Deutschland hätte im Juni 2024 2,5 Millionen Euro an Erdgasimporten einsparen können, hätte es über 2 Gigawatt mehr Batteriespeicher verfügt.

Durch die Verknüpfung von erneuerbaren Energien und sauberem Flexibilitätswachstum kann die EU von den reichlich vorhandenen Wind- und Sonnenenergiequellen profitieren. Damit kann die Abhängigkeit von importierter fossiler Energie verringert und Kosten vermieden werden, berichtet der Think Tank Ember.

Vor allem die rasche Einführung von Batteriespeichern könnte der EU dabei helfen, 183 TWh überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien zur Deckung der Nachfrage zu nutzen und die mit teurem Gas verbundenen Preisspitzen zu begrenzen, so Ember. Gleichzeitig würde dies dem Kontinent helfen, ab 2030 jährlich 9 Milliarden Euro an Gaseinkäufen einzusparen und den jüngsten Anstieg der Preise und sinkender Einspeisevergütungen infolge des Solarbooms in Europa zu bewältigen. Batterien könnten die Nachfrage zu Spitzenzeiten der Solarenergie ankurbeln und so negative Preise eindämmen sowie die Einspeisevergütung und die Einnahmen aus der Solarenergie unterstützen.

Batteriespeicher helfen sparen

Laut dem Bericht hätte allein Deutschland im Juni bis zu 2,5 Millionen Euro an Erdgasimporten einsparen können, wenn es über 2 Gigawatt mehr Batteriespeicher verfügt hätte. Um stabile Netze zu gewährleisten, hat die deutsche Regierung neue Genehmigungen für wasserstofftaugliche Gaskraftwerke erlassen und diskutiert über einen begleitenden Kapazitätsmarkt, um die Einnahmen zu sichern. Deutschland verfügt über 1,8 GW an Netzbatterien und will bis 2027 3,7 GW zubauen.

Solarenergie hat mit 33,24% den größten prozentualen Anteil an der installierten Kapazität im deutschen Stromsystem im Jahr 2023, während die Windenergie mit 28,12% den drittgrößten Anteil ausmacht. Während der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien in Deutschland die Abhängigkeit von russischen Importen verringert hat, hat der Mangel an Energiespeichern und Netzverbesserungen das Land daran gehindert, die Vorteile der erneuerbaren Energien voll auszuschöpfen.

Im Dezember 2024 setzte Deutschland das Thema Energiespeicherung erstmals auf seine politische Agenda und legte einen politischen Rahmen fest, durch den es hofft, bis 2030 eine installierte Speicherkapazität von 5 GW/57 GWh und bis 2050 von 60 GW/271 GWh zu erreichen. Wie die neue deutsche Bundesregierung diesbezüglich agieren wird, ist noch unklar.


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