Allein in China sterben Jahr für Jahr Millionen von Hunden und Katzen durch die Pelzindustrie. Das EU-weite Importverbot kann nicht verhindern, dass falsch deklarierte Ware in unseren Geschäften landet. So kann es durchaus passieren, dass Sie einen mit dem Label “100% Polyester” versehenen Parka mit Fellkragen kaufen, es sich aber tatsächlich um einen echten Pelzkragen handelt.
Grausame Pelzindustrie
Dass die Pelzindustrie mindestens so grausam wie die Massentierhaltung ist steht wohl zweifelsfrei fest. Die Tiere werden ebenso unter oft katastrophalen Bedingungen gehalten. Die Tötung erfolgt meist durch erdrosseln, erschlagen oder vergasen. Um das Fell nicht zu beschädigen, werden die Tiere auch oft durch einen Stich in die Leiste getötet, was einen langsames Ausbluten zur Folge hat. Immer wieder kommt es auch vor, dass Tiere noch gar nicht tot sind, wenn die Häutung beginnt…
Echtpelz-Test
Hier ein paar Tipps, wie man falsch etikettierte Pelz erkennen kann:
Strukturtest
Tierfelle sind meist aus mehreren Schichten unterschiedlich strukturierter Haare zusammengesetzt. Das leicht gekräuselte, feine Haar nennt man „Unterwolle“, aus der die längeren Haare herausstehen. Kunstfellen hingegen hat eine weit einfachere Struktur. Einzeln stehende Haare sind meist genau gleich lang und haben die gleiche Färbung. Echtpelz ist insgesamt etwas lockerer und beweglicher als Kunstfell. Echtes Tierhaar wird gegen Ende das Haares immer dünner. Kunsthaar ist einfach gerade abgeschnitten.
Grund-Ledertest
Echtpelz wird mitsamt der Haut gewonnen und verarbeitet. Kommt am Grund des Pelzes beim Auseinanderziehen der Haare Leder zum Vorschein, so handelt es sich um echten Pelz. Ist die Basis aus kunststoffähnlichem Material, so handelt es sich um Webpelz.
Pustetest
Pelzhaare sind meist sehr fein. Pustet man leicht darauf, dann neigt sich das Haar zur Seite und man kann die Unterwolle erkennen. Ein klares Zeichen für Echtpelz.
Brenntest
Den Brenntest kann man natürlich nicht direkt im Geschäft, sondern nur bei Produkten, die man bereits zu Hause hat und nachträglich überprüfen möchte, anwenden. Zupfen Sie ein paar Haare vorsichtig aus dem Pelz und zünden Sie sie an. Echthaar verbrennt genauso wie menschliches Haar und riecht auch dementsprechend. Kunsthaar hingegen verhält sich wie Plastik – es schmilzt und riecht auch nach verbranntem Plastik. Beim Ansengen von Kunsthaaren entstehen kleine verhärtete Plastikkügelchen am Ende der Haare.
Preisfrage
Nachdem Hundefelle in vielen asiatischen Ländern als Abfallprodukt bei der “Hundeverwertung” anfallen, werden diese extrem günstig angeboten. War früher Echtpelz noch ein Luxusprodukt so ist heutzutage ein preisgünstiges Produkt auf keinen Fall Beweis für Kunstpelz. “Gae” ist übrigens die koreanische Bezeichnung für Hund und somit eindeutige Deklaration als Hundefell.
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