Was bedeutet eigentlich fairer Schmuck? Wie kann Schmuck nachhaltig produziert sein? In diesem Artikel findet ihr drei nachhaltige Schmucklabels aus Österreich.
Dieser Artikel wurde am 10. März 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mittlerweile sind sowohl biozertifizierte Lebensmittel als auch faire Mode in unserer Gesellschaft angekommen. Über die Missstände bei der Herstellung konventioneller Produkte ist einiges bekannt und immer häufiger berichten auch Medien über die Problematik. Doch wie sieht es eigentlich mit Schmuck aus? Wieso nachhaltiger und fairer Schmuck so wichtig ist und, wo ihr ihn findet, verrate ich euch in diesem Artikel.

Deswegen ist fairer Schmuck wichtig

Vor allem bei der Goldgewinnung werden umweltschädliche Stoffe verwendet. Mit Hilfe von Quecksilber oder Zyanid wird das Gold aus dem Gestein gelöst. Fast 20 Tonnen giftiger, chemischer Rückstände fallen bei der Gewinnung und Produktion eines einzelnen Goldrings an.

Bei fairem Gold werden keine Chemikalien für die Gewinnung verwendet.

Gold, Silber und Edelsteine werden nicht nur unter umweltschädlichen, sondern auch ausbeuterischen Bedingungen gewonnen. Einerseits müssen Arbeiter und Arbeiterinnen häufig unter Lebensgefahr die Metalle aus der Erde holen. Andererseits kommt es auf Grund der wertvollen Rohstoffe immer wieder zu gewaltsamen Konflikten.

Nachhaltige Schmucklabels aus Österreich


  1. MAKAROjewelry

    MAKARO wurde von Hanna und Matthias gegründet. Der Hintergrundgedanke war, dass sie keinen Goldschmuck finden konnten, der zwei Dinge verbindet: Langanhaltende Qualität und einen vernünftigen Preis. Denn reiner Goldschmuck ist zwar sehr hochwertig, doch nicht für jeden leistbar. Modeschmuck wiederum ist bereits nach einigen Monaten abgenutzt und sieht nicht mehr schön aus.


    MAKARO macht Modeschmuck Konkurrenz, allerdings ethisch korrekt. -Fotocredits: MAKARO

    Bei MAKARO ist die Vergoldung daher 100 mal so dick, wie bei gängigem Modeschmuck.  Dadurch wirken die Schmuckstücke hochwertiger und werden langlebiger. Außerdem wird jedes Schmuckstück in fairer und nachhaltiger Arbeit von Hand in Wien und Budapest angefertigt.

    Das Gold für die Schmuckstücke kommt dabei hauptsächlich aus Recycling-Quellen. Bei den restlichen Materialien und Edelsteinen achten Hanna und Matthias darauf, ausschließlich mit Lieferanten zusammen zu arbeiten, die konfliktfreie und ethische Ressourcen garantieren können. Hinzu kommt, dass keinerlei tierische Erzeugnisse verwendet werden.


  2. goodrun

    Gudrun Stolz fertigt alle Stücke per Hand in ihrer Werkstatt in Oberösterreich an. Ihre Schmuckstücke werden zu einem Großteil aus Recyclingsilber hergestellt. Es stammt von alten Fotoplatten oder Filmen, die in Krankenhäusern oder Fotostudios verwendet werden. Aber auch Silber aus den Abfällen der Schmuckherstellung und der Dentalindustrie wird weiterverwendet.


    Bei den täglichen Spaziergängen mit ihrem Hund macht sich Gudrun auf Blättersuche für ihren Schmuck. -Fotocredits: goodrun

    Alle ihre Schmuckstücke sind Unikate. Ein besonderes Highlight ist, dass Gudrun für ihre Werke Blätter aus der Natur abformt. Das bedeutet, dass sie das Originalblatt mitgearbeitet – wer also einen Salbeiring von goodrun trägt, trägt auch wirklich ein Salbeiblatt, also ein Stück Natur, mit sich.


    In diesen Ring ist ein echtes Salbeiblatt eingearbeitet. -Fotocredits: goodrun

  3. Rella Designshop

    Carolin Baumgartner designt Schmuck, der ein Stück Strand mitten aufs Handgelenk oder um den Hals zaubert. Als Vorbild, Inspiration aber auch Produktionsland dient Sri Lanka. Doch es steckt viel mehr dahinter: Denn die Schmuckstücke werden nicht nur in fairer Produktion von Kunsthandwerkern hergestellt, die Designerin unterstützt auch noch mit 10 Prozent des Umsatzes gemeinnützige Projekte in der Inselnation im Indischen Ozean.

    Für das Silber für ihre Schmuckstücke bezieht Carolin recyceltes 925 Silber, um so die schädlichen Auswirkungen von Minenarbeit auf Mensch und Natur zu verringern. Außerdem verarbeitet sie auch Meerglas aus Sri Lanka zu individuellen Stücken.

Fazit:

Fairer Schmuck ist zwar noch nicht so verbreitet, wie nachhaltige Mode, doch er ist auf jeden Fall im Kommen. Ich persönlich finde es sehr wichtig, auch bei Schmuck auf die Herkunft zu achten

Immerhin sind Metalle ebenso Ressourcen, die Herstellung kann die Natur belasten und die Arbeitsbedingungen sind teilweise menschenunwürdig. Solange sich das nicht ändert, können wir aktiv dagegen ankämpfen – zum Beispiel in dem wir nachhaltige Hersteller und Herstellerinnen sowie Designer und Designerinnen unterstützen.

Quellen:
Was du beim Schmuckkauf beachten solltest. –utopia.de
http://www.fairer-schmuck.org