Duftende Kamille. - Fotocredit: Doris Kern
Duftende Kamille. - Fotocredit: Doris Kern
Die Kamille mit ihrem feinen und beruhigenden Duft kennen wir alle von einer gute Tasse Tee. Sie wird bei Unwohlsein getrunken und sorgt sofort für ein besseres Befinden.
Dieser Artikel wurde am 16. Mai 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer kennt nicht den Duft der beruhigenden Kamille (Matricaria chamomilla L.) aus Kindheitstagen? In vielen Haushalten findet man Kamillentee, den man bei Unwohlsein gerne aufbrüht. Denn die Kamille ist eine der ältesten und bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Man findet bereits im alten Ägypten Aufzeichnungen über sie, wo sie als Blume des Sonnengottes verehrt wurde.

Die Pflanze der Mütter 

Der botanische Name der echten Kamille Matricaria kann man auch als „Pflanze der Mütter“ übersetzen. Es kommt vom lateinischen „Mater“, was soviel wie Mutter bedeutet bzw. „matrix“, was Gebärmutter heißt. Schon mit ihrem Duft umhüllt und beruhigt sie uns und sorgt für mehr Wohlbefinden. Deshalb verwendet man sie seit jeher bei Wunden, Erkältungen oder Magenproblemen. Aber auch als schlafförderndes und beruhigendes Heilkraut hat es sich einen Namen gemacht.

Früher fand man sie oft auf Äckern oder im Getreide, allerdings ist sie in den letzten Jahrzehnten als vermeintliches Unkraut verdrängt worden. In Gärten gedeiht sie aber ganz einfach und benötigt wenig Pflege. Findet man sie noch in der freien Natur, kann man sie durch einen einfachen Trick gegenüber der Hundskamille unterscheiden. Dafür durchtrennt man das Blütenköpfchen mit dem Fingernagel. Ist es drinnen hohl, handelt es sich um die echte Kamille!

beruhigende Kamille
Beruhigende Kamille. – Fotocredit: Doris Kern

Die Alleskönnerin aus dem Teebeutel

Fühlt man sich nicht wohl, ist oft der erste Griff zum Kamillentee. Anschließend geht es einem oft schon viel besser und der beruhigende Duft sorgt gleichzeitig für mehr Wohlbefinden! Denn die besondere Mischung an wertvollen Inhaltsstoffen hilft bei fast jedem Wehwehchen.

Innerliche Anwendung der Kamille:

  • Magen-Darm Beschwerden
  • Magenkrämpfen
  • Reizmagen und Reizdarm
  • Schutz für die Magenschleimhaut
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Bronchitis
  • Blähungen, Übelkeit, Erbrechen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Zur Beruhigung

Äußerliche Anwendung:

  • Hautentzündungen
  • Ekzemen
  • Schlecht heilenden Wunden
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Nebenhöhlenentzündungen

Es zahlt sich aus die Blütenköpfchen selber anzupflanzen und zu ernten, da der Tee viel aromatischer ist, als jener aus dem Supermarkt. Auch ein Tee aus den frischen Blüten zubereitet ist ein Genuss! Gerade am Abend, nach einem stressigen Tag, ist das eine Wohltat!

Die Kamille liebt sonnige Standorte und ihre Blüten können den ganzen Sommer über geerntet werden. Am besten kurz vor Mittag sammeln und an einem schattigen Ort trocknen lassen.

Kamillenblüten sammeln
Kamillenblüten sammeln. – Fotocredit: Doris Kern

Rezept-Tipp: Dampfbad bei Akne

Auch die Haut liebt Kamille, da sie sehr wundheilend und beruhigend ist. Gerade bei Akne geplagter Haut wirkt sie wahre Wunder! Für ein klärendes und beruhigendes Dampfbad benötigt man folgende Zutaten bzw. Materialien:

  • 1-2 EL Kamillenblüten
  • 1 TL Salz
  • Schüssel
  • 3/4 Liter heißes Wasser
  • Handtuch

Die Kamillenblüten und Salz in eine Schüssel geben und mit dem heißen Wasser übergießen. Anschließend den Kopf über die Schüssel beugen und ein Handtuch über den Kopf legen. Den Dampf für etwa 10 Minuten auf das Gesicht wirken lassen. Sollte das Wasser noch zu heiß sein, etwas abkühlen lassen.

Kamillentee für die Hausapotheke
Kamillentee für die Hausapotheke. – Fotocredit: Doris Kern

Die fein duftenden Kamillenblüten können in so vielen Lebenslagen helfen und sei es einfach nur eine beruhigende Tasse Tee nach einem langen Arbeitstag!