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Shampoo ist etwas, das beim Thema Naturkosmetik oft zu kurz kommt. Man hat es nicht direkt im Blick, weil man es nicht täglich verwendet und meist denkt man, dass man seine Haare mit den besten Produkten pflegt.
Dieser Artikel wurde am 23. April 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Sache mit handelsüblichem Shampoo ist nicht so einfach. Entweder es ist in sehr viel Plastik verpackt, oder es steckt bis oben hin voll mit Zusatzstoffen, die nicht viel mit Natürlichkeit zu tun haben. Dazu kommt, dass viele der enthaltenen Stoffe nicht nur chemisch, sondern auch noch gefährlich für die Kopfhaut oder gar deinen Organismus sind. 

Chemie so weit das Auge reicht 

Natürlich wollen wir alle DAS Shampoo, das unserem Haar zum optimalen Glanz verhilft, es geschmeidig und gut kämmbar macht und dazu noch einen betörenden Duft verströmt. Aber hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was alles einem Shampoo zugesetzt sein muss, um all diese Kriterien zu erfüllen? 

Ein übliches Shampoo, das du in der Flasche in der Drogerie bekommst, besteht meist aus Wasser, chemischen Tensiden und weiteren Inhaltsstoffen, die es auch in Farbe und Duft ansprechend für den Verbraucher machen. Außerdem müssen ja die Versprechen zu mehr Volumen, gesünderer Struktur, vielleicht weniger Schuppen oder gegen besonders schnell fettendes Haar gehalten werden. Das alles bedarf einer Menge Zusätze. 

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Die meisten Inhaltsstoffe – egal was sie können oder versprechen – sind aggressive Chemikalien, die deiner Gesundheit nicht grade zuträglich sind. 

Beispielsweise das Propylenglykol, das als Feuchthaltemittel in Kosmetika zur Anwendung kommt. Aber ihm wird auch eine reizende Wirkung auf die Haut nachgesagt, die allergische Reaktionen auslösen kann. Oder die Parabene, die wirksam gegen Pilze und Bakterien sind. Sie sind ein tolles Konservierungsmittel in Kosmetik und Shampoo. Doch Parabene sind auch dem weiblichen Hormon Östrogen, von ihrer Struktur her, sehr ähnlich und können durch den Gebrauch den Hormonhaushalt durcheinander bringen. Das kann sich nicht nur auf Frauen stark auswirken, auch bei männlichen Jugendlichen kann es eine sehr starke Wirkung haben. 

Zudem ist auch Mikroplastik ein großes Thema, denn die Verpackung ist in 99% der Fälle aus Plastik und so kommen Partikel bei jedem Gebrauch mit deiner Haut und deinem Organismus in Kontakt. 

Du siehst also, die handelsüblichen Shampoos sind nicht grade das, was du in deinem Badezimmer stehen haben solltest, wenn du auf deine Gesundheit und auf die Natur achtest. 

DIY Shampoo – einfach selbst gemacht

Die gute Nachricht: es gibt einige Möglichkeiten deine Haarpracht auf gesunde und natürliche Art und Weise zu pflegen und gesünder mit dir und der Natur im Einklang zu sein. 

Eine sehr weit verbreitete Art ist zum Beispiel die No Poo Methode, bei der die Haare mit Roggenmehl gewaschen werden. Zum Thema Roggenmehl zum Haare waschen findest du bereits einen tollen Artikel bei uns. 

Shampoo aus Avocadokernen 

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Diese selbst gemachte glutenfreie und vegane Option ist sehr rasch umzusetzen und hilft auch noch gegen Food Waste in der Küche. Denn neben dem Fleisch der Avocado hast du so auch eine sinnvolle Verwertung für den Kern. 

ZUTATEN 

  • 1 Kern einer Avocado 
  • 500ml Wasser 
  • 1EL Zitronensaft 
  • 1 Prise Meersalz 
  • 1TL kalt gepresstes Olivenöl 
  1. Den Avocadokern waschen und gut trocknen, am besten für einen Tag in die Sonne legen. Die braune Schale, die den Kern umgibt musst du entfernen, um danach den Kern mit einer Reibe sehr fein zu raspeln (solltest du einen Hochleistungsmixer haben, kannst du den Kern auch darin zerkleinern). 
  2. Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und danach die Raspeln des Kerns zugeben. Für etwa 30 Minuten auf mittlerer Hitze kochen lassen und danach durch ein engmaschiges Sieb in eine Schüssel gießen. 
  3. Den Avocadosud abkühlen lassen und danach Meersalz, Olivenöl und Zitronensaft zugeben und gut durchrühren. In ein sauberes Glas abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. 

Das Shampoo ist flüssig und hat eine orangestichige Farbe; zur Anwendung eine kleine Menge gut in die Kopfhaut und die Haare einmassieren und kurz einwirken lassen. Danach mit reichlich warmem Wasser ausspülen. Bei blondem Haar sollte das selbst gemachte Shampoo zuerst auf einer Strähne ausprobiert werden, da es zu Verfärbungen kommen könnte. 

Die Haltbarkeit beträgt etwa 2 Wochen im Kühlschrank und die Menge reicht für 5-8 Haarwäschen (je nach Haarlänge). 

Wenn das selbst gemachte Shampoo eher nichts für dich ist, dann halte doch zumindest Ausschau nach unverpackten, festen Shampoo Bars in der Drogerie oder im Biomarkt. Sie sind meist aus wenigen Zutaten und ohne chemisches Zusatzstoffe und kommen ohne eine Plastik-Verpackung aus. 

Gib dir Zeit und lass sich dein Haar und deine Kopfhaut an die neuen, natürlichen Gegebenheiten gewöhnen. Lass dich nicht davon abschrecken, wenn dein Haar zu Beginn vielleicht nicht gleich so schön glänzt oder weniger Volumen hat. Du musst bedenken, dass du deinem Haar und der Kopfhaut viele Jahre lang Chemie zugemutet hast. Da braucht es auch etwas Zeit, um sich umzugewöhnen. 

Aber du wirst sehen, es lohnt sich am Ende.