Dieser Artikel wurde am 15. November 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Das Blacksmith Institute hat gemeinsam mit der Organisation Green Cross Schweiz den Umweltgiftbericht 2011 herausgebracht. Der Bericht…
Dieser Artikel wurde am 15. November 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Blacksmith Institute hat gemeinsam mit der Organisation Green Cross Schweiz den Umweltgiftbericht 2011 herausgebracht. Der Bericht identifiziert die weltweit zehn wichtigsten Quellen für Umweltgifte.

1. Quecksilberbelastung durch Goldgewinnung

(A miner holds elemental mercury/Ein Minenarbeiter hält Quecksilber in der Hand)

Beim Kleinbergbau werden keine Maschinen eingesetzt, sondern man arbeitet mit den Händen, unter anderem bei der Goldgewinnung in Ghana oder Indonesien. Weltweit arbeiten zwischen 10 und 20 Millionen Menschen im Goldabbau.

Um das Gold von Erz und Lehm zu befreien, werden toxische Stoffe eingesetzt, so beispielsweise bei der Quecksilber Amalgamation. Das Quecksilber, mit dem die Arbeiter in den Minen direkten Kontakt haben, verschmutzt auch umliegende Gewässer und Böden. Ein Drittel der weltweiten globalen Quecksilberbelastung ist auf diese Art der Goldgewinnung  zurückzuführen.

2.Bleibelastung durch Industrieanlagen

(Water polluted by industrial activity/Wasserverschmutzung durch Industrieabfälle)

Besonders Länder mit mittlerem und geringem Einkommen sind betroffen. Viele Industriezweige verwenden Blei, so beispielsweise bei der Produktion von Farben oder Keramik. Im Rahmen der Studie wurden 29 Regionen in Afrika und 12 in Asien identifiziert, in denen es schon aus Mangel an technischen Standards und Sicherheitsvorschriften zur gesundheitsgefährdenden Bleibelastung des Grundwassers kommt.


3. Pestizidbelastung in der landwirtschaftliche Produktion

(Skin problems caused by pesticide exposure/Hautausschläge durch Kontakt mit Pestiziden)

Viele der in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide reichern sich in der Umwelt an und sind besonders giftig. Das in vielen Ländern verbotene DDT konnte beispielsweise in der Muttermilch von Frauen in Guatemala und El Salvador nachgewiesen werden. Besonders hohe Werte lagen bei Frauen vor, die in der Nähe von Baumwollfeldern leben.

4. Bleiverhüttung

(Children play near a lead smelter in an area contaminated with lead/Kinder spielen in der Nähe einer Bleihütte in einem mit Blei belasteten Gebiet)

Besonders in Osteuropa, Nordeurasien und Zentralasien

5. Chrombelastung durch Gerbereien

(Chromium/Chrom)

90 Prozent des weltweiten Leders wird mit Chrom gegerbt. Die meisten Gerbereien befinden sich in Ländern Asiens, Südostasiens und Südamerikas. Allein in der Region Hazaribagh in Bangladesch fallen jährlich 7,7 Millionen Liter Schmutzwasser und 88 Millionen Tonnen Restmüll aus den über 200 Gerbereibetrieben an. Chrom gelangt dabei in Grundwasser und Böden. Arbeiter atmen den chromhaltigen Staub ein.

6. Quecksilberbelastung im Bergbau und Erzabbau


(Mine tailings in Central Sulawesi, Indonesia/Mine in Zentralsulawesi, Indonesien)

Besonders in Afrika, Südostasien und Südamerika

7. Bleibelastung im Bergbau und Erzabbau


(A lake polluted by mining/Ein vom vom Bergbau verschmutzter See)

8. Bleibelastung durch unprofessionelles Batterie-Recycling


(Discarded lead-acid battery cases/Ausrangierte Batteriegehäuse)

Bleihaltige Autobatterien, oder auch ULAB`s genannt für  Used lead-acid batteries, sind als besonders giftig eingestuft. Das Blei aus den Batterien kann wiederverwendet werden. Dabei sind die Recyclingprozesse in Schwellen- und Entwicklungsländern nicht so technisiert und sicher wie in den Industrieländern. Teilweise wird den Batterien dort im Hinterhof mit der Axt zu Leibe gerückt und das Blei über dem häuslichen Ofen geschmolzen. Die Menschen kommen in direkten Hautkontakt mit dem toxischen Metall und atmen die giftigen Dämpfe ein.

9. Arsenbelastung des Grundwassers


(A mine tailings pond contaminated with arsenic/EIn mit Arsen belasteter Baggersee)

Das giftige Halbmetall Arsen kommt überall im Boden in geringen Konzentrationen vor. Es ist Bestandteil der Erdkruste. In manchen Regionen der Erde kommt es im Grundwasser zu erhöhten Konzentrationen, besonders durch Bohrungen und Bergabbau. In vielen dieser Regionen sind die Menschen auf das Grundwasser als Trinkwasserquelle angewiesen. Die höchste dokumentierte Kontamination wurde bisher in Südasien festgestellt, besonders in Nepal, Indien und Bangladesch. Laut Weltgesundheitsorganisation sind zwischen 30 und 70 Millionen Menschen durch Arsen im Trinkwasser gefährdet.

10. Pestizidproduktion und -lagerung


(Children play near water containing pesticides/Kinder spielen an mit Pestidzig belastetem Wasser)
Besonders in Indien, Russland, Pakistan und Zentralasien.

Mehr Informationen und der ganze Umweltgiftbericht 2011 unter: www.greencross.ch oder www.worstpolluted.org.

Bildquelle: www.worstpolluted.org; Titelbild: A chemical manufacturing plant in China/Chemische Anlage in China