Eine Betrachtung der nachhaltigen Unternehmenskultur der Firma Upstalsboom, und was dafür alles dazugehört.
Dieser Artikel wurde am 11. März 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Im Jahre 2017 kam der Dokumentarfilm „Die Stille Revolution“ in ausgewählte Kinos. Er behandelt die Frage, wie eine nachhaltige Unternehmenskultur aussehen kann. Außerdem beleuchtet er, welche Entwicklung jetzt und in der Zukunft in der Arbeitswelt notwendig sein wird, und wie die Firma Upstalsboom bereits jetzt diesen Wandel lebt.

Die Geschichte von Upstalsboom

Die Hotel- und Ferienhaus-Kette Upstalsboom wird von Bodo Janssen geleitet. Er hat sich vom Chef den keiner haben wollte, zum Chef der für eine Kultur des unerschütterlichen Gemeinschaftssinnes eintritt, gewandelt. Details zur Geschichte können sowohl auf der-upstalsboom-weg.de als auch im Film „Die Stille Revolution“ gefunden werden.

„Vom wirtschaftlich geprägten Unternehmen haben wir uns zu einem menschen- und werteorientierten Unternehmen gewandelt“, heißt es auf der Webseite der-upstalsboom-weg.de. Aber was bedeutet das konkret?

Bodo Janssen teilt offen seine Entwicklung als Manager von Upstalsboom. – Photocredit: Mindjazz Pictures

Ansichten und Prinzipien dieses Weges

Gemeinsam wurden sowohl ein Wertebaum mit zwölf Werten, als auch 32 Sinnthesen entwickelt, die als Orientierung für jeden Mitarbeiter dienen. Eine dieser Thesen sagt etwa: „Die Regeln unserer Zusammenarbeit gestalten & leben wir gemeinsam“. Sie drücken aus, welche Schwerpunkte, Aspekte und Handlungen zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen und wie diese aussehen können. Und im Idealfall kann das Unternehmen diese auch nutzen, um bei Problemen und Konflikten wieder auf den „rechten“ Pfad zurückzukommen.

Kulturwandel

Im Film wird geredet von einer Wende vom „Know-How“ zum „Know-Why“. Aber nicht nur im Film, sondern auch aus vielen anderen Ecken hören wir es tönen, dass die Sinnfrag im Bezug auf die erwerbstätige Arbeit für immer mehr Menschen zur Priorität wird. Dadurch wird sie früher oder später auch auf die Unternehmenskultur Einfluss haben.

Möchte man der Aussage des Films und dieser anderen Stimmen glauben schenken, so ist dies eine unaufhaltsame Entwicklung. Unternehmen können sie zwar eine Zeit lang ignorieren, aber sie können ihr wohl auf lange Sicht gesehen nicht mehr ausweichen.

Wenn wir, egal welche Hierachieebene, uns auf Augenhöhe begegnen, dann können wir einander auch wirklich sehen. – Photocredit: Mindjazz Pictures

Die Dokumentation und ihre Kritik

Der Film „Die Stille Revolution“ wirkt im ersten Moment wie eine Liebeserklärung an die Firma Upstalsboom und an deren Weg. Und auch wenn er nur dieses eine Beispiel der Umsetzung darstellt und dadurch nüchtern betrachtet keine allumfassende und wissenschaftliche Analyse darstellt, so ist es dennoch ein interessanter erster Schritt für einen Perspektivenwechsel.

Im Kern sollte es darum gehen, weder das Unternehmen danach auf einen Podest zu stellen, noch es zu kritisieren. Der Film zeigt im Grunde lediglich ein Beispiel auf, dass es möglich ist, einen Paradigmenwechsel in der Firmenkultur durchzuführen. Und zusätzlich sehen wir, dass es sogar einen wirtschaftlichen Mehrwert bieten kann, sich stärker auf die Mitarbeiterzufriedenheit zu fokussieren, als auf den höchsten Gewinn.

Regelmäßig stellen sich die Mitarbeiter, inklusive der Lehrlinge neuen Herausforderungen. Sowohl körperlich als auch Geistig. – Photocredit: Mindjazz Pictures

Fazit

Mich hat der Film und die Darstellung des Upstalsboom-Weg sowohl fasziniert, als auch in meiner eigenen Vision für Unternehmen und die Arbeitswelt bestärkt. Wie sehr auch hier Dinge und Situationen beschönigt werden, und welche neuen Herausforderungen daraus entstehen wird wohl erst mit der Zeit wirklich sichtbar werden.

Es ist jedoch aus meiner Sicht unerlässlich, dass es mehr und mehr Unternehmen gibt, die sich auf den Weg machen, alternative Wege einzuschlagen, wie wir die Menschlichkeit wieder in unsere Arbeit und in unsere Unternehmens- und auch Lebenskultur zurückbringen und noch viel stärker leben.