Der Lainzer Tiergarten ist der ideale Ort in Wien, um Natur zu genießen, aber auch über sie zu lernen! Fotocredit: Energieleben Redaktion
Der Lainzer Tiergarten ist der ideale Ort in Wien, um Natur zu genießen, aber auch über sie zu lernen! Fotocredit: Energieleben Redaktion
Der Lainzer Tiergarten ist ein einzigartiger Naturraum, der eine große Artenvielfalt mit jahrhundertalten Bäumen aufweist und Raum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten bietet.
Dieser Artikel wurde am 28. November 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Beim Lainzer Tiergarten handelt es sich um einen schützenswerten Landschafts-, sowie Naturraum. Der Grund dafür ist die Erfüllung besonderer Kriterien: So weist der Tiergarten eine hohe Artenvielfalt auf, verfügt über zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten, hat einen entsprechenden Bestand lebenden Altholzes und einen hohen Anteil an stehendem und liegendem Totholz

Rehe im Lainzer Tiergarten, Photocredits: Energieleben Redaktion
Der Lainzer Tiergarten ist für seine Wildbestände bekannt. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Eine Besonderheit ist auch das “Schloss der Träume”, so bezeichnete Kaiserin Elisabeth die Hermesvilla, mitten im ehemals kaiserlichen Jagdgebiet. Der Bau dauerte damals fünf Jahre und war ein Geschenk von Kaiser Franz Joseph an seine reiselustige Gattin. Er hoffte sie dadurch öfters in Wien halten zu können. Heute dient die Hermesvilla als Ausstellungsort des Wien Museums.

Hermesvilla im Lainzer Tiergarten, Photocredits: Energieleben Redaktion
Kaiser Franz Joseph ließ die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten für seine Frau Kaiserin Elisabeth errichten. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Artenreicher Wildbestand

Der Lainzer Tiergarten gehört zu den ältesten Tierparks in Europa mit einem artenreichen Wildbestand. Dazu gehören unter anderem die allesfressenden und sehr geselligen Wildscheine. Keiler, die männlichen Tiere, erkennt man an ihren großen und gebogenen Eckzähnen. Bachen, die weiblichen Tiere, sind mit Vorsicht zu genießen, vor allem, wenn sie mit Frischlingen (ihren Jungen) gesichtet werden. Die im Frühjahr geborenen Jungtiere erkennt man an ihren braun-beigen Längsstreifen, die sie auch perfekt tarnen.

Lainzer Tiergarten, Fotocredits: Energieleben Redaktion
Wer findet das süße Wildschwein?! Fotocredit: Energieleben Redaktion

Zu dem Wildbestand gehören auch Damhirsche. Die männlichen Tiere tragen ein schaufelartiges, langgestrecktes Geweih. Auch Rehe oder junge Kitze haben ihren Lebensraum in dem Gebiet, das aus Waldfleck, Wiesen und Gebüschen besteht. Ein weiterer Hingucker sind die Mufflons oder auch Wildschafe genannt – sie haben ein rotbraunes, glattes Fell und die Männchen einen weißen Sattelfleck, sowie dicke, stark gekrümmte Hörner.

Reh auf Wiese, Fotocredits: Energieleben Redaktion
Rehe machen in ihrem Gehege mal gerne eine Pause und lassen sich fotografieren. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Raritäten im Lainzer Tiergarten

In den mächtigen Baumriesen des Lainzer Tiergartens befinden sich viele Tierarten, die sonst nicht mehr anzutreffen oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören: der Schwarzspecht, die Gelbbauchunke oder der Feuersalamander. Stark gefährdet und daher europaweit geschützt sind die Käferarten Alpenbock, Eremit, Großer Eichenbock, Scharlachkäfer und Hirschkäfer.

Blumenwiese im Lainzer Tiergarten, Fotocredits: Energieleben Redaktion
Die Vegetation im Lainzer Tiergarten ist die Heimat vieler verschiedener Tierarten. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Naturwaldreservat Johannser Kogel

Ein 400 Jahre alter Wald mit Eichen-Giganten, die einen Stammumfang von mehr als 4 Metern aufweisen – das ist das Naturwaldreservat Johannser Kogel im Lainzer Tiergarten. Rund 45 Hektar des 70 Hektar großen Reservats sind ohne Führung, mit einem Experten der Abteilung Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der MA49, nicht zugänglich. Seit 1972 ist der Johannser Kogel ein Naturwaldreservat, dessen Entwicklung bewusst der Natur überlassen wird, um besser zu forschen und das Umfeld zu schützen. Er wird auch als “Urwald von morgen” bezeichnet.

Eine Pracht im Sommer und ein Ort, an dem man in Ruhe mit der Natur koexistieren kann. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Spiel und Spaß

Der Lainzer Tiergarten ist ein beeindruckender Spot in Wien, wo sich Kultur-, Wander- und Naturliebhaber treffen. Es ist einfach für jeden etwas dabei und bietet zusätzlich ein großes Angebot für Familien mit seinen insgesamt sechs Waldspielplätzen, die großzügig über den ganzen Tiergarten verteilt sind. Man findet sie beim Lainzer Tor, bei der Hermesvilla, beim Gütenbachtal, beim Hirschgstemm, beim Rohrhaus und auf der Nikolaiwiese.

Dank betonierter Wege, kann im Lainzer Tiergarten sogar mit den ganz Kleinen, im Kinderwagerl, gewandert werden und wenn der Nachwuchs schon etwas größer ist, bietet sich der Naturlehrpfad wunderbar an, um mehr über die Bewohner des Tiergartens zu erfahren. Das Maskottchen des Lehrpfades ist das kleine Wildschwein Susa, das ihre wissbegierigen Schülerinnen und Schüler durch alle Stationen führt. 

Wundervolle Natur, über die es viel zu lernen gibt. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Die Aktivitäten im Lainzer Tiergarten sind also zahlreich und mit viel Geschichte verbunden, wobei die Geschichte des Tiergartens selbst noch lange nicht zu Ende geschrieben ist. Kein Wunder, dass Kaiser Franz Joseph vor über einem Jahrhundert genau dieses Fleckchen Wiens als idealen Ort für das Lustschloss seiner Frau auserkoren hat!

Quelle: ‘Der Lainzer Tiergarten – Naturlandschaft in Wien’