Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Medienmeldungen schrecken die deutsche Bevölkerung auf, indem sie berichten, dass nun, wegen des schlimmen Winters – da…
Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Medienmeldungen schrecken die deutsche Bevölkerung auf, indem sie berichten, dass nun, wegen des schlimmen Winters – da war doch etwas mit Klimaerwärmung? – auch noch schmutzigen Kohlestrom aus österreichischen Uraltkraftwerken zugekauft werden muss. Hätten wir doch nur die Kernkraftwerke nicht stillgelegt. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,814214,00.html)

 Politiker und Stromkonzerne schüren Angst um die Wende umzukehren

Deutschland produziert – auch ohne die zwischenzeitlich abgeschalteten Kernkraftwerke – viel zu viel Strom. Dieser ist natürlich, wie vieles andere „Made in Germany“ ein beliebter Exportartikel. Zeitweise wird er sogar verschenkt, wenn mal an der Strombörse Kontingente grad nicht abzusetzen sind, infolge des Vorrangs des „Biostroms“. Und nun soll plötzlich kaum noch Strom im Netz sein, weil doch die Regierung Kernkraftwerke stilllegen ließ. Das ist natürlich ein Märchen. Die Kapazität der deutschen Kraftwerke liegt natürlich weit über dem Maximalbedarf. Allerdings kann es passieren, dass die Händler so viel Strom ins Ausland verkauft haben, dass plötzlich auf dem heimischen Markt Strom fehlt. Dieser muss dann in der Tat auf dem freien Markt eingekauft werden.
Woher allerdings der Strom aus unseren Steckdosen kommt, ist im europäischen Verbund ohnehin nicht mehr festzustellen. So kann dieses französischer Atomstrom, Strom aus österreichischer oder norwegischer Wasserkraft oder eben etwas veralteten Braunkohleanlagen sein. Dazwischen tummelt sich Strom aus Erneuerbaren Energien und der hat – per Gesetz – in Deutschland erst einmal Vorfahrt. In der Summe wurde die deutsche Kernkraft nie gebraucht.

Stromhändler denken nicht nachhaltig

Wenn die Rendite stimmen muss, ist Nachhaltigkeit erst mal ein Fremdwort. Die Händler in den Etagen von E.ON, RWE, Vattenfall & Co kaufen und verkaufen wie die Broker an den Börsen ohne Skrupel alles, was handelbar ist. Der Stromkunde wird schon zahlen, was die Konzerne verlangen. Die heimische Konkurrenz ist immer noch zu schwach um den Handel an der Strombörse merklich zu beeinflussen.
Eigentlich hätten die Bürger diese wichtige Ressource nie aus der Hand geben dürfen. Im Zuge einer irrwitzigen neoliberalen Privatisierung aller wichtigen Infrastrukturen seit den 80er Jahren haben die Kommunen ihr Tafelsilber verschleudert. Nun sollten sie dieses schleunigst zurückerwerben. Nicht nur die Finanzkrisen haben gezeigt, dass die Staaten sich heillos an Konzerne verkauft haben und jetzt gegen den Ruin ansparen müssen. Nicht zuletzt ist die Entmachtung der Konzerne ein wichtiger Beitrag zum Weltfrieden (lt. Ex-UN-Kommissar Klaus Töpfer).
Klimawandel oder nicht, jeder Bürger wirft jährlich etwa 1000 Euro aus dem Fenster, ein Staat wie Deutschland kann 100 Milliarden Euro im Jahr im Lande behalten und die Griechen hätten ein Problem weniger, würden sie alle ihre Energie aus eigenen Ressourcen erzeugen und nutzen.

Die Grundversorgung gehört in die Hände der Menschen

Ob Lebensmittel oder Strom, Wärme, Treibstoff oder der Nahverkehr, Wasser und Bildung, alles sind Güter, die nicht in einen privatisierten Handel gehören. Alle Probleme, die dieser Planet zurzeit hat, haben ihre Ursache in der Enteignung der Menschen.
Eine Kommune, eine Stadt wird achtsam und respektvoll mit den eigenen Ressourcen umgehen und auch dafür sorgen, dass die Bürger nicht durch die Stromerzeugung geschädigt werden. Und insbesondere wird sie die Energie so erzeugen, dass dies für sie – und eben ihre Bürger – wirtschaftlich geschieht. Das ist – wie inzwischen hunderte Beispiele belegen – mit regionalen regenerativen Ressourcen möglich. Städte, die es geschafft haben, sich aus den Armen der Konzernkraken zu lösen prosperieren plötzlich wieder, sind Schuldenfrei und haben Mittel für kommunale Aufgaben, von denen andere Gemeinden bisher nur träumen.
Stromlücken in regionalen Netzen sind ein Fremdwort. Stromausfälle wegen Leitungsschäden kann es nicht geben, weil Überlandleitungen nun also tot, überflüssig sind. Kleine Probleme in einem der vielen kleinen dezentralen Kraftwerke werden sofort durch den weit verzweigten Verbund sofort kompensiert.

Man darf den Medien nicht trauen

Natürlich ist es für viele Medien erst einmal eine interessante Meldung, die bei den Menschen vielleicht auch gleich die Angst vor Versorgungsengpässen schürt, wenn von Stromlücken berichtet wird. Der Hintergrund ist natürlich, die Menschen reif zu schreiben, dass sie am Ende der Politik erlauben, nun doch die Kernkraft wieder massiv einzusetzen. Die Wahrheit über die Strommengen, die aktuell erzeugt werden und im Netz vorhanden sind, wird man nie erfahren. Allein die vorhandenen Kapazitäten sind bekannt. Diese liegen allerdings weit über dem Bedarf, reicht doch inzwischen schon der Strom aus den Solarpaneelen an manchen sonnigen Tagen, um den Grundbedarf zu decken.
Der gesamte Energiebedarf der Erde kann hundertfach aus regenerativen Quellen nachhaltig, also im Einklang mit Mensch und Mitwelt (der übrigen Natur) erzeugt werden. Alle fossilen und radioaktiven Rohstoffe sind überflüssig und können – auch in anderen Bereichen – vollständig ersetzt werden.
Dazu müssen die Bürger nur wieder die Verantwortung und das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Sie werden es sicher nicht bereuen müssen.