Fassadenbegrünungen im Winter punkten mit Struktur / Fotocredit: TanteTati - pixabay
Fassadenbegrünungen im Winter punkten mit Struktur / Fotocredit: TanteTati - pixabay
Der oftmals vernachlässigte Mehrwert von Fassadenbegrünungen im Winter.
Dieser Artikel wurde am 16. Dezember 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Kälte zieht ins Land, die Vegetation zieht sich zurück und die Blätter fallen, auch an den Fassadenbegrünungen. Mit einer geeigneten Pflanzenwahl und ausreichender Pflege muss die Fassadenbegrünung im Winter aber keinesfalls trist aussehen.

 

Ästhetik

Das Winterbild einer Fassadenbegrünung kann äußerst ansprechend aussehen. Abgesehen von immergrünen Pflanzen bieten sich strukturbildende Arten an, die auch ohne Blätter ästhetischen Mehrwert haben. Verschiedene Varianten von Blattverfärbungen (z.B. roter Efeu) können durch markante Blütenstände oder Frühjahrsblüher ergänzt werden. An geschützteren Mauern können auch seltene Winterblüher, wie der Winterjasmin verwendet werden. Farbvarianten gibt es auch bei Gräsern, die vielfältige Erdfarben aufweisen oder bei Reifbildung ganz besonders winterlich aussehen.

Das Bild von vertrockneten Blättern und struppigem Geäst, welches die Hauswände ziert, ist längst überholt und kann ganz anders gestaltet werden. Es ist daher ratsam sich ein bisschen ausführlicher mit der Pflanzenwahl zu beschäftigen und den Pflegeschnitt nicht auszulassen, um sich das ganze Jahr über am Anblick der Fassadenbegrünung zu erfreuen.

 

Bewässerung

Bevor der erste Frost kommt, ist es essentiell die Bewässerung winterfest zu machen. Um Frostschäden zu vermeiden, muss die automatische Bewässerung abgestellt und die Leitungen entleert werden. Die ist natürlich insbesondere bei modularen oder Trogsystemen relevant. Doch auch bei bodengebundenen Systemen darf nicht auf eine regelmäßige, an die Witterungsbedingungen angepasste, Bewässerung vergessen werden, sobald die Temperaturen über die Null-Grad-Grenze steigen. So wird Frosttrocknis verhindert, die vor allem bei sonnenexponierten Fassaden entsteht. Wenn frostige Temperaturen sich schnell mit Tauwetter abwechseln, kommt die Pflanze trotz fehlendem Wasser aus der Winterruhe zurück.

 

Ökologische, mikroklimatische und ökonomische Vorteile

Die ökologischen Vorteile, die sich für Tiere durch die Nischenmöglichkeiten und die Biodiversität ergeben, bleiben natürlich auch im Winter erhalten. Seltene Vögel können durch vorhandene Früchte angelockt werden.

Regenwasserretention erfolgt auch in den kalten Monaten und darf vor allem im milderen Stadtklima nicht außer Acht gelassen werden.

Sollte die Fassadenbegrünung flächig angebracht werden, kann es auch im Winter zu einem Dämmeffekt kommen (abhängig vom Begrünungssystem) und die Heizkosten gesenkt werden. Auf alle Fälle schützt die Fassadenbegrünung die Gebäudestruktur und verringert den Sanierungsaufwand, da die Fassade vor Umwelteinflüssen wie Schlagregen oder Hagel geschützt ist.

 

Die Vorteile von Fassadenbegrünungen sollten ganzjährig betrachtet werden. Die ästhetische Veränderung, die sich im Laufe der Vegetationsperiode ganz natürlich ergibt, kann durch die Pflanzenwahl beeinflusst werden. Daran sollte sich die Wahl für oder gegen eine Fassadenbegrünung nicht aufhängen.

 

Quellen: Fassadengrün | energieleben – Regenwassermanagement | Stadt Wien | Grünstattgrau