Sonnenstunden gibt es in Marokko fast das ganze Jahr mehr als genug, somit ist es der perfekte Ort für Solarkraftwerke.
Dieser Artikel wurde am 16. Dezember 2019 veröffentlicht
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In Marokko hat man sich zum Ziel Gesetz bis Ende 2020 42 Prozent der gesamten Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil dann auf 52 Prozent gesteigert werden. Realistisch sind diese Zahlen durchaus, wahrscheinlich wird man sogar über die gesteckten Ziele hinauskommen. Laut Angaben von Masen, Moroccan Agency for Sustainable Energy, liegt der Anteil Erneuerbarer am Gesamtenergiemix bereits jetzt bei 35 Prozent, während fleißig weitergebaut wird. Einige der im Bau befindlichen Projekte sind außerdem bereits weit fortgeschritten und kommen bald zu einem Abschluss.

Der Noor Kraftwerkskomplex nahe der Stadt Ouarzazate, über den wir bereits im März 2016 berichtet haben, hat heute eine Kapazität von 510 Megawatt, weitere 50 bis 70 sollen noch dazu kommen. Auch mehrere Windparks sind in dem Nordafrikanischen Land derzeit im Entstehen und werden schon bald zur Versorgung mit Ökostrom beitragen. Masen sieht im Ausbau der erneuerbaren Energien auch eine gute Möglichkeit zur sozioökonomischen Entwicklung des Landes, deshalb will man in Zukunft auch in anderen Regionen Solar- und Windkraftanlagen errichten und so neue Arbeitsplätze schaffen.

Nicht nur im eigenen Land sieht Masen Entwicklungsmöglichkeiten, man ist auch Kooperationen mit anderen Ländern in Afrika eingegangen, mit denen man seine Erfahrungen teilen will. Dabei handelt es sich um folgende Länder südlich der Sahara: Senegal, Mali, Burkina Faso, Nigeria, Dschibuti, Sambia, Tansania, Äthiopien und Ruanda. Ziel all dieser Kooperationen ist es, den Ausbau erneuerbarer Energie am Afrikanischen Kontinent zu fördern.

Auch die Zusammenarbeit mit Europa soll weiter ausgebaut werden, vor allem geht es hier um eine Netzverbindung, die den Energieaustausch zwischen den beiden Kontinenten ermöglichen soll. Bereits bei der COP22 im Jahr 2016 haben Marokko, Frankreich, Deutschland, Spanien und Portugal die SET Roadmap unterzeichnet, die länderübergreifende Stromabnahmevereinbarungen erleichtern soll. Gemeinsam mit Portugal hat Marokko angekündigt, den Bau eines 250 Kilometer langen Unterseekabels zur Verbindung der beiden Länder ausschreiben zu wollen.


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