etwas, vor dem andere die Augen verschließen oder es gekonnt ignorieren: jede Menge Müll.
Um diesem Grauen ein Ende zu setzen, beschließen die beiden kurzerhand auf ein Konzept aufzuspringen, das sich in vielen anderen Großstädten bereits durchgesetzt hat: ein verpackungs- oder plastikfreies Geschäft. Mit Damn Plastic ist Salzburgs erster Unverpackt-Laden der etwas anderen Sorte geboren.
Plastikfreies Feiern in Salzburg
Bei Damn Plastic gibt es zwar keine unverpackten Lebensmittel, dafür aber jede Menge andere Dinge zu entdecken. Victoria und Stephanie haben sich bei ihrem Geschäft vor allem auf die Event- und Gastronomieszene fokussiert und beliefern mit ihren Produkten auch Großkunden im B2B Bereich. Sie wollen zeigen, dass Einwegprodukte aus Plastik ganz unkompliziert durch Alternativen ersetzt werden können. Gerade bei Großveranstaltungen fällt viel Müll an, der nicht notwendig ist. “Wenn ein Veranstalter oder Gastronom den Menschen erst gar keine andere Möglichkeit mehr gibt, Plastikmüll zu produzieren, indem er Alternativen anbietet, wäre das doch ein wichtiger Schritt in Richtung Umweltschutz.”, so die beiden Frauen.
Nachhaltigkeit auf ganzer Schiene
Im Shop von Damn Plastic sind viele regionale Start-Ups und Firmen zu finden. Neben einer nachhaltigen Lieferkette ist für Victoria und Stephanie aber auch der persönliche Kontakt zu den Unternehmen wichtig. Außerdem achten sie auf die eingesetzten Materialien und nehmen nur Produkte in ihr Sortiment auf, die entweder aus 100 Prozent recycelten Stoffen hergestellt werden, oder aber upcycelt wurden.
Der Fokus liegt auf essbaren Gastronomieprodukten, wie Geschirr oder auch Besteck. Die Produkte können nicht nur vom Endkonsumenten direkt im Shop gekauft, sondern auch von Großkunden bestellt werden.
Und auch die Einrichtung im Store ist komplett aus Upcycling-Materialien hergestellt. Selbst die Wände wurden nur mittels Leimfarbe bemalt und auch der Boden wurde gewachst statt lackiert. Das ganze Interior haben sie selbst gebaut.
“Wir haben es durch unseren Convenience-Faktor zu weit getrieben”
Mit ihren 30 Jahren gehören Victoria und Stephanie einer Generation an, die zusehen konnte, wie sich das Klima auf unserem Planeten jährlich ändert. “Wenn wir uns nicht rasant ändern, wir mit klimatischen Veränderungen zu kämpfen haben werden – die das Leben erschweren und die Lebensqualität stark beeinflussen werden. Wir haben es durch unseren Convenience-Faktor zu weit getrieben – und werden ohnehin – unabhängig von unserer Verbesserung – mit Konsequenzen leben müssen”, sind sich die beiden einig.
Noch vor einigen Jahren interessierten sich die beiden nicht für das Thema Nachhaltigkeit. Früher haben sie nicht auf ihren Konsum geachtet, weil es ihnen – wie vielen in ihrer Generation – nicht bewusst war. Vor einiger Zeit haben die beiden dann angefangen, bewusster zu leben. Keine Plastiksackerl zu kaufen, keinen Kaugummi auf den Boden zu spuken, Naturkosmetikprodukte zu kaufen etc. stand auf einmal auf der Tagesordnung. Irgendwann ist aus diesen kleinen Schritten ein plastikfreies Geschäft in der Salzburger Innenstadt geworden.
Manchmal sind es eben die kleinen, nachhaltigen Entscheidungen im Leben, die am Ende etwas ganz Großes bewirken.